: Matthias Krause
: Hör auf zu stinken Vier atemberaubende Thriller über menschliche Duftnoten
: TWENTYSIX CRIME
: 9783740704414
: 5
: CHF 6.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 652
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
LESEN SIE DIESES BUCH NICHT IN UNGELÜFTETEN RÄUMEN HÖR AUF ZU BRENNEN Für den hoch verschuldeten Schriftsteller und Lebemann Frank Freibrodt ist Zahltag. Seine Gläubiger kennen keine Gnade. Als ein heruntergekommener Fremder in seine Wohnung eindringt, wird er endgültig von dem beißenden Gestank seiner Vergangenheit eingeholt. Der Schriftsteller hatte in seinem ersten Buch den tragischen Tod seiner Schulkollegin verarbeitet und der Öffentlichkeit ein düsteres Geheimnis preisgegeben. Schon damals hatte sich Frank damit ihre streng religiöse Familie zum Feind gemacht. Nun will ihn sein neurotischer Besucher dafür brennen sehen. HÖR AUF ZU RÖCHELN Während der Corona-Pandemie rettet der Supermarktmitarbeiter Lorenz die schöne Pia vor zwei brutalen Angreifern. Lorenz verliebt sich in die einflussreiche Influencerin und begibt sich mit ihr in eine leidenschaftliche Beziehung. Erst als Pia ihm wegen seiner Schnarcherei ein Kissen ins Gesicht drückt, fragt er sich, ob sie wirklich die Richtige für ihn ist. Dennoch bleibt er mit ihr zusammen, denn Lorenz hat ein düsteres Geheimnis. Eine schwere Schuld, durch die er seine Heimatstadt Cuxhaven vor Jahren fluchtartig verlassen hat. Lorenz benutzt Pia, um sich für seine Tat selbst zu bestrafen. Als er sich jedoch neu verliebt, will er die Beziehung zu ihr aufgeben. Doch Pia lässt das nicht zu. Für sie ist Lorenz ein Geschenk. Ein Spielzeug, das die Influencerin nicht kampflos aufgeben will. Schon bald wird Lorenz wieder mit dem Tod konfrontiert. HÖR AUF ZU FRESSEN Ein diabolischer Schauspieler besucht seine Opfer, um ihr Innenleben zu studieren. Währenddessen sucht Per verzweifelt nach seiner Ex-Freundin Lene. Auf der Suche nach ihr macht er die Bekanntschaft mit einer neuen Fleischsorte, die unheilvoll nach Verwesung riecht und steigt immer tiefer in die Hölle hinab. Seine unterdrückte Wut wird immer größer. Sein Hunger auf Fleisch wächst. Am Ende steht er dem sadistischen Schauspieler Justin gegenüber, der eine todsichere Methode entwickelt hat, sich seine Rollen einzuverleiben. HÖR AUF ZU GÄREN Die Familie Bäcker fällt bei der Aufführung vom Krippenspiel einem heimtückischen Anschlag zum Opfer. Verzweifelt wollen die Akteure und ihr Regisseur den Bioterroristen aufspüren. Dabei kommt ein düsteres Familiengeheimnis ans Licht. TRIGGERWARNUNG: Neben aktuellen Themen enthält dieses Buch teilweise auch folgende Inhalte und Stilmittel: - Gewaltdarstellungen (Physisch und Psychisch) - Sexuelle Handlungen - Blähungen

Matthias Krause wurde 1987 in Cuxhaven geboren. Schon seit seiner Kindheit erzählt er in jeglicher Form selbst ausgedachte Geschichten. Auch nach seiner Schauspielausbildung und während einiger Engagements an Theatern und im Fernsehen war er dem Schreiben treu geblieben. Nach einigen Kurzgeschichten erschien im Frühjahr 2021 sein Debütroman"HÖR AUF ZU BRENNEN" Sommer 2021 erschien"HÖR AUF ZU FRESSEN". Beide Romane wurden zuerst als E-Books veröffentlicht. Im Januar 2022 erschien sein drittes Buch"HÖR AUF RU RÖCHELN". Matthias Krause konzentriert sich in seinen Büchern auf die Antihelden und ihr Verhalten in überspitzten Situationen. Es geht in beiden Geschichten auch um aktuelle Themen wie Auswirkungen von psychischer Gewalt, Unterdrückung (z.B. von Menschen und Gefühlen) und Fanatismus (z.B. Religion, Nationalismus) . Dennoch ist dieses Buch kein Tatsachen-Roman, sondern ein überspitzter Psychothriller mit Horrorelementen und satirischen Untertönen. Einige Figuren kommen in allen drei Geschichten vor. Die drei Bücher können auch unabhängig voneinander gelesen werden. Bei"HÖR AUF ZU STINKEN" sind sie nun zusammen mit seiner Kurzgeschichte"HÖR AUF ZU GÄREN" in einem Buch vereint. Aktuell lebt Matthias Krause in Berlin.

