Die Vorboten des Friedens
August 1783 bis Oktober 1783)
Er krallte sich am Tau fest, das vom riesigen Bug des Linienschiffes herabhing. Jetzt fand ein Fuß in einem Schussloch Halt, und er konnte sich etwas emporziehen. Und dann rauschte wieder eine Salve heran und schlug über ihm in den Rumpf. Das Krachen und Bersten dröhnte in seinen Ohren. Noch ein Stück höher, aus dem Wasser heraus!
Aber da zerrte etwas an seinem linken Fuß, der noch im Wasser hing. Entsetzt blickte er nach unten und sah Bill Young, der sich an seinem Fuß festhielt. Das Gewicht war zu groß. Das Tau glitt durch seine Hände. »Pack das Tauende und zieh dich hoch!«, brüllte er. Aber Bill reagierte nicht.
Sein anderer Fuß wurde aus dem Schussloch gerissen, und dann sah er den Hai herangleiten, grau, spielerisch, tödlich. In panischer Angst trat er nach Bill, um freizukommen, um sich hochziehen zu können, in Sicherheit vor der Bestie.
Der Hai glitt nur Zentimeter an seinem Fuß vorbei, öffnete sein mörderisches Gebiss und packte Bill. Blut färbte das Wasser, und David hangelte, von Todesangst getrieben, am Tau empor. Wieder krachte und donnerte es. Dabei merkte er, dass er immer noch schrie. Schon wieder Krachen und Donnern!
Mühsam tauchte er aus den Tiefen des Traumes empor. Es war der Traum, der ihn immer wieder quälte, die Erinnerung an das furchtbare Geschehen in der Schlacht bei den Saints vor anderthalb Jahren.
Und das Krachen war das Pochen des Hoteldieners, der ihn wecken sollte, weil er zur Admiralität wollte.
»Ist gut, ich bin wach!«, rief er und schüttelte den Kopf, um die Erinnerung loszuwerden.
»Geht es Ihnen gut, Sir? Sie haben geschrien.«
David Winter antwortete: »Es war nur ein Traum. Bring das Frühstück in fünf Minuten!«
Die Sonne hatte den Staub längst getrocknet und dörrte ihn in diesen letzten Augusttagen des Jahres 1783 immer weiter aus. Auf die Straßen Londons konnte man sich kau