Nur knapp habe ich sie verpasst, um wenige Wochen, was angesichts dessen, was sich viele Jahre später ergeben sollte, sehr schade war. Als ich an einem klaren Novembermorgen des Jahres 1976 die ausgewaschene Piste zu jenem magischen, auf einem Hügel gelegenen Kloster namens Kopan in Nepal erklomm und über das Kathmandu-Tal blickte, um an meinem allerersten Mediationskurs teilzunehmen, sprachen immer noch alle darüber. Eines Nachmittags hatte der hochrangige Lama Thubten Yeshe, ein rundlicher, charismatischer Mann, eine hochgewachsene Frau aus dem Westen – schön, ein bisschen stämmig, etwa Mitte sechzig – ins Meditationszelt geleitet und ihr dabei höflich den Vortritt gelassen. Sie hatte helle Haut, blaue Augen, ein vollkommen rundes Gesicht und eine ausgesprochen würdevolle Haltung. Ihr Kopf war geschoren wie der einer buddhistischen Nonne, und sie trug eine burgunderrote Robe über einem gelben Oberteil. Zur Verwirrung der Anwesenden führte Lama Yeshe sie zu dem hohen, mit Brokat bezogenen Thron und blieb, nachdem sie Platz genommen hatte, vor ihr stehen, legte seine Hände auf Herzhöhe aneinander und warf sich ehrfürchtig dreimal nieder.
Die Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen hatten noch nie eine Frau auf einem solchen Thron gesehen (oder au