: Inga Schneider
: Bonbons, Whiskey und ein Mord
: dp Verlag
: 9783968176000
: Ein Fall für Fiona Fitzgerald-Reihe
: 1
: CHF 5.30
:
: Erzählende Literatur
: German

Bonbons mit Mord… der erste Fall für Fiona Fitzgerald
Ein charmanter Cosy Krimi für Fans von Rhys Bowen

Was für einÄrger! Nicht nur, dass Bonbonkocherin Fiona Fitzgerald in der nordirischen Küstenstadt Portrush die Kundschaft wegstirbt… jetzt steht auch noch fest: Die alte Tratschtante Shannon O‘Brien und Kleinstadt-Casanova Sean Murphy wurden mit Bonbons aus ihrem Laden vergiftet. Das ruft den ruppigen Detective Archie McMillan auf den Plan, der Fiona prompt zum Kreis der Verdächtigen zählt. Lächerlich, findet die Neunundzwanzigjährige. Schließlich waren die beiden Toten ihre besten Kunden. Um ihre Unschuld zu beweisen, ermittelt Fiona kurzerhand auf eigene Faust und bekommt dabei unerwartete Unterstützung von McMillans jüngerem Kollegen Conor Brennan. Zusammen sind sie fest entschlossen, den wahren Mörder hinter Gitter zu bringen– und müssen dabei höllisch aufpassen sich nicht ineinander zu verlieben…

Er te Leserstimmen
„Wohlfühlkrim mit viel Herz und Humor!“
„Ich fand den Cosy Krimi super unterhaltsam und spannend und spreche eine klare Leseempfehlung aus.“
„Es werden herrlicher, irischer Kleinstadtcharme und sympathische Ermittler geboten.“
„Witz, Charme und Mord– Cosy Crime vom feinsten!“



Inga Schneider, geb. 1978 in Flensburg, ist eine waschechte 'Flensburger Deern'. Sie gehört der Dänischen Minderheit in Südschleswig an und lebt zusammen mit ihrem Mann, ihrer Tochter und Katze Lilli in Flensburg. Nach dem Abitur studierte sie zunächst einige Semester Kultur und Sprache in Dänemark und Nordirland, bevor sie ein Volontariat beim privaten Rundfunksender Radio Schleswig-Holstein (R.SH) absolvierte. Heute ist sie als Redakteurin bei der dänischen Tageszeitung Flensborg Avis tätig. Sie schreibt Unterhaltungsromane für Frauen, Liebesromane und Cosy-Crimes. Ihre Bücher sind oft vom Leben und den Menschen im Land zwischen den Meeren inspiriert.

KAPITEL 1


„Ist schon geöffnet?“

Die Tür zu Fionas Bonbonkocherei öffnete sich leicht und Shannon O’Brien steckte neugierig ihren grauen Lockenkopf durch den Türspalt.

„Kommen Sie ruhig rein“, ertönte Fionas kräftige Stimme aus dem hinteren Teil des kleinen Ladens.

Daraufhin schob sich auch der Rest von Shannon O’Briens fülligem Körper durch den Türspalt, bis die alte Dame vollständig im Laden stand. Sie stellte den Regenschirm in den Schirmständer und wischte sich die Regentropfen von der Brille.

„Das ist vielleicht ein Mistwetter da draußen. Es wird gar nicht richtig warm in diesem Jahr. Dabei haben wir schon Mai“, schimpfte sie.

„Was kann ich für Sie tun?“ Fiona Fitzgerald trat an den Tresen und wischte sich die klebrigen Finger an ihrer rosafarbenen Schürze ab.

Ihre Bonbonkocherei war ein Paradies für Naschkatzen. Im Laden duftete es köstlich nach gebrannten Mandeln, würzigem Lakritz, feinen Kräutern und Karamell. An den Wänden waren lange Regalreihen angebracht, auf denen Gläser standen, die mit allen nur erdenklichen Sorten bunter Bonbons gefüllt waren. Von der Decke herab hingen rot-weiß und blau-gelb gekringelte Lollis und durch die Glasscheiben im weiß-getünchten Holztresen konnte man leckere Fudge- und Toffee-Berge in allen möglichen Geschmacksrichtungen sehen.

