: Walter Schübler
: Bibiana Amon Eine Spurensuche
: Edition Atelier
: 9783990650745
: 1
: CHF 15,20
:
: Romanhafte Biographien
: German
: 184
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sie war mit Anton Kuh verlobt, hat in Venedig Peter Altenberg genervt, war in Berlin Schauspielerin und hat 1939 in Paris ihren erfolgreichen Roman »Barrières« veröffentlicht. Daneben war sie gelegentlich selbst Romanfigur, etwa bei Franz Werfel, und stand Modell für Egon Schiele: Die 1892 geborene Bibiana Amon hatte ein ziemlich aufregendes Leben, und doch ist sie heute nahezu unbekannt. Walter Schübler nimmt uns mit auf eine leidenschaftliche und akribische Spurensuche nach den wenigen Zeugnissen, die von ihr geblieben sind - durch Archive, aber vor allem durch »Barrières«. Nahe an ihrem eigenen Leben erzählt sie darin u.?a. von sexuellem Missbrauch in der Kindheit und dem Versuch, traditionelle Rollenklischees zu durchbrechen. So verdichten sich die bruchstückhaften biografischen Quellen zum Bild einer imponierenden Persönlichkeit.

Walter Schübler, geboren 1963 in Oberösterreich, Publizist mit Schwerpunkt Biografik, lebt in Wien. 2014 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Publizistik. Veröffentlichungen u.?a.: »Komteß Mizzi. Eine Chronik aus dem Wien um 1900« (2020), »Anton Kuh. Biographie« (2018), »Anton Kuh: Werke« (Hg., 2016), alle bei Wallstein.

Im Windschatten des politischen Umsturzes vollzieht sich im November 1918 eine »Sezession im Wiener Geistesleben«, soll heißen: eine Kaffeehaus-Sezession, eine längst überfällige. Denn im »Central« hatte sich über die Jahre ein Rentnergeist breitgemacht, »der auf den leisesten, sensitivsten Sohlen ging; Hamsunismus, in Kartenspiel vertieft«, so Anton Kuh. Nur hie und da noch war Leben in dieses leicht modrige »Asyl der Resignationen« gekommen, etwa »wenn Bibiana, in ihrem süßen Analphabetismus mißbraucht, trotz der ›Pscht!‹ und ›Ksst!‹ der Feintöner sich auf die Empore des Arkadenhof