: Stella Cameron
: Die Stimme des Todes
: dp Verlag
: 9783968178240
: Ein Folly-on-Weir-Krimi
: 1
: CHF 5.40
:
: Erzählende Literatur
: German

Der Klang des Todes ist zuckersüß… ein neuer Fall für Alex Duggins
Die spannende Cosy Crime-Reihe der New York Times-Bestsellerautorin Stella Cameron

Als Kneipenbesitzerin Alex Duggins dem schönen Gesang in die Kirche folgt, ahnt sie nicht, was sie dort erwartet. Nachdem sie einen lauten Aufprall vernimmt, findet sie die Sängerin leblos auf dem Boden vor. Für das Mädchen kommt jede Hilfe zu spät. Ihre Familie ist erst vor kurzem in die Gegend gekommen und wird von den Dorfbewohnern mit Skepis betrachtet. Doch wer könnte den Tod der Sängerin wollen? Oder war es gar Selbstmord? Folly on Weir wird erneut von Chaos erschüttert und Alex gerät unter Verdacht, als Dan O’Reilly und Bill Lamb geschickt werden, um den Todesfall zu untersuchen. Kann es Zufall sein, dass Alex wieder einmal als Erste am Tatort war? Kann sie dabei helfen, den wahren Mörder zu finden, bevor es weitere Tote gibt?

Erste Leser:innenstimmen
„Cosy Crime mit viel Charme, sympathischen Charakteren und mörderisch guter Story.“
„Die bisherigen Geschichten um Ermittlerin Alex Duggins und das englische Dorf konnten mich alleüberzeugen!“
„Spannender Whodunit-Krimi mitüberraschendem Ende.“
„Fesselnd, zum Rätseln einladend und flüssig geschrieben!“


Stella Cameron ist eine New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin mit über vierzehn Millionen verkauften Exemplaren. Ihre von der Kritik hochgelobte Ein Folly-on-Weir-Krimi-Reihe zählt mittlerweile 6 Bände. Durch Stellas englischen Hintergrund werden ihre Geschichten mit überzeugender Atmosphäre und authentischen Charakteren geschmückt. Cameron gewann den Pacific Northwest Achievement Award, der ihr für ihre herausragende berufliche Leistung und die Förderung des Ansehens der Northwest Literary Community verliehen wurde. Sie lebt in Washington mit ihrem Ehemann Jerry und ihrem Hund Millie und den Katzen Tabby, Jack und Georgeous Goerge.

Prolog


„Seit wann hängst du so sehr an diesem Haus?“ Elyan legte die Finger auf die Klaviertasten und sagte nichts. Er mied den Blick in die blassen, ernsten Augen seines Vaters. „Elyan, dieses Verhalten ist inakzeptabel“, sagte Percy Quillam mit täuschend sanfter Stimme. Unter seinem rechten Auge zuckte ein Muskel; ein Zucken, das Elyan nur zu gut kannte. „Du hast mir viel zu oft gesagt, dass du dieses Haus protzig und furchtbar findest. Ich habe extra für dich das perfekte Haus in den Cotswolds reserviert, für sechs Monate. Du musst dich auf deine Konzerttour vorbereiten und wir müssen dafür sorgen, dass du fern jeder Ablenkung bist. Wir brauchen Ruhe und nichts darf unsere Konzentration stören. Folly-on-Weir ist der perfekte Ort dafür.“

Wut schnürte Elyan die Kehle zu. Wie immer manipulierte sein Vater ihn und trieb den großen Percy-Quillam-Plan für absolute Kontrolle über seinen Sohn voran.

„Ich habe bis heute nie von diesem Ort gehört, Vater. Ich würde lieber hierbleiben. Und falls es dir nicht aufgefallen ist: Ich brauche keine Ermahnung zum Proben. Ich fühle mich wohl in Hampstead. Jetzt meine Routine zu ändern wäre eine schlechte Idee.“

„Ein Rückzieher ist unmöglich. Es wurden Absprachen getroffen und ich habe einen Vertag unterzeichnet. Ich habe das alles mit Sebastian besprochen und er stimmt mir zu. Wells auch. Und deine Mutter. Sie hat das Haus gefunden, in dem wir wohnen werden.“

Sebastian Carstens war Elyans Klavierlehrer gewesen, seit Percy entschieden hatte, der zehnjährige Elyan sei über seinen ersten Lehrer hinausgewachsen. Seit er vier war, befand er sich in musikalischer Ausbildung. Wells Giglio war sein Agent und unterwarf sich ganz den Launen der Quillams, mit denen er unverhältnismäßig viel Zeit verbrachte.

Sebastian war einer der wenigen Erwachsenen, denen Elyan vertraute. Zu erfahren, dass er seinen Anteil an dieser plötzlichen, dramatischen Veränderung hatte, erschütterte Elyan.

„Warum höre ich erst jetzt davon?“Als wüsste er das nicht. Sein Vater wollte ihn aus London rausbringen. Hier war es zu leicht, zu entkommen, und selbst wenige Stunden Freiheit waren mehr, als sein Vater ihm zugestehen konnte. Hatte Percy von den nächtlichen Ausflügen seines Sohns erfahren? Percy Quillam befürchtete, dass sein Sohn, der Fokus seiner Ambitionen, alles für die eigene Freiheit hinwerfen könnte. Elyan wünschte sich, dieser Gedanke würde ihm Befriedigung verschaffen, doch er hatte mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen; besonders mit dem Gedanken daran, was sein Vater tun würde, wenn er das verlöre, worauf sich seine gesamte Existenz fokussierte. „Vater?“, fragte Elyan leise. „Warum diese Heimlichtuerei?“

„Du bist so angespannt, mein Junge. Was nur verständlich ist. Wir hielten es für das Beste, alle Details zu klären, und dir das Ergebnis zu präsentieren, ohne dass du irgendeine Entscheidung treffen musst.“ Der Blick seiner hellblauen Augen zuckte zum Fenster und zurück. „Morgen Abend kommen Annies Eltern zum Essen. Ich habe bereits mit ihrem Vater gesprochen. Das wollte ich ebenfalls erledigen, bevor ich mit dir spreche.“

Sein Herzschlag dröhnte bis in seine Ohren, als Elyan zum Ende der Klavierbank rutschte, und er bemühte sich, die Hände entspannt zwischen seinen Knien hängen zu lassen, als er sich zu seinem Vater umdrehte.

Ein stabiler Mann von durchschnittlicher Größe, der sein dickes, graues Haar im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Percy schien ein unerschütterliches Selbstvertrauen zu besitzen, doch Elyan sah seinen Vater mittlerweile eher als einen gescheiterten Künstler, der sich durch sein Kind zu verwirklichen suchte, denn als den stolzen Vater eines Künstlers, den er so beharrlich darzustellen versuchte.

Percy trug gerne lange Samtjacketts mit altmodischem, gemütlichem Schnitt und Seidenkrawatten, die locker am Rand seines kragenlosen Hemdes hingen. Er stand mit geneigtem Kopf da, während Sonnenstrahlen durch die Jalousien und die weißen Vorhänge, die von der Decke bis zum Boden reichten, auf ihn fielen, und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. In dem elfenbeinfarbenen und weißen Musikzimmer, das karg möbliert war bis auf die gepflegten, goldverzierten Damastsessel und die Couch, die am Kamin um einen leeren Marmortisch gruppiert standen – und Elyans Steinway – wirkte der Mann wie das Motiv für ein Gemälde aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert.

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