„Ich hätte gerne zweihundert Gramm von den Gin-Toffees.“ Shannon O’Brien trat noch näher an den Tresen, senkte die Stimme und schirmte mit einer Hand ihr Gesicht ab, so als habe sie Angst, belauscht zu werden.

„Haben Sie schon gehört?“, flüsterte sie kaum hörbar.

„Was denn?“ Fiona gab sich ahnungslos, aber sie konnte sich schon denken, dass es mit dem Brand im Marlborough Inn, einem kleinen Bed& Breakfast am Ortseingang, zu tun hatte. Es wunderte sie, dass Shannon erst jetzt damit ankam, wo der Brand schon ein paar Tage zurücklag.

Shannon O’Brien war in Portrush für den neuesten Klatsch und Tratsch zuständig. Sie wohnte schon ihr ganzes Leben in der kleinen Küstenstadt im Norden Nordirlands, kannte jeden Einwohner und jede Ecke. Jeder Einwohner wiederum kannte Shannon O’Brien und ihre flinke Zunge. Kein Geheimnis und keine Neuigkeit konnte sie für sich behalten. Wenn man wollte, dass sich eine Nachricht möglichst schnell in der Stadt verbreitete, musste man es ihr nur sagen und binnen vierundzwanzig Stunden wusste der gesamte Ort davon.

Dies führte dazu, dass einige Bewohner von Portrush Shannon bewusst aus dem Weg gingen, um ja nicht unverhofft zum Stadtgespräch zu werden. Shannon O’Brien hatte für die Ausweichler, wie sie jene Leute nannte, wenig Verständnis. Andere hingegen, wie die schrullige Mrs Kerry, nutzte Shannon O’Brien bewusst als Sprachrohr. Und zwar immer dann, wenn es auf der vierteljährlichen Einwohnerversammlung darum ging, einen Zebrastreifen im Stadtzentrum zu errichten, den Strand für Hunde zu sperren oder die Weihnachtsdekoration üppiger ausfallen zu lassen als in den Jahren zuvor.

„Das Marlborough Inn wird in dieser Saison nicht mehr öffnen. Sam Smith hat es mir erzählt“, sagte Shannon und rollte geheimnisvoll mit den Augen.

Sam Smith war Shannons männliches Pendant. Er betrieb im benachbarten Portstewart eine kleine Gärtnerei und war im Marlborough Inn für die Pflege des Rasens zuständig. Durch seine zahlreichen Kontakte war er stets bestens informiert, wenn auch meist nur die Hälfte von dem, was er erzählte, der Wahrheit entsprach.

„Ist nicht wahr?!“ Mit gespieltem Entsetzen nahm Fiona die Zange und packte einen Toffee nach dem anderen in eine weiß-rot gestreifte Papiertüte.

„Wenn ich es Ihnen doch sage! Sam sagt, der entstandene Schaden am Hotel ist zu groß. Außerdem soll Trixie Malone an der Versicherung des Hotels gespart haben, sodass sie auf den Kosten der Renovierung sitzenbleibt.“ Shannon verfolgte mit Argusaugen wie die Toffees in der Papiertüte verschwanden. Fiona legte diese auf die Waage und schaute zufrieden aufs Display. Es zeigte genau zweihundert Gramm an.

„Packen Sie ruhig noch einen mehr ein“, sagte Shannon. „Den vernasche ich gleich jetzt.“

Fiona legte einen weiteren Toffee auf eine rotgepunktete Serviette und reichte sie über den Tresen.

„Der geht auf’s Haus.“ Sie zwinkerte der alten Dame zu und lächelte.

„Das ist lieb von Ihnen, Kind. Was bekommen Sie?“

„Wie immer, genau acht Pfund.“

Shannon O’Brien legte den abgezählten Betrag au