1

20.Oktober 2018

Frank war froh, dass er nicht nackt war. Eigentlich lief er gerne entblößt durch seine Wohnung. Er fühlte sich dann mit seinem Körper im Einklang und sexy. Doch eine Vorahnung hatte ihn davon abgehalten.

Als er gerade dabei war, seinen Kaktus zu gießen, sah er einen Mann unten im Hof stehen, der zu seinem Fenster hinauf starrte. Ihn anstarrte. Die Haltung des Mannes war angespannt, als wollte er zum Sprung ansetzen. Es war zwar erst Vorabend, aber schon dunkel. Doch Frank schien deutlich die toten Augen zu sehen, mit denen der bärtige Mann zu ihm aufsah. Sie waren tot und auch wieder nicht. Denn in dem leeren Blick lag zugleich eine bedrohliche Intensität. Frank konnte die abstruse Mischung nicht genau beschreiben, aber sie war unheimlich. Doch Frank beruhigte sich schnell wieder. Er wohnte schließlich im zweiten Stock. Der Mann konnte sich unmöglich zu ihm hinaufhangeln. So sportlich sah der Typ nicht aus. Sicher war das nur ein neidischer Penner, der mich irgendwann ausrauben will, dachte er und zeigte dem Mann den Mittelfinger. Dieser antwortete mit einer anderen Geste. Langsam fuhr er mit dem Zeigefinger über seine Kehle. Frank wurde wütend. Er stürmte in die Küche und bewaffnete sich mit einer Blätterteigpastete. Er riss das Fenster auf und warf sie auf den Mann.

»Hier hast du etwas zum Essen. Mit Liebe gemacht, du Penner!«

Er verfehlte ihn jedoch und der Mann starrte ihn weiter ungerührt an.

»Was glotzt du so? Du musst dich nicht bedanken! Guten Hunger!«

Der Mann wandte sich ab und ging. Doch Frank reichte das nicht.

»Geh arbeiten, du Arschloch!«, brüllte er ihm noch nach. Er überlegte, dem Mann noch etwas nachzurufen. Doch dann beschloss er, sich selbst an die Pasteten heranzuwagen.

Er brach sich ein Stück ab und erschauderte. Sie waren mittlerweile warm und glitschig und Frank hatte immer weniger Motivation, sich eine von ihnen einzuverleiben. Er schob es noch auf und versuchte fluchend, das sperrige Fenster wieder zu schließen. Nach einigen akrobatischen Einlagen und Flüchen brachte er es schließlich hinter sich.

Er stärkte sich mit einem Bissen von der Pastete und schmeckte gleich, dass sie von vorgestern war. Frank kaute langsam und lustlos. Auf der Jubiläumsfeier waren die Dinger noch ganz köstlich gewesen. Deswegen hatte er in einem günstigen Augenblick die Gunst der Stunde genutzt, um ein paar der Pasteten heimlich mit einer Serviette einzupacken. Jedoch hatte er vergessen, sie in den Kühlschrank zu stellen. Das schmeckte er nun deutlich heraus. Zusätzlich stellte er sich vor, wie die Pasteten von den Gästen mit ihren schmierigen Fingern betatscht worden waren. Kein appetitanregender Gedanke für Frank.

Er dachte an Bärbel, die Sekretärin von Herrn Kunz und ihr großes Bläschen an der Lippe. Wer weiß, was die alles mit ihren Wurstfingern auf die Pasteten geschmiert hat, fragte sich Frank und spielte mit dem Gedanken die Dinger in den Müll zu kloppen.

Eine war ja schon aus dem Fenster geflogen. Aber das war ja schließlich für einen guten Zweck gewesen.

Doch dann kam dieses stechende Gefühl in seiner Brust. Er wusste nicht warum. Schließlich warf doch jeder mal Essen weg. Aber dann sah er Lisas enttäuschten Gesichtsausdruck. Meine Verlobte hat mich wohl zu sehr erzogen, stellte er verbittert fest.

Na ja, dann musste er die Teile halt seiner Nachbarin andrehen. Pia. Sie würde ihn ja bald besuchen kommen. Darauf freute sich Frank schon. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass er durch sie die Pasteten endlich loswerden konnte. Sie wurde nur langsam etwas zu anhänglich. Auf der einen Seite genoss er es, auf der anderen Seite war er ja immer noch verlobt. Noch. Wer weiß, wie lange das Drama noch gut gehen konnte? Er wusste es jedenfalls nicht. Vielleicht sollte er doch noch eine Pastete essen? Lisa zuliebe.

Er biss zaghaft ein weiteres Stück ab. Es schmeckte nach Bärbel. Er hatte zwar keine Ahnung, wie die