: Lisa Kleypas
: Die Wallflowers - Daisy& Matthew Roman. - Die unwiderstehliche Romance-Reihe für alle Bridgerton Fans.
: Goldmann
: 9783641297015
: Die Wallflowers-Reihe
: 1
: CHF 6.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die lebenslustige Daisy Bowman hat es, anders als ihre Freundinnen, auch nach zwei Londoner Saisons nicht geschafft, einen Ehemann zu finden. Am Ende seiner Geduld stellt ihr Vater, ein reicher Industrieller, ihr ein Ultimatum: Sollte sie auch in dieser Saison keinen Erfolg haben, muss sie seinen Geschäftspartner heiraten. Matthew Swift ist clever, ernst und schrecklich langweilig - Daisy kann ihn nicht ausstehen. Jeder Mann wäre besser als er. Doch als Matthew nach England reist, ist Daisy überrascht, wie sehr sie sich plötzlich zu ihm hingezogen fühlt. Die Sache hat nur einen Haken: Matthew hat nicht vor, Daisy zu heiraten ...

Dieser Titel ist bereits auf Deutsch unter dem Titel »Verbotene Früchte« erschienen.

Lisa Kleypas ist eine Meisterin ihres Fachs: Mit ihren zahlreichen historischen Liebesromanen nimmt sie nicht nur die Herzen ihrer Leserinnen für sich ein, sondern auch die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt und lebt mit ihrer Familie in Washington State.

PROLOG


»Ich habe eine Entscheidung getroffen, sie betrifft Daisys Zukunft«, verkündete Thomas Bowman seiner Frau und seiner Tochter. »Obwohl die Bowmans nur ungern eine Niederlage eingestehen, dürfen wir die Realität nicht ignorieren.«

»Und welche Realität wäre das bitte, Vater?«, fragte Daisy.

»Du bist nicht für den britischen Adel bestimmt.« Stirnrunzelnd fügte Bowman hinzu: »Oder vielleicht auch umgekehrt. Jedenfalls hat sich meine Investition in deine Suche nach einem Ehemann nicht rentiert. Weißt du, was das bedeutet, Daisy?«

»Ich bin eine Aktie, die sich nicht gut entwickelt?«, spekulierte sie.

Niemand hätte vermutet, dass Daisy bereits eine erwachsene Frau von zweiundzwanzig Jahren war. Klein, schlank und dunkelhaarig war sie noch lebendig und ausgelassen wie ein Kind, während andere Frauen in ihrem Alter bereits zu ruhigen, jungen Matronen herangereift waren. Während sie mit angezogenen Knien auf dem Kanapee saß, sah sie aus wie eine achtlos abgelegte Porzellanpuppe. Es ärgerte Bowman, dass seine Tochter ein Buch auf dem Schoß hielt und einen Finger zwischen die Seiten gesteckt hatte, um die Stelle zu markieren. Offensichtlich konnte sie es kaum erwarten, dass er fertig war, damit sie weiterlesen konnte.

»Leg das Buch weg!«, befahl er.

»Ja, Vater.« Rasch warf Daisy noch einen Blick hinein, um sich die Seitenzahl einzuprägen, und legte es dann beiseite. Auch diese kleine Verzögerung ärgerte Bowman. Bücher, Bücher … Der bloße Anblick eines Buches war für ihn zum Symbol für das peinliche Scheitern seiner Tochter auf dem Heiratsmarkt geworden.

Bowman saß in einem gepolsterten Sessel im Salon der Hotelsuite, die sie seit mehr als zwei Jahren bewohnten, und paffte eine dicke Zigarre. Seine Frau Mercedes saß neben ihm auf einem schmalen Stuhl mit Rohrrücken. Bowman war ein stämmiger Mann, der ebenso stur war wie sein Körper rund. Er hatte eine Glatze, trug jedoch einen dichten Schnauzbart, als wäre die gesamte Energie für das Wachstum seines Haupthaars in seinen Oberlippenbart geflossen.

Mercedes Bowman war zu Beginn ihrer Ehe ein ungewöhnlich schlankes Mädchen gewesen und im Laufe der Jahre noch dünner geworden. Wie ein Stück Seife, das sich allmählich zu einem schmalen Scheibchen abgenutzt hatte. Das glatte schwarze Haar trug sie stets streng nach hinten gebunden, und die Manschetten ihrer Ärmel umschlossen derart zarte Handgelenke, dass Bowman sie wie Birkenzweige hätte knicken können. Selbst wenn sie wie jetzt vollkommen still dasaß, ging von Mercedes eine nervöse Energie aus.

Bowman hatte es nie bereut, Mercedes zur Frau genommen zu haben – ihr stählerner Ehrgeiz entsprach genau seinem eigenen. Sie war eine unerbittliche Frau, stets darauf bedacht, den Bowmans einen Platz in der Gesellschaft zu verschaffen. Es war Mercedes’ Idee gewesen, mit den Mädchen nach England zu gehen, da sie in New York nicht in die elitären Knickerbocker-Kreise der Gesellschaft vordringen konnten. »Wir handeln einfach über ihren Kopf hinweg«, hatte sie entschlossen verkündet. Und, bei Gott, bei seiner älteren Tochter Lillian waren sie äußerst erfolgreich gewesen.

Lil