: Kathy Reichs
: Kalte, kalte Knochen Ein neuer Fall für Tempe Brennan
: Blessing
: 9783641297237
: Die Tempe-Brennan-Romane
: 1
: CHF 9.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Manchmal ist der Weg in die Vergangenheit die einzige Chance, dich heute zu retten.
Der Winter hat North Carolina fest im Griff, und mit den sinkenden Temperaturen fällt auch die Verbrechensrate. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan verbringt diese Atempause damit, sich um ihre heimgekehrte Tochter Katy zu kümmern. Eines Abends machen Mutter und Tochter auf der Veranda eine grausige Entdeckung. Ein Paket, darin: ein menschlicher Augapfel.

Erste Ermittlungen führen zu einem Kloster, wo ein weiterer makabrer Fund wartet. Kurz darauf muss Tempe eine mumifizierte Leiche in einem Nationalpark untersuchen, und ihre Furcht wächst. Zwischen den Fällen scheint kein Zusammenhang zu bestehen, nichts verbindet die Opfer, keine Handschrift die Gewalttaten. Doch ihr Instinkt sagt der Forensikerin, dass die Toten ein schreckliches Schicksal teilen. Und dass sie selbst in großer Gefahr schwebt ...

Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie, eine von nur knapp hundert vom American Board of Forensic Anthropology zertifizierten forensischen Anthropolog*innen und war unter anderem für gerichtsmedizinische Institute in Quebec und North Carolina tätig. Ihre Romane erreichen regelmäßig Spitzenplätze auf internationalen und deutschen Bestsellerlisten und wurden in dreißig Sprachen übersetzt. Für den ersten Band ihrer Tempe-Brennan-Reihe wurde sie 1998 mit dem Arthur Ellis Award ausgezeichnet. Die darauf basierende Serie 'BONES - Die Knochenjägerin' wurde von Reichs mitkreiert und -produziert.

1


Es fing mit einem Augapfel an.

Die Pupille war weit wie eine texanische Prärie, die Iris hatte die Farbe von ausgewaschenen Jeans. Purpurrote Gefäße überzogen die gelblich weiße Lederhaut wie ein Spinnennetz.

Davon später mehr.

Sonntag, 30. Januar


»Tu dir nicht weh.«

»Hab ihn.« Trotz der feuchten Kälte waren meine Handflächen schweißfeucht. Alles an mir war schweißfeucht.

Der Karton rutschte mir aus der Hand, als ich diese zwei Wörter sagte.Ponk!

»Verdammt.«

Mit einem verärgerten Seufzer stellte Katy eine Lampe ab, ein merkwürdiges Konstrukt mit einem langen, gebogenen Hals, wie ausAlice im Wunderland.

»Hast du gelesen, was obendrauf steht?« Da sie annahm, dass ich es nicht hatte, buchstabierte sie es für mich. »B.Ü.C.H.E.R. Was meinst du, was das heißt, Mom?« Wir waren jetzt schon seit Stunden beschäftigt und außer schweißfeucht auch noch erschöpft und die Sache gründlich leid. Und verdammt gereizt.

»Der Karton enthält Bücher«, antwortete ich kurz angebunden.

»Und was ist eine der allgemein bekannten Eigenschaften eines Kartons voller Bücher?« Die Lippen bewegten sich kaum.

Ich sagte nichts.

»Sie sind schwer!«

»Machen wir Mittagspause.«

»Ja, machen wir das.«

Wir sprangen von der Ladefläche des Transporters. Katy nahm die Lampe in die Hand und überquerte eine kleine Fläche wintertoten Rasens vor einem Backsteinbungalow im Stile der 1950er, dessen Vordertür weit offen stand. Ich folgte ihr nach drinnen, wie schon so oft an diesem Tag, und schloss die leuchtend rote Tür hinter mir.

Während Katy mit Alices merkwürdigem Leuchtmittel die Treppe hochstieg, ging ich den Gang weiter bis zur Küche. Die angesichts der angejahrten Außenansicht des Hauses erstaunlich modern war. Arbeitsflächen aus Marmor, eine Beleuchtung fast wie in einemOP, eingebaute Luxuskaffeemaschine, integrierte Hausbar, erstklassige Edelstahlgerätschaften.

Ich ging zu einem waggongroßen Subzero-Kühlschrank, holte zwei Dosen Vanillelimonade heraus und stellte sie neben eine weiße Tüte mit Fertigsandwiches. Ich legte eben Papierservietten als Dekor dazu, als Katy wieder auftauchte.

Als sie die Tüte sah, strahl