: Marisa Frank
: Zu jung, um Mutter zu ein Sophienlust 368 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740995737
: Sophienlust
: 1
: CHF 3.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. »Noch kannst du es dir überlegen«, brummte Uwe Klein. Er warf seiner Freundin einen raschen Seitenblick zu. »Wir lassen Cuxhaven links liegen und fahren direkt nach Hamburg.« »Da gibt es nichts zu überlegen. Ich will zu Erika, und das habe ich dir schon oft genug gesagt.« Melanie Dahl sah ihren Freund bei diesen Worten nicht an, aber ihr Gesicht verzog sich ärgerlich. »Ich finde, wir haben wirklich bereits genügend dar-über diskutiert.« »Meine Bedenken hast du damit aber nicht aus der Welt geräumt«, entgegnete Uwe genauso unwillig. »Erika Binder...« Er sprach diesen Namen verächtlich aus. »Sie ist doch kein Umgang für dich.« »Hast du eigentlich Angst, ich könnte mich dort verführen lassen?« Spöttisch wölbten sich Melanies Lippen. »Unsinn.« Der Zwanzigjährige errötete. »Ich finde es nur schade, daß wir die Ferien getrennt verleben sollen. Drei Monate sind eine lange Zeit. Ich kann nicht alle Augenblicke von Hamburg nach Cuxhaven fahren.«

»Noch kannst du es dir überlegen«, brummte Uwe Klein. Er warf seiner Freundin einen raschen Seitenblick zu. »Wir lassen Cuxhaven links liegen und fahren direkt nach Hamburg.«

»Da gibt es nichts zu überlegen. Ich will zu Erika, und das habe ich dir schon oft genug gesagt.« Melanie Dahl sah ihren Freund bei diesen Worten nicht an, aber ihr Gesicht verzog sich ärgerlich. »Ich finde, wir haben wirklich bereits genügend dar-über diskutiert.«

»Meine Bedenken hast du damit aber nicht aus der Welt geräumt«, entgegnete Uwe genauso unwillig. »Erika Binder...« Er sprach diesen Namen verächtlich aus. »Sie ist doch kein Umgang für dich.«

»Hast du eigentlich Angst, ich könnte mich dort verführen lassen?« Spöttisch wölbten sich Melanies Lippen.

»Unsinn.« Der Zwanzigjährige errötete. »Ich finde es nur schade, daß wir die Ferien getrennt verleben sollen. Drei Monate sind eine lange Zeit. Ich kann nicht alle Augenblicke von Hamburg nach Cuxhaven fahren.«

»Das erwarte ich auch nicht von dir. Drei Monate sind doch nicht so schlimm. Wir können miteinander telefonieren, wir können einander schreiben. Schließlich und endlich haben wir beschlossen, während der Ferien zu arbeiten. Wir brauchen das Geld, damit wir weiterstudieren können.«

»Okay.« Kurz nahm Uwe die rechte Hand vom Lenkrad. »Ich sehe nur nicht ein, warum du dazu ausgerechnet nach Cuxhaven gehen mußt. Ich verdiene doch gut bei meinem Job im Hamburger Hafen. Für dich hätten wir schon auch irgend etwas gefunden.«

»Ich will aber zu Erika nach Cuxhaven.« Melanie sah auf die Uhr. »Es geht schon auf Mittag zu. Wenn du nicht einen Zahn zulegst, kommen wir heute nicht mehr hin.«

»Das wäre schlecht«, brummte Uwe, der Jurastudent. »Du weißt, daß wir knapp bei Kasse sind. Wenn es irgendwie geht, wollten wir uns die Übernachtungskosten sparen.«

»Erika weiß, daß wir kommen. Wir können bei ihr schlafen.«

»Ich bin dieser Frau nicht gern verpflichtet«, knurrte Uwe.

»Und ich bin froh, daß ich sie habe«, entgegnete Melanie. Sie lehnte sich im Autositz zurück und dachte, wie gut, daß Uwe den wahren Grund nicht kennt. Er hätte mich dann auf keinen Fall zu Erika gehen lassen.

Erika Binder war im Moment Melanies einzige Hoffnung – aus gutem Grund. Melanie vergaß das keinen Augenblick. Sie schloß die Augen, doch Uwes Stimme holte sie in die Gegenwart zurück.

»Wir haben viele Bekannte. Warum klammerst du dich ausgerechnet an diese Erika Binder? Sie ist über zehn Jahre älter als du.«

»Sie ist genau fünfzehn Jahre älter«, entgegnete Melanie ruhig. »Sie hat Erfahrung, sie kann sich behaupten.«

»Weil sie ein Nachtlokal führt«, hielt Uwe ihr hitzig entgegen.

»Du bist ein Spießer!« Melanie sagte das nicht zum erstenmal.

Uwe preßte die Lippen zusammen. Verbittert schwieg er, aber sein Fuß trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Das Auto schoß vorwärts. Uwe wechselte auf die Überholspur über. Die Geschwindigkeitsanzeige kletterte auf hundertdreißig Stundenkilometer.

»Bist du verrückt?« rief Melanie. »Das hält unser alter Charly nicht aus.«

Uwe dachte gar nicht daran, sich wieder rechts einzuordnen. Melanie hielt ihn für einen Spießer. Also würde er ihr beweisen, daß er das nicht war.

Hinter ihnen hupte ein Auto. Uwe warf einen Blick in den Rückspiegel, sah, daß ein Sportwagen überholen wollte. Doch er nahm den Fuß nicht vom Gaspedal. Er dachte auch nicht daran, dem nachfolgenden Wagen Platz z