Das Schreien des Kleinkinds hallte durch das Reihenhäuschen am Eppendorfer Baum 20/III und war gewiss auch draußen auf der Straße zu hören. Vergeblich versuchte Hertha Mülder, Gisela zu beruhigen, indem sie die Kleine in ihren Armen wiegte. »Sch-sch, ist doch alles gut, Gischen, ist doch alles gut.«
Es war Dienstag, der 16. Juli 1929, und vier Jahre nach der Hochzeit und ihrer ersten eigenen Kunstausstellung hatte sich bei Hertha ein wenig Ernüchterung eingestellt. Sie kümmerte sich um die zwei kleinen Kinder, während ihr Gatte für die Parfümerie arbeitete. Die Kunst musste sie zu ihrem Lei