DERNORDEN:SVASTHA
Der Polarstern, der schon seit uralten Zeiten den Norden für Seefahrer und Reisende markiert, soll uns hier als Symbol für einen wichtigen Begriff aus dem Ayurveda dienen:svastha. Dieser Begriff stammt aus dem Sanskrit und lässt sich recht gut aus seinen beiden Wurzeln erklären.Sva bedeutet »Selbst«,stha bedeutet »stehen«. Zusammengenommen wird dies bildlich zu »in sich selbst verweilen« und beschreibt den Zustand inneren Gleichgewichts. Dies ist im Ayurveda sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne gemeint: Alle Körperfunktionen sind in Balance, aber auch das geistige und psychische Wohl sind ausgeglichen, die Gedanken sind ruhig, der seelische Zustand gelassen und fröhlich. Dies wird im Ayurveda als unser natürlicher Zustand angesehen.
Beide großen Ärzte in der Geschichte des Ayurveda, der ChirurgSushruta und vor ihm Charaka, betonen immer wieder die herausragende Bedeutung eines ausgewogenen Lebens für eine dauerhafte, stabile Gesundheit. Um diesen Zustand, also Svastha, zu erreichen, gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Empfehlungen für alle Lebensbereiche. Die in der Charaka Samhita im dritten Buch Sthana beschriebenen Bereiche beziehen sich aufVihara (Verhalten),Ahara (Ernährung),Dinacharya (Tagesrhythmus),Ratricharya (Nachtrhythmus),Ritucharya (Jahresrhythmus) undSadavritta (Verhaltenskodex). Diese Empfehlungen haben wir als grundlegende Inspiration genommen, sie in unsere komplexe Zeit übersetzt, modern interpretiert und auf die Bedürfnisse des westlichen Menschen angepasst. Als Grundlage diente uns nicht nur die Charaka Samhita, sondern auch dasYoga Sutra vonPatañjali sowie dieHatha Yoga Pradipika. Die zehn Aspekte dieses Lebenskompasses erachten wir als die Essenz und das Fundament für ein gelingendes Leben – auch und gerade in der heutigen Zeit.
DIEGRUNDLAGENDERGESUNDHEIT
Ausgewogenheit und Harmonie sind zwei zentrale Begriffe innerhalb des ayurvedischen Grundverständnisses von Gesundheit. Einer der großen Ärzte des Ayurveda, der erste indische Chirurg Sushruta, beschrieb Svastha vor ungefähr 3.000 Jahren folgendermaßen: »Ausgewogenheit der Funktionsprinzipien, Ausgewogenheit von Verdauung und Stoffwechsel, ausgewogene Funktion und Struktur der Gewebe, Ausgewogenheit der Ausscheidungen, strahlende Sinnesfunktion, strahlende Psyche, Zufriedenheit im Selbst, das wird Gesundheit genannt.«
Für mich, Volker, steckt im Begriff Svastha noch mehr, nämlich Frieden und Selbstannahme. Ich kenne den Kampf mit mir selbst und das Streben nach mehr zur Genüge: Viele Jahre lang musste i