: Elodie Perron
: The Millionaires Deal Liebe ist unbezahlbar
: dp Verlag
: 9783968176864
: 1
: CHF 5.40
:
: Erzählende Literatur
: German

Wenn das unverschämte Angebot eines Millionärs zur aufregenden Verlockung wird…
Der sinnliche Liebesroman für prickelnde Lesestunden

Sophie steht nicht auf der Sonnenseite des Lebens: Zuerst muss sie ihr Studium aufgeben, um als Kassiererin für sich und ihre kranke Mutter zu sorgen und dann wird sie auch noch von ihrem Freund verlassen. Doch ihr zusätzlicher Job als Nachhilfelehrerin führt sie zu dem kühlen, aber attraktiven Millionär Pierre Carnaud, der als Single-Dad Unterstützung für seine Tochter Eliane braucht. Als Sophie sich eines Abends an den zu seiner wunderschönen Villa gehörenden Strandabschnitt schleicht, um das Meer bei Sonnenuntergang zu genießen, wird sie von Carnaud ertappt. Doch statt sie zu feuern, bringt Elianes heißer Dad Sophie ordentlich ins Schwitzen und macht ihr ein unverschämtes Angebot, mit dem sie alle Sorgen auf einen Schlag loswerden könnte…

rste Leser:innenstimmen
„Leidenschaftl cher Liebesroman mit sympathischer Protagonistin, klare Empfehlung!“
„Elodie Perron weiß, wie man die Leserinnen in den Bann zieht– ein wunderbarer Schreibstil.“
„Verführerisc , sexy und dabei durchgehend niveauvoll!“
„Ansprechende Erotikszenen, echte Gefühle und eine fesselnde Story machen den Liebesroman zu einem Highlight.“



Elodie Perron heißt eigentlich ganz anders und lebt in Berlin. Sie liebt Frankreich und findet, dass es der perfekte Schauplatz für sinnlich-erotische Geschichten mit Tiefgang ist. Zwischen den Stränden des Mittelmeers und dem geschäftigen Treiben in den Straßen von Paris finden sich ihre Paare in Leidenschaft und Lust.

1 Reduzierte Ware


»Das ist aber herabgesetzt. Auf dem Schild stand 3,99!«

Ich starre auf die Leopardenprintleggings in meinen Händen und dann auf die Frau, die sie kaufen will. Unweigerlich vereinen sich diese Eindrücke in meinem Kopf und führen dort zu Konfusion. Die Dame auf der anderen Seite des Warenbandes ist mindestens dreißig Jahre zu alt für so ein Teil, ganz gleich, ob es 6,99 kostet oder 3,99.

»Die Schlüpfer!«, ruft Florine an der Kasse hinter mir. »Der Zehnerpack Schlüpfer ist reduziert. Die liegen direkt neben den Hosen.«

Ich sehe der Frau an, dass ihr das bewusst war und sie auf meine Unaufmerksamkeit gehofft hat. Ihr Blick schwankt zwischen Trotz und Schuldbewusstsein. »Das sollten Sie besser ausschildern. Ist irreführend, so wie es ist.«

Seufzend halte ich ihr die Plastikverpackung mit der Plastikhose entgegen: »Soll ich stornieren oder wollen Sie sie trotzdem kaufen?«

Erst scheint es eine Täuschung, dann sehe ich, wie der Frau Tränen in die Augen steigen. Die Haare in meinem Nacken richten sich auf. Das passiert immer, wenn mich das Mitleid anspringt. Sie öffnet ihr Portemonnaie, kramt mit dem Zeigefinger darin herum. Viel scheint nicht darin zu sein.

»Meine Tochter hat morgen Geburtstag«, sagt die Frau leise. »Die Leggings wollte ich ihr schenken. Ihr gefällt so etwas.«

Sie starrt mich an, als erhoffe sie von mir eine Lösung jenseits von ›Ich gebe mehr Geld aus, als ich dürfte‹ und ›Ich enttäusche meine Tochter‹.

»Dauert das noch lange?«, brüllt jemand aus meiner mittlerweile ziemlich angewachsenen Kundenschlange.

»Mann, bleiben Sie ruhig!«, ruft Florine. »Sie müssen bestimmt nicht zu einer Herz-OP!«

Ich bin dankbar für ihre Intervention. Mir fallen meistens nicht die richtigen Antworten ein – oder erst drei Stunden später.

»Dann stornieren Sie es«, sagt die Frau. »Muss hier ja weitergehen.«

Ich sehe sie an. Denke an meine Mutter, die mir auch so oft Wünsche nicht erfüllen konnte und daran, dass mich ihr trauriges Gesicht mehr geschmerzt hat als irgendein unerfüllter Spielzeugtraum. Kurzentschlossen reiße ich ein Loch in die Verpackung.

»Oh, das sehe ich jetzt erst. Das Stück ist schadhaft. Möchten Sie es trotzdem kaufen? Der Preis wäre dann auf 3,99 reduziert.«

Sie nickt mir zu, bezahlt und geht, ohne sich zu bedanken. Was ich gut verstehen kann. Ich habe ihr zwar geholfen, aber sie gleichzeitig gedemütigt.

 

Nach Dienstschluss stehe ich mit Florine auf dem abgezäunten Müllplatz unseres Supermarktes, der uns Mitarbeitern als Raucherlounge und Fahrradparkplatz dient. Zwischen den tiefen Zügen, mit denen Florine ihre erste Zigarette nach vier Stunden inhaliert (und das wiederholt sie mit zum Ausrufungszeichen erhobenem Zeigefinger: vier Stunden!), erfahre ich von ihr, dass momentan alle Mitglieder ihrer Familie mit Magen-Darm-Grippe darniederliegen. Nachdem sie mir detailgenau und in lebhaften Bildern geschildert hat, wie sich der gestrige Abend bei ihr Zuhause abgespielt hat, fügt sie im Ton größter Zufriedenheit »Ich habe mir auch so eine geholt« hinzu.

Sensibilisiert durch ihre Erzählung rücke ich ein Stück von ihr ab. »Dann solltest du zu Hause im Bett bleiben, Flo.«

»Was? Nein, das doch nicht! Diese coole Hose.« Sie kramt in ihrem Oversize-Beutel und zieht eine der Leopardenleggings hervor.

»War die Einzige in XXL. Da musste ich zuschlagen.«

Florine trägt so etwas und es kümmert sie nicht im Geringsten, ob andere über sie reden. Sie ist mutig und laut und großartig. Ich bin sehr viel dünner und sehr viel feiger. Meine Klamotten sind Secondhand-Jeans und Shirts, in denen ich zu verschwinden versuche. Seit David habe ich keine Lust mehr, der Männerwelt aufzufallen.

»Die werde ich anziehen, wenn ich heute mit Jean tanzen gehe.«

»Du triffst dich noch mit ihm? Ist es etwas Ernstes?«

»Nee.« Sie wirft die Zigarette zu Boden, tritt sie mit dem abgelaufenen Hacken ihrer Stiefelette aus. »So doll ist er wirklich nicht. Aber fürs Wochenende und fürs Bett reicht es.«

»Flo!«

»Sophie