: Anne Lück
: Das St. Alex - Nachtleuchten Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426464557
: Die New-Adult-Reihe Das St. Alex
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nachts der Job im Krankenhaus, tagsüber Familien-Chaos - Samira hat absolut keine Zeit für die Liebe. Oder? »Das St. Alex - Nachtleuchten« ist der erste Liebesroman einer romantischen neuen New-Adult-Reihe um drei junge Krankenschwestern in Berlin. Samira hat keine Zeit für die Liebe: Neben ihrem Job auf der Kinder-Palliativstation des Berliner St.-Alex-Krankenhauses hat sie alle Hände voll damit zu tun, sich um ihre drei jüngeren Brüder zu kümmern. Ihre Mutter ist dazu offenbar nicht in der Lage. Deshalb übernimmt Sami auch so oft wie möglich Nachtschichten, um tagsüber für ihre Familie da zu sein.  Der junge Arzt Louis hingegen zieht nach einem späten Feierabend gern noch durch die Berliner Clubs. Jemand wie er passt überhaupt nicht in Samis Leben, findet sie. Aber dann kommen die beiden bei einer gemeinsamen Nachtschicht dem seltsamen Fall einer jungen Patientin auf die Spur - und einander näher ... Die romantische neue New-Adult-Reihe von Anne Lück erzählt die Geschichten von drei jungen, miteinander befreundeten Krankenschwestern in Berlin. Im zweiten Liebesroman der Reihe, »Das St. Alex - Tagmond«, fängt Samis Freundin Tessa auf der Kinderonkologie-Station an und muss feststellen, dass nicht alles im Leben ihren Pläne folgt - schon gar nicht die Liebe.

Anne Lück wurde 1991 in Sachsen-Anhalt geboren. Schon im Kindergarten dachte sie sich Geschichten aus, mit dreizehn schrieb sie ihren ersten Roman. Nach einer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitete sie in einer renommierten Klinik im psychiatrischen Kinder- und Jugendbereich in Berlin als Betreuerin und Schreibtherapeutin. Mittlerweile hat es sie nach Leipzig verschlagen, wo sie die Nähe zu Familie und Freunden genießt und sich neben der Arbeit in einer Klinik endlich mehr Zeit zum Schreiben nimmt.

Kapitel1


 

Die Panik ergriff mich in dem Moment, in dem ich den Rauch roch.

In der einen Sekunde war ich noch durch ein Meer von hüfthohen, herrlich duftenden Blumen in allen erdenklichen Farben gewandert, hatte meine Hände durch die Blüten fahren lassen und den vollkommen wolkenlosen Himmel bewundert. Bis ich in der Ferne plötzlich jemanden gesehen hatte – einen Mann, der mit dem Rücken zu mir stand. Ich war auf ihn zugelaufen, bis Bewegung in seinen muskulösen Rücken gekommen war und er sich ganz langsam zu mir umgedreht hatte … Im nächsten Moment schlug ich die Augen auf und starrte an die grauweiße Raufasertapete an der Decke meines Schlafzimmers.

Winzige Lichtpunkte drangen durch das Rollo und erlaubten mir die Sicht auf das Chaos, die durcheinandergerutschten Blätterstapel auf meinem winzigen Schreibtisch, die Klamotten, die provisorisch über die Stuhllehne geworfen waren, und meine Bettdecke, die ich im Schlaf offensichtlich von mir gestrampelt hatte und die jetzt auf dem dunklen Laminatboden lag.

Ich trug kein leichtes, weißes Sommerkleid mehr, sondern ein durchgeschwitztes, schwarzes Tanktop und locker sitzende Schlafshorts. Und hier roch es auch nicht mehr nach einem üppigen Blumenmeer, es stank ganz fürchterlich nach …

Panik stieg in mir hoch, ich fuhr aus dem Bett, nur eine Millisekunde, bevor ein durchdringendes Piepsen durch die gesamte Wohnung tönte. In der actionfilmreif kurzen Zeitspanne, in der ich aus dem Bett sprang, zur Tür hastete und sie aufriss, schossen mir tausend Gedanken auf einmal durch den Kopf.Die Wohnung brennt. Ich habe vergessen, den Herd auszuschalten. Die Wohnung brennt! Ich muss das Feuer löschen, ich muss die Feuerwehr anrufen,ICH MUSS DIE JUNGS RETTEN!

Aus dem Flur strömte mir beißender Qualm entgegen, dann quietschte Max ein hohes »Sami, komm hier nicht rein« aus der Küche. Nur einen Herzschlag später stand ich im Türrahmen und scannte, was vor mir lag: dichter Qualm, der vom Herd kam und sich dort aus einem pechschwarzen Etwas in der Pfanne in die Luft hinaufdrehte. Ein panischer Max, der mit angelaufenen Brillengläsern mitten im Raum stand. Der wild mit den in seinem Pullover versunkenen Armen wedelte und seltsame Laute von sich gab, die an einen verwundeten Hund erinnerten. Und dann noch Jannis, der gerade dabei war, halb auf die Küchentheke gekniet das Fenster aufzureißen. Er warf mir über seine Schulter einen schuldbewussten Blick zu. »Äh. Sorry. Wir wollten eigentlich nur Frühstück für dich machen.«

Die Wohnung brennt nicht.

Mein unkontrolliert pochendes Herz begann augenblicklich, sich zu beruhigen, und die analytische, schnell denkende Samira übernahm wieder das Steuer in meinem Kopf. Die Jungs hatten das, was auch immer da in der Pfanne zu einem Haufen Kohle zusammengeschmort war, bereits von der Herdplatte genommen. Ich drehte den Herd aus und griff in derselben Bewegung nach dem neben dem Kühlschrank stehenden Besen. Den Knopf des Rauchmelders traf ich glücklicherweise beim ersten Versuch mit dem Holzstiel, und eine wunderbare Stille breitete sich im Raum aus.

Ich seufzte erleichtert und pustete mir eine braune Strähne aus dem Gesicht, bevor mein Blick langsam wieder zu der Pfanne wanderte. Jannis und Max waren in ihren Bewegungen eingefroren, und jetzt starrten wir alle drei den missglückten Kochversuch meiner Brüder an, während um uns herum der Qualm langsam durch das offene Küchenfenster abzog.

»Äh«, machte Jannis und fuhr sich mit einer Hand durch die wilden, dunklen Locken, die dringend mal wieder einen Friseur sehen mussten. »Also. Ja.« Er lehnte sich gegen den Schrank und ließ dieses kurze Lachen hören, das er immer machte, wenn er nervös war. »Überraschung.«

»Und was genau überrascht mich da?«, hakte ich mit ruhiger Stimme nach, den Blick immer noch auf das schwarze Stück Elend in der Pfanne gerichtet.

»Pancakes.« Maxi wischte seine Brille mit dem Saum seines Pullis sauber, bevor er nachdenklich den Herd anstarrte. »Das sollten sie zumindest werden. Irgendetwas ist da schiefgelaufen.«

»Ach, wirklich?« Meine Mundwinkel zuckten nach obe