: Friedrich Nietzsche
: Also sprach Zarathustra Ein Buch für Alle und Keinen - Penguin Edition (Deutsche Ausgabe) - Die kultige Klassikerreihe - ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022
: Penguin Verlag
: 9783641293475
: Penguin Edition
: 1
: CHF 7.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Meisterstück eines Dichterphilosophen, poetischer Hymnus an den freien Geist, Daseinsfeier, Weisheitsbuch, höhere Lebenshilfe und spirituelle Offenbarung in einem
Nietzsches 'Zarathustra' ist ein Buch, das seinesgleichen sucht. Hier schreibt kein akademisch-trockener Theoretiker in abgeklärter Weise über die letzten Dinge des Lebens. Vielmehr sieht man einen flammenden Denker und Stilisten in rhetorischer Hochform. Hier spricht einer von dem, was ihn umtreibt. Philosophieren ist ihm nicht Zeitvertreib, sondern innerer Notwendigkeit - ein großes Abenteuer, ein Aufbruch ins Ungewisse und Ungesicherte, befeuert durch die Lust nach einem intensiveren, lustvolleren Leben.

'Also sprach Zarathustra' ist eines der vitalsten Bücher der modernen Geistesgeschichte. Mit seiner Verve und Leidenschaftlichkeit spricht es seit jeher junge Menschen an. Jenseits aller Vorurteile und Dogmen predigt es die Selbsterziehung des Menschen. Der Verfasser selbst hielt es für sein bestes und wichtigstes Buch, für sein Vermächtnis an künftige Generationen.

PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. - Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022

Friedrich Nietzsche (1844-1900) stammt aus einer pietistischen Pfarrersfamilie. Nach dem frühen Tod des Vaters wurden ihm Mutter und Schwester zu Hauptadressaten daheim in Naumburg. So sehr er sich in Denken und Fühlen auch von allen Ursprüngen entfernte, bis zu seiner geistigen Umnachtung 1888 und der damit einhergehenden Heimkehr in den Schoß der Familie hielt er den Briefverkehr mit Franziska Nietzsche aufrecht.

1


Als Zarathustra dreißig Jahre alt war, verließ er seine Heimat und den See seiner Heimat und ging in das Gebirge. Hier genoss er seines Geistes und seiner Einsamkeit und wurde dessen zehn Jahre nicht müde. Endlich aber verwandelte sich sein Herz – und eines Morgens stand er mit der Morgenröte auf, trat vor die Sonne hin und sprach zu ihr also:

«Du großes Gestirn! Was wäre dein Glück, wenn du nicht die hättest, welchen du leuchtest!

Zehn Jahre kamst du hier herauf zu meiner Höhle: du würdest deines Lichtes und dieses Weges satt geworden sein, ohne mich, meinen Adler und meine Schlange.

Aber wir warteten deiner an jedem Morgen, nahmen dir deinen Überfluss ab und segneten dich dafür.

Siehe! Ich bin meiner Weisheit überdrüssig, wie die Biene, die des Honigs zu viel gesammelt hat, ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken.

Ich möchte verschenken und austeilen, bis die Weisen unter den Menschen wieder einmal ihrer Torheit und die Armen wieder einmal ihres Reichtums froh geworden sind.

Dazu muss ich in die Tiefe steigen: wie du des Abends tust, wenn du hinter das Meer gehst und noch der Unterwelt Licht bringst, du überreiches Gestirn!

Ich muss, gleich dir,untergehen, wie die Menschen es nennen, zu denen ich hinab will.

So segne mich denn, du ruhiges Auge, das ohne Neid auch ein allzu großes Glück sehen kann!

Segne den Becher, welcher überfließen will, dass das Wasser golden aus ihm fließe und überallhin den Abglanz deiner Wonne trage!

Siehe! Dieser Becher will wieder leer werden, und Zarathustra will wieder Mensch werden.»

Also begann Zarathustras Untergang.

2


Zarathustra stieg allein das Gebirge abwärts, und niemand begegnete ihm. Als er aber in die Wälder kam, stand auf einmal ein Greis vor ihm, der seine heilige Hütte verlassen hatte, um Wurzeln im Walde zu suchen. Und also sprach der Greis zu Zarathustra:

«Nicht fremd ist mir dieser Wanderer: vor manchem Jahre ging er hier vorbei. Zarathustra hieß er; aber er hat sich verwandelt.

Damals trugst du deine Asche zu Berge: willst du heute dein Feuer in die Täler tragen? Fürchtest du nicht des Brandstifters Strafen?

Ja, ich erkenne Zarathustra. Rein ist sein Auge, und an seinem Munde birgt sich kein Ekel. Geht er nicht daher wie ein Tänzer?

Verwandelt ist Zarathustra, zum Kind ward Zarathustra, ein Erwachter ist Zarathustra: was willst du nun bei den Schlafenden?

Wie im Meere lebtest du in der Einsamkeit, und das Meer trug dich. Wehe, du willst ans Land steigen? Wehe, du willst deinen Leib wieder selber schleppen?»

Zarathustra antwortete: «Ich liebe die Menschen.»

«Warum», sagte der Heilige, «ging ich doch in den Wald und die Einöde? War es nicht, weil ich die Menschen allzu sehr liebte?

Jetzt liebe ich Gott: die Menschen liebe ich nicht. Der Mensch ist mir eine zu unvollkommene Sache. Liebe zum Me