Die Hoffnung trügt nie
DerOptimismus kann trügen, die Hoffnung nicht! Und Letztere brauchen wir so sehr in diesen Zeiten, die uns dunkel erscheinen, in denen wir irrewerden am Bösen und an der Gewalt, die uns umgeben, irrewerden am Schmerz unzähliger Mitmenschen. Hoffnung tut not! Wir fühlen uns verwirrt und auch entmutigt, weil wir uns ohnmächtig glauben und scheinbar kein Ende des Dunkels zu sehen ist.
Aber wir dürfen nicht zulassen, dass die Hoffnung uns verlässt, denn Gott in seiner Liebe geht mit uns. »Ich hoffe, weil Gott an meiner Seite ist«: Das dürfen wir alle sagen.
Das geteilte Glück der Menschen
In dieser Welt, die ohne einen gemeinsamen Weg vorwärts taumelt, macht sich eine Atmosphäre breit, in der die Distanz zwischen der Besessenheit vom eigenen Wohlergehen und dem geteilten Glück der Menschen immer größer zu werden scheint: Man fühlt sich versucht zu denken, dass sich zwischen dem Individuum und der menschlichen Gemeinschaft mittlerweile ein echtes Schisma auftut. Denn es ist eine Sache, sich zum Zusammenleben gezwungen zu fühlen, eine vollkommen andere aber, den Reichtum und die Schönheit der Samen des gemeinsamen Lebens zu schätzen, die wir suchen und gemeinsam kultivieren müssen. Die Technik macht unaufhaltsam Fortschritte, aber wie schön wäre es doch, wenn mit dem Zuwachs an wissenschaftlichen und technischen Innovationen auch eine größere soziale Gleichheit und Inklusion verbunden wäre! Wie schön wäre es doch, wenn wir nicht nur neue, ferne Planeten entdecken würden, sondern auch die Bedürfnisse der Brüder und Schwestern, die um uns herum sind!
Die Nächte unseres Lebens
Wir alle haben eine nächtliche Verabredung mit Gott, in der Nacht unseres Lebens, in den vielen tiefen Nächten unseres Daseins: dunkle Augenblicke, Momente der Sünde, Augenblicke der Verirrung. Eben da wartet unsere Verabredung mit Gott, seit jeher. Er wird uns überraschen in genau dem Augenblick, in dem wir ihn am wenigsten erwarten, wenn wir tatsächlich völlig allein sind. In dieser Nacht, in der wir gegen das Unbekannte ankämpfen, werden wir uns bewusst, dass wir nur arme Menschen sind – ja, arme Tröpfe, wie ich mir zu sagen erlaube. Aber genau in diesem Moment, in dem wir uns als »armer Tropf« fühlen, brauchen wir keine Angst zu haben: Denn in genau diesem Augenblick gibt Gott uns einen neuen Namen, der den Sinn unseres ganzen Lebens enthält. Er verwandelt unser Herz und schenkt uns jenen Segen, der denen vorbehalten ist, die sich von ihm verwandeln lassen. Das ist die wunderbare Einladung, uns von Gott verwandeln zu lassen. Er weiß, wie er das anzustellen hat, weil er jeden Einzelnen von uns kennt. »Herr, du kennst mich«, darf jeder von uns sagen. »Herr, du kennst mich. Wandle mich.«
Kommt alle zu mir!
Im Evangelium nach Matthäus gibt es eine Stelle, in der Jesus uns entgegengeht: »Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen!«(Mt 11,28) Das Leben ist häufig ganz schön anstrengend, mitunter auch tragisch. Arbeit ist Anstrengung. Arbeit suchen ist Anstrengung. Und heutzutage Arbeit zu finden, kostet wirklich viel Kraft! Aber was uns im Leben am meisten belastet, ist nicht das: Es ist vielmehr die fehlende Liebe. Es ist bedrückend, kein Lächeln geschenkt zu bekommen, nirgendwo angenommen zu werden. Mitunter bedrückt uns ein gewisses Schweigen, das selbst in der Familie auftreten kann, zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern. Ohne Liebe wird die Anstrengung immer belastender, ja unerträglich. Ich denke hier an die alten Menschen, die ei