: Wolfgang Hohlbein
: Der Hexer - Buch der tausend Tode Die Kult-Reihe als Sammel-Edition
: beTHRILLED
: 9783751732833
: Hexer-Saga von Bestseller-Autor Wolfgang Hohlbein
: 1
: CHF 7.00
:
: Horror
: German
: 752
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Nach langer Suche sind Robert und seine Freunde endlich ans Ziel gelangt: Necrons Drachenburg. Necron macht Robert ein letztes Angebot: Entweder Robert wird Diener der Großen Alten, oder er muss sterben. Doch Robert schlägt das Angebot aus und wird von Necron in sein Verlies geworfen. Da taucht trotz der verschlossenen Tür plötzlich seine geliebte Pri in der Zelle auf, lange vermisst und scheinbar vom Wahnsinn geheilt. Was hat sie während ihrer langen Gefangenschaft bei Necron gelernt?

Der legendäre Hexer-Zyklus - komplett und in chronologischer Reihenfolge erzählt, mit vielen Hintergrundinformationen des Autors:

Der Hexer - Die Spur des Hexers
Der Hexer - Der Seelenfresser
Der Hexer - Engel des Bösen
Der Hexer - Der achtarmige Tod
Der Hexer - Buch der tausend Tode
Der Hexer - Das Auge des Satans
Der Hexer - Der Sohn des Hexers
Der Hexer - Das Haus der bösen Träume

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p>Wolfgang Hohlbein, am 15. August 1953 in Weimar geboren, ist der erfolgreichste deutsche Fantastik-Autor der Gegenwart. Seine Romane wurden in 34 Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau Heike und seinen Kindern in der Nähe von Neuss, umgeben von einer Schar Katzen, Hunde und anderer Haustiere.<br><br> </p>

Brücke am Ende der Welt


Kopf und Schultern des Mannes waren nach vorne gesunken. Sein Gesicht lag auf dem rauen Holz der Tischplatte, das sich von seinem eigenen, schon vor Stunden eingetrockneten Blut dunkelbraun verfärbt hatte. Sein Kopf war zur Seite gefallen, sodass man den entsetzten Ausdruck in den gebrochenen Augen noch deutlich erkennen konnte; den Ausdruck eines Entsetzens, das die Grenzen des Vorstellbaren überschritten haben musste.

Sein Mund war wie zu einem stummen Schrei geöffnet und in seiner Hand lag noch immer das Messer, mit dem er sich selbst die Kehle durchgeschnitten hatte …

Reynaud de Maizieres wandte sich mit einem Ruck ab, verzog angewidert das Gesicht und schlug mit der linken Hand das Kreuzzeichen. Die Geste war nicht echt, nur ein Reflex, und das Gefühl, das sie begleiten sollte, blieb aus. Seine Augen waren kalt. Alles, was Jean Balestrano darin las, war ein mühsam unterdrückter Zorn.

»Du musst ihm vergeben, Bruder«, sagte er.

»Vergeben?« Reynaud de Maizieres runzelte die Stirn. Der Blick, mit dem er Balestrano maß, war beinahe feindselig und seine Lippen zuckten, als hielte er mit Mühe Worte zurück, die ihm als Antwort richtig schienen. Aber sein Respekt vor dem Ordensleiter war größer als sein Zorn. Wenn auch nicht viel.

»Sein Geist war verwirrt«, fuhr Balestrano nach einer Pause fort. »Bruder Henri wusste nicht mehr, was er tat.«

»Er hat gesündigt!«, beharrte Reynaud de Maizieres. »Das weißt du so gut wie ich, Bruder.« Seine Stimme wurde scharf; vielleicht eine Spur schärfer, als er sich dem Ordensmeister Jean Balestrano gegenüber erlauben konnte. »Das Leben ist heilig. Auch das eigene! Muss ich dich daran erinnern, dass der Herr ausdrücklich verboten hat, Hand an sich selbst zu legen?«

»Nein«, antwortete Balestrano, auch er in einem hörbar schärferen Ton als zuvor. »Das musst du nicht, Bruder. So wenig, wie ich dich daran erinnern muss, warum ich dich rufen ließ.«

Reynaud de Maizieres verstand den Tadel sehr wohl. Demütig senkte er den Blick, aber das harte Glitzern in seinen Augen blieb. Balestrano konnte sich nicht erinnern, Reynaud de Maizieres jemals anders als ernst und verbissen erlebt zu haben. Er war ein Mann, dessen Gesicht unfähig schien zu lachen. Aber er war auch einer der tapfersten und besten Männer, denen Balestrano jemals das Treuegelöbnis abgenommen hatte, auch wenn er niemals den Schritt zumMaster des Templerordens tun würde.

Balestrano hatte stets bedauert, dass Reynaud de Maizieres jegliche magische Begabung so gänzlich abging. Einen Mann seiner Gradlinigkeit und Treue hätte er im inneren Zirkel des Ordens bitter nötig brauchen können, vor allem jetzt, wo ihre Zahl in so kurzer Zeit so drastisch geschrumpft war. Und gleichzeitig war er beinahe froh, dass es so war. Reynaud de Maizieres alsMaster, mit Mächten, die die Schöpfung selbst erschüttern mochten – das war ein Gedanke, der ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.

Er verscheuchte die Vorstellung. Es fruchtete nichts, über Dinge nachzudenken, die hätten sein können.

»Sein Platz muss besetzt werden«, sagte er mit einer Geste auf den Toten. »Du weißt, warum ich dich rufen ließ.«

Reynaud de Maizieres nickte. Ein sanfter Zorn glomm in seinem Blick auf. »Ja«, antwortete er. »Und es gefällt mir nicht.«

Balestrano antwortete nicht, aber sein Blick sprach Bände. Es kam selten vor, dass es jemand wagte, ihm in solcher Offenheit zu widersprechen. Trotzdem war seine Stimme sanft und freundlich wie immer, als er fragte: »Warum nicht?«

»Das weißt du genau, Bruder Jean«, fauchte Reynaud de Maizieres. »Es war Bruder Henris Aufgabe, Bruder de Laurec zu bewachen. Einen Verräter. Einen Mann, der sich Satan verschrieben und die Hand gegen seine eig