: Dietmar Vahs, Alexander Brem, Christian Oswald
: Innovationsmanagement Von der Idee zur erfolgreichen Vermarktung
: Schäffer-Poeschel Verlag
: 9783791042794
: 6
: CHF 39.80
:
: Management
: German
: 656
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das erfolgreiche Management von innovativen Ideen ist für jedes Unternehmen ein ebenso klassisches wie hochaktuelles Thema. In acht Kapiteln führen die Autoren systematisch und mit zahlreichen Praxisbeispielen, anschaulichen Abbildungen, klar strukturierten Checklisten, prägnanten Lernzielen und präzisen Wiederholungsfragen von der Ideengenerierung bis hin zur erfolgreichen Vermarktung von Innovationen. Zentrale Themen sind unter anderem: Erfolgsfaktoren von Innovationen, Innovationsstrategie, Innovationskultur, organisatorische Integration der Innovationsfunktion, Phasen von Innovationsprozessen, Innovationscontrolling, Marketing von Innovationen sowie Innovationsschutz. Die sechste Auflage dieses Buches hat eine neue Struktur, die sich am Reifegradmodell eines professionellen Innovationsmanagements orientiert. Integriert sind für die Praxis zunehmend relevante Themen wie die agile Umsetzung von Innovationsstrategien und -projekten, die kundenzentrierte Entwicklung und die frühzeitige und ganzheitliche Vermarktung von Innovationen. Darüber hinaus wurden die vielen praktischen Beispiele aktualisiert und ergänzt. Dozierende und Studierende finden hier das aktuelle Wissen zum Thema Innovationsmanagement übersichtlich dargestellt, theoretisch fundiert und verständlich erklärt. Fach- und Führungskräfte nutzen das Buch als kompetenten Ratgeber und zur zielgerichteten Weiterentwicklung ihres Innovationsmanagements.

Prof. Dr. Dr. h.c. Dietmar Vahs studierte an der Universität Tübingen Volks- und Betriebswirtschaftslehre und war mehrere Jahre als Führungskraft in einem großen Automobilkonzern tätig. Seit 1998 leitet er das Institut für Change Management und Innovation (CMI) der Hochschule Esslingen und ist Managing Partner der Beratergruppe Quality-Awareness-Experts (qa-experts.de), die Unternehmen auf dem Weg zur Innovations- und Qualitätsexzellenz begleitet.

1.1 Innovation – Schlagwort oder »Motor der Wirtschaft«?


1.1.1 Innovationen als zentrale wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Größe


1.1.1.1 Ausgangsüberlegungen

»Innovation« ist in den letzten Jahren neben Begriffen wie »Zukunftsbranche« oder »Schlüsseltechnologie« immer mehr zu einem schillernden Modewort in der öffentlichen Diskussion geworden, das in allen Bereichen der Gesellschaft, der Politik und vor allem der Wirtschaft präsent ist. So sind beispielsweise die aufgrund des fortschreitenden Klimawandels notwendigen neuen Formen der Energieerzeugung, die Veränderungen in der Automobilindustrie in Richtung Elektromobilität und autonomes Fahren oder die Impfstoffentwicklungen im Zuge der Coronapandemie von Innovationen getrieben, die uns bewusst machen, wie wichtig es ist, neue Ideen möglichst schnell in marktreife Produkte zu verwandeln. Trotzdem besteht vielfach immer noch ein eher diffuses Verständnis von »Innovation«. Denn nicht alles, was als »neu« bezeichnet wird, ist auch wirklich neu. Und nicht jede neue Idee wird tatsächlich zu einer im Markt erfolgreichen Innovation. In jedem Fall besteht aber Einigkeit darüber, dass es bei Innovationen um etwas »Neues« geht. Für eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit der Innovationsthematik reicht eine solche Begriffsbestimmung jedoch bei Weitem nicht aus.

Um Missverständnissen von Anfang an vorzubeugen, wird hier unter einerInnovation grundsätzlich die zielgerichtete Durchsetzung von neuen technischen, wirtschaftlichen, organisatorischen und sozialen Problemlösungen verstanden, die darauf gerichtet sind, die Unternehmensziele auf eine neuartige Weise zu erreichen. Demgegenüber bezeichnet der BegriffTechnologie das gesammelte Expertenwissen, das auf einer theoretischen Basis aufbaut und versucht, diese weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt der Technologie steht die Frage nach dem Funktionsprinzip sowie nach dessen Beschreibung und Erklärung. Erst dieTechnik setzt die aus der Technologie gewonnenen Erkenntnisse in konkrete Produkte und Verfahren um. Bei der Technik geht es daher um die Frage, wie sich Neuerungen realisieren lassen. Schließlich sind unterForschung und Entwicklung (F+E) diejenigen Aktivitäten zusammengefasst, durch die eine Änderung der Technologie und der Technik herbeigeführt werden kann (zu den näheren Kennzeichnungen der einzelnen Begriffe vgl. Abschnitt1.2.1).

Nun werden aus neuartigen Ideen nicht in jedem Fall ökonomisch erfolgreiche Innovationen. Eine Vielzahl von historischen Beispielen zeigt vielmehr, dass eine reine Technikorientierung ohne ausreichendes wirtschaftliches Gespür oftmals zu Unternehmenskrisen führt. Zur erfolgreichen Umsetzung einer Erfindung bedarf es deshalb neben der technologischen und technischen Kompetenz in einem erheblichen Maße auch des ökonomischen und sozialwissenschaftlichen Sachverstandes und damit einer ausgeprägtenMultidisziplinarität (vgl. Brockhoff& Brem, 2020, S. 11 ff.).

DasManagement von Innovationen im Sinne einer systematischen Planung, Umsetzung, Steuerung und Kontrolle der Innovationstätigkeit ist eine unabdingbare Voraussetzung für die effektive und effiziente Ideenrealisation und damit für die Weiterentwicklung von Unternehmen in einem dynamischen Markt- und Wettbewerbsumfeld. Von daher bildet das Innovationsmanagement in vielen Unternehmen immer häufiger eine zentrale und übergeordnete Organisationseinheit, die nicht nur den Produktentstehungsprozess, sondern auch das kulturelle Mindset im Unternehmen mitgestaltet und maßgeblich prägt. So liegt es nicht zuletzt auch in der Verantwortung des Innovationsmanagements, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der sich Erfindergeist, Kreativität und schöpferische Freiheit entwickeln und dadurch zu einem langfristigen Markterfolg beitragen können. Demzufolge ist es auch wenig verwunderlich, dass an den Hochschulen das Innovationsmanagement immer häufiger als eigenständige Disziplin der Betriebswirtschaftslehre institutionalisiert wird, teilw