: Heike Götz
: Einfach losgehn! Pilgern auf der Via Baltica von Usedom bis Bremen
: Cadmos Verlag
: 9783840466380
: Landleben
: 1
: CHF 12.30
:
: Deutschland
: German
: 128
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Pilgern - ein Synonym für Innehalten, Abstand vom Alltag, zur Ruhe kommen. Das Pilgern erlebte in den letzten Jahren eine unglaubliche Renaissance. Viele tausend Menschen aus aller Welt pilgern jedes Jahr nach Santiago de Compostela, Rom oder Jerusalem. Dabei ist die spirituelle Sinnsuche nur ein Motiv. Viele Menschen lockt das Abenteuer, die sportliche Herausforderung und die Einfachheit des Lebens auf einer Pilgerreise. Corona, Klimawandel und die Suche nach einem einfacheren Lebensstil bringen viele Menschen auf die Idee, die Pilgerwege in Deutschland zu erwandern. Das Entdecken der Heimat ist ein Trend. Pilgern beginnt vor der Haustür! Heike Götz ist zum wiederholten Male auf der 'Via Baltica' gepilgert, einem wunderbaren Weg in Norddeutschland. Er führt ca. 600 km von Usedom bis Bremen. Der Weg führt über die ehrwürdigen Hansestädte Greifswald, Rostock, Wismar, Lübeck und Hamburg. Und die Natur in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ist mit ihren Wiesen, Feldern, Wäldern, Seen und vielen Dörfern und Kleinstädten unglaublich vielfältig. Eine Ent­deckung Norddeutschlands von seiner schönsten Seite. Langsam und mit offenen Augen und Herzen - eben als Pilger. Die 'Via Baltica' ist nach historischem Vorbild neu entstanden, durchgehend markiert und betreut von Ehrenamtlichen. Es gibt viele Pilgerunterkünfte in Gemeindehäusern, private Unterkünfte und unzählige Menschen, die durch ihre Offenheit und Gastfreundschaft diesen Pilgerweg lebendig machen. Heike Götz schreibt in einem sehr persönlichen Stil über das Pilgern durch ihre norddeutsche Heimat. Sie ist mit ihrem Mann seit vielen Jahren auf verschiedenen Pilgertouren in Spanien, Deutschland oder Japan unterwegs. Pilgern ist eine echte Herzensangelegenheit der beiden. Jeder Kilometer selbst gelaufen, in Gemeindehäusern übernachtet und mit allen Höhen und Tiefen während so eines Weges. Es ist ein Reisebericht, der Lust macht auf diesen norddeutschen Jakobsweg oder auch eigene Pilger-Erinnerungen auffrischt. Ein authentisches Lesebuch mit schönen Fotos, Reiseerlebnissen und Informationen. Die Leserinnen und Leser werden die norddeutschen Regionen von Usedom bis Bremen von einer ganz neuen Seite kennenlernen.

Heike Götz kennen viele NDR-Zuschauer als 'die Frau mit dem Fahrrad', wenn sie auf einer 'Landpartie' im Norden unterwegs ist. Ganz privat pilgert die Moderatorin seit Jahren mit ihrem Mann auf diversen Wegen in Spanien, Deutschland oder auch Japan. Sie mag das Unterwegssein zu Fuß und das damit verbundene Leben 'aus dem Rucksack'. Einen besonderen Reiz hat für sie die Entdeckung ihrer Heimat - ganz langsam und mit offenem Blick - als Pilgerin. Sie ist in Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt jetzt in Hamburg. Durch beide Städte führt die 'Via Baltica', ein norddeutscher Jakobsweg, der letztendlich bis nach Santiago de Compostela in Spa­nien führt. Heike Götz ist mit ihrem Mann die 600 km auf der 'Via Baltica' von Usedom bis Bremen gepilgert und beschreibt den Weg authentisch und sehr persönlich. Ein Lesebuch für alle, die Norddeutschland von einer ganz neuen Seite entdecken möchten oder schon einmal selbst den ein oder anderen Weg gepilgert sind.

KAPITEL 1: Swinemünde–Greifswald


„Geh aus, mein Herz, und suche Freud.”


(Paul Gerhardt)

TAG 1


Swinemünde–Zirchow

Wo beginnt eigentlich der Jakobsweg?

An der französischspanischen Grenze?

Bei mir vor der Haustür?

100 km vor Santiago de Compostela?

Oder hier in Świnoujście (deutsch: Swinemünde)?

© Philipp Schmid

Gut gerüstet für den Weg …

Wir entscheiden uns für diesen Startpunkt. Einfach, weil wir dem „gelben Büchlein“ folgen, unserer „Bibel“ für die nächsten 30 Tage. Und auch, weil ich diesen Weg vor ein paar Jahren schon einmal hier gestartet habe, als ich für die NDR-Sendung „Pilgern im Norden“ mit meinem Radiokollegen Philipp Schmid und einer Gruppe gepilgert bin. Nun also noch einmal und ganz privat mit meinem Mann Detlef Lafrentz.

Das ist ein vollkommen willkürlicher Startpunkt. Der Blick auf die Karte und in das erste Gästebuch in Zirchow zeigen, dass es tatsächlich Pilgerinnen und Pilger gibt, die ihren Jakobsweg im Baltikum beginnen. Von Swinemünde bis Bremen liegen ca. 600 km vor uns.

©https://www.kirche-mv.de/pilgerwege

© Heike Götz

Muschel in Swinemünde

© Heike Götz

Der Pilgerpass ist ein schönes Andenken

Los geht’s! Voller Vorfreude und Spannung starten wir – mein Mann Detlef und ich – in unser Abenteuer „Via Baltica“. Mit dem M-V-Ticket fahren wir zusammen für unglaublich günstige 25 € von Hamburg bis ins polnische Swinemünde. Kaum aus dem Bahnhof, entdecken wir auch schon die erste gelbe Muschel, DAS Zeichen der Jakobspilger. Sie wird uns den gesamten Jakobsweg bis Bremen (und letztendlich bis Santiago) Orientierung geben.

Wir gehen schnell noch zur Christkönigkirche, in der Hoffnung, hier unseren ersten Stempel für den Pilgerpass zu bekommen. Dieser Pilgerpass oder „Crendencial del Peregrino“ ist sozusagen unser offizielles Dokument, das uns als Pilgernde ausweist. Damit bekommen wir Obdach für eine Nacht in den kirchlichen und auch privaten Pilgerherbergen. Üblicherweise geben die Pilger dafür eine Spende (etwa 10 €). Und in jeder Herberge und auch in manchen Kirchen unterwegs bekommt man in den Pass einen Stempel. Das ist ein willkommenes Andenken an den Weg.

© Heike Götz

1 Eine kleine Holzbrücke führt über die Grenze