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Gesenkten Kopfes stand Leutnant Uwe Friedrich vor den Leichen der beiden Frauen. Er war überwältigt von Traurigkeit, konnte die Sinnlosigkeit dieses Verbrechens nicht begreifen. Was musste das für ein Mensch sein, der seinen inneren Dämonen nachgab, um wie ein wildes Tier über seine Mitmenschen herzufallen? Er schloss für einen Moment die Augen und schüttelte die unproduktiven Emotionen ab. Es hatte keinen Zweck, sich von Wut oder Trauer vereinnahmen zu lassen. Solche Gefühle würden ihn nur auffressen und daran hindern, am Tatort Eindrücke zu sammeln.
Der junge Leutnant trat einige Schritte zurück. Um auf andere Gedanken zu kommen, warf er einen Blick in die Runde. Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Mehrere Streifenwagen waren vor Ort, ebenso der Barkas der Kriminaltechnik.
Wieder klar im Kopf wandte er sich zuerst der älteren Frau zu. Er schätzte sie auf Anfang fünfzig. Rundliche Figur, jedoch nicht dick. Bekleidet war sie mit einem Rock, der bis unter die Knie reichte, sowie einer