: Corinna Wieja
: Fairy Tale Camp 1: Das märchenhafte Internat Lustige Abenteuergeschichte mit Märchenbezug für Mädchen ab 11
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646933611
: Fairy Tale Camp
: 1
: CHF 8.10
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Platz 1 der hr2-Hörbuchbestenliste September: Fairy Tale Camp Ganz zauberhaftgesprochen von Dagmar Bittner, die unaufdringlich für jede Figur einen eigenen Ton findet. Traumhaft! Das gibt's nur im Märchen? Dachte Marie auch! Maries Leben fühlt sich reichlich unmagisch an - bis sie wegen ihrer ungewöhnlichen Fähigkeiten ins Fairy Tale Camp eingeladen wird. In dem märchenhaften Internat lernt sie Ro, Poppy, Ella, Will und Jake kennen, die allesamt behaupten, das Erbe ehrwürdiger Märchenfamilien fortzuführen. Aber was haben magische Brunnen, verhexte Wirbelstürme und verwunschene Bilder mit Maries Leben und dem Verschwinden ihrer Mutter zu tun? Eine dunkle Macht wirft längst ihre Schatten über die magische Welt der Fairys. Eine märchenhaft-magische Welt für Mädchen ab 10 - humorvoll erzählt und im angesagten Sketching-Stil illustriert Band 1 der zauberhaften Märchenreihe

Corinna Wieja schreibt, übersetzt und liest gern spannende Gute-Laune-Geschichten, in denen sich all die märchenhaften Wesen tummeln, die sie in der realen Welt vermisst. Auch in ihrer Freizeit sieht man sie selten ohne Buch. Ihr Lieblingsmärchen ist Frau Holle, dicht gefolgt vom Gestiefelten Kater. Wenn sie zaubern könnte, dann würde sie sich mit Aschenputtels Haselzweig Mary Poppins' unendliche Tasche und ihren fliegenden Regenschirm herbeiwünschen. Mit Ihrer Familie, zwei Katzen und Holzritter Kunibert lebt sie in der Nähe von Frankfurt am Main. Eine Ihrer Buch-Ideen wurde bereits ausgezeichnet und für die »Kieler Lesesprotte« und die »Kalbacher Klapperschlange« nominiert. Weitere Informationen, Malvorlagen und mehr: www.corinna-wieja.de

Den restlichen Vormittag über war ich so hibbelig, als hätte ich einen Schwarm Bienen verschluckt. Die letzte Stunde – Mathe – schien sich wie Kaugummi hinzuziehen, die Glocke schlug für mich trotzdem viel zu früh. Ich hatte ordentlich Bammel vor dem Gespräch mit Frau Schneeberger.

„Soll ich mitkommen?“, fragte Charly mitfühlend, als wir im Schneckentempo über den Flur zum Lehrerzimmer ­zuckelten.

„Nein, schon gut.“ Ich setzte ein tapferes Lächeln auf. „Sie wird mich ja nicht gleich auffressen.“ Dennoch lief mir ein Grummeln durch den Bauch.

Charly grinste. „Nee, du würdest ihr sowieso nur monsterschwer im Magen liegen.“

„He!“ Ich stieß sie in die Seite.

„Das war ganz schön seltsam.“ Charly runzelte die Stirn.

„Was war seltsam?“ Ich wusste genau, was sie meinte, aber wenn ich es abstritt, dann war es vielleicht nicht wahr.

„Na, die Sache mit der Torte. Ich hab gar nicht gesehen, wie du sie geworfen hast. Das ging so schnell. Fast so, als hättest du gezaubert.“

„Quatsch. Die ist einfach nur über die Tischkante gerutscht“, wiegelte ich ab. Das Bauchgrummeln verstärkte sich. Auch ich hatte nämlich das Gefühl, dass die Torte schon geflogen war, bevor ich den Teller angefasst hatte.

„Hm“, brummte Charly. „Trotzdem. In letzter Zeit passiert dir so was ziemlich oft. Ständig fällt dir was aus der Hand, weht dir was weg oder du kleckerst mit dem Essen. Und denk nur an die Sache gestern mit dem geplatzten Wasserhahn im Schul-WC, wo du pitschnass geworden bist. Das ist fast so, als seist du verwünscht.“ Sie legte mir eine Hand auf den Arm. „Du solltest dir eine Knoblauchkette basteln, um den Fluch zu vertreiben.“

Ich lachte, doch ich fasste mir dabei unwillkürlich an mein Glücks-Armband. „Nicht dein Ernst! Ich hab einfach nur eine Pechsträhne.“

„Also, ich weiß nicht“, sagte Charly zweifelnd. „In letzter Zeit passieren schon echt komische Dinge. Diese seltsamen Einbrüche zum Beispiel … Gestern Nacht sind bei Friseur Hairlich sämtliche Spiegel zersprungen. Das sind siebzig Jahre Pech, hat meine Oma behauptet. Und das Wetter spielt auch immer öfter verrückt. Weißt du noch letztes Wochenende, als wir ins Schwimmbad wollten? Es hat wie aus Eimern geschüttet. Dann hast du dir zum Spaß Sonne gewünscht und von jetzt auf gleich wurde es sommerwarm.“

„Für die Spiegel und das Wetter kann ich wirklich nichts“, sagte ich. „Der Klimawandel ist eben auch in Rosenstein angekommen. Und du bist viel zu abergläubisch.“

Trotzdem hatte Charly recht. Die Häufung dieser seltsamen Vorkommnisse war echt auffällig. Und das Wetter schien in letzter Zeit ziemlich oft meiner Stimmung zu entsprechen. Hatte ich gute Laune, schien die Sonne. War ich traurig, regnete es. Wenn ich mich über etwas ärgerte, grollte Donner. Am Tag zuvor war mir eine Wasserflasche explodiert. Die hatte sich beim Öffnen über mein Handy ergossen und es geschrottet. Paps war richtig böse geworden, aber mal ehrlich, was konnte ich dafür, wenn in der Flasche so viel Kohlensäure drin war? Ich war so sauer, dass er mir die Schuld daran gab, und plötzlich zog ein Gewitter auf. So wie im Film. Du kennst das vielleicht: Eben strahlt noch die Sonne und plötzlich wird es dunkel, schaurige Musik setzt ein – dam-dam-dam-dam-dam-dam –, Regen prasselt an die Scheibe und Blitze zucken über den Himmel. Und man weiß: Oh-oh, jetzt droht der Heldin Ärger. Genauso war das bei dem Streit mit Paps. Es gab sogar sch