: Karin Schneider-Ferber
: Kaiser Heinrich II. und Kunigunde Das heilige Paar
: Verlag Friedrich Pustet
: 9783791762258
: kleine bayerische biografien
: 1
: CHF 12.60
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 160
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ihr Leben war reich an Höhen und Tiefen: Kaiser Heinrich II. (973-1024) und seine Gemahlin Kunigunde (975/985-1033) führten vor über 1000 Jahren einen einsamen, aber erfolgreichen Kampf um die Macht im Reich. Sie schafften das, was vorher noch keinem bayerischen Herzogspaar gelungen war: Sie stiegen zum Königtum auf und empfingen sogar 1014 in Rom die Kaiserkrone. Doch zu seiner großen Enttäuschung blieb das Paar kinderlos; mit ihm endete die Dynastie der Ottonen. Heinrich und Kunigunde wandten sich daher mit ganzer Leidenschaft der Kirche zu. Höhepunkt ihres Engagements war die Gründung des Bistums Bamberg mit dem ersten Dom. Das Paar wurde verehrt und geliebt und zuletzt in die Heiligkeit erhoben. Als Könige, Kaiser, Stifter und Heilige sind die beiden bis heute bekannt.

Karin Schneider-Ferber, M. A., geb. 1965, lebt als freie Autorin in Berlin. Sie schreibt u. a. für die Zeitschrift G/Geschichte; zahlreiche Publikationen zu historischen Themen.

1Berufen zur Herrschaft: Heinrich und seine Ahnen


EINE STREITSÜCHTIGE FAMILIE: DAS HERRSCHERHAUS DER OTTONEN


Zum Herrschen fühlte sich Heinrich II. von Kindesbeinen an berufen, obwohl seiner Familie – einer Nebenlinie des ottonischen Herrscherhauses – stets das Quäntchen Glück gefehlt hatte, die begehrte Königs- und Kaiserkrone zu ergattern. Wie so häufig bei Familienzwisten ging es auch hier ums Erbe und um die Frage, wer das größte Stück vom Kuchen abbekam. Heinrich I. (reg. 919–936), der erste Vertreter der sächsischen Liudolfinger auf dem Königsthron, hatte die Gepflogenheit eingeführt, die Krone jeweils an den erstgeborenen Sohn weiterzugeben – sodass in der Vater-Sohn-Folge nacheinander Otto der Große (reg. 936–973), Otto II. (reg. 973–983) und Otto III. (reg. 983–1002) an die Macht kamen. Die jüngere Linie der neuen Königsdynastie, zurückgehend auf den jüngeren Bruder Ottos des Großen mit dem Leitnamen Heinrich, war dabei stets leer ausgegangen, was bei diesem Teil der Verwandtschaft für Verdruss und viel Erbitterung sorgte.

Schon Otto der Große hatte seine liebe Not mit dem rebellischen Bruder. Zweimal griff der sich benachteiligt wähnende Heinrich mit Gewalt