: Jim Butcher
: Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Bluthunger Roman
: Blanvalet
: 9783641291068
: Die Harry-Dresden-Serie
: 1
: CHF 7.80
:
: Fantasy
: German
: 512
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mord an einem Filmset - kein Wunder: die Hauptdarsteller sind Vampire! Der sechste dunkle Fall für Harry Dresden.
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden, und ich bin der einzige öffentlich praktizierende Magier Chicagos. So kam es auch, dass ich den Filmproduzenten Arturo Genosa beschützen sollte. Der Mann war davon überzeugt, dass irgendjemand es mit einem magischen Fluch auf ihn abgesehen hatte - und er hatte recht! Das konnte doch nur etwas mit den Vampiren zu tun haben, die an seinem Filmset auftauchten. Oder waren Arturos drei Exfrauen und seine Verlobte, die sich alle vier ebenfalls am Set befanden, in den Fall verwickelt? Die Wahrheit war noch viel komplizierter - und tödlicher -, als ich befürchtet hatte.


Die dunklen Fälle des Harry Dresden:
1. Sturmnacht
2. Wolfsjagd
3. Grabesruhe
4. Feenzorn
5. Silberlinge
6. Bluthunger
weitere Titel in Vorbereitung

Jim Butcher ist der Autor der dunklen Fälle des Harry Dresden, des Codex Alera und der Cinder-Spires-Serie. Sein Lebenslauf enthält eine lange Liste von Fähigkeiten, die vor ein paar Jahrhunderten nützlich waren - wie zum Beispiel Kampfsport -, und er spielt ziemlich schlecht Gitarre. Als begeisterter Gamer beschäftigt er sich mit Tabletop-Spielen in verschiedenen Systemen, einer Vielzahl von Videospielen auf PC und Konsole und LARPs, wann immer er Zeit dafür findet. Zurzeit lebt Jim in den Bergen außerhalb von Denver, Colorado.

4. Kapitel


Im Eingangsbereich des Gebäudes entdeckten Thomas und ich den Wachmann, der eigentlich im Häuschen hätte sitzen sollen. Er trank Kaffee mit einem zweiten Mann, der hinter einem Desk saß.

Wir fuhren mit dem Aufzug ins oberste Stockwerk. Dort auf dem Flur gab es nur zwei Türen, und Thomas klopfte einfach an die erste, hinter der Musik wummerte. Der Vampir musste noch zwei weitere Male klopfen, ehe uns endlich jemand öffnete.

Es war eine hübsche, etwa vierzig Jahre alte Frau, mit der eine Woge lauter Musik herausschwappte. Die Frau war ungefähr einen Meter fünfundsechzig groß und hatte sich das aufgetürmte dunkelbraune Haar mit zwei Essstäbchen fixiert. In einer Hand hatte sie einen Stapel gebrauchter Pappteller, in der anderen zwei leere Plastikbecher. Sie trug ein knielanges grünes Kleid, unter dem sich die Kurven eines Pin-up-Girls aus dem Zweiten Weltkrieg abzeichneten.

»Thomas, wie schön, dich zu sehen«, strahlte sie. »Justine sagte schon, dass du noch vorbeikommst.«

Der Vampir setzte ebenfalls ein breites Lächeln auf und küsste sie auf beide Wangen. »Madge«, sagte er, »du siehst blendend aus. Was machst du hier?«

»Das ist meine Wohnung«, erklärte sie trocken.

Mein Begleiter lachte. »Du machst wohl Witze. Wie kommt das denn?«

»Der alte Trottel hat mich überredet, in seine Firma zu investieren, und jetzt muss ich aufpassen, dass er das Geld nicht zum Fenster rauswirft, und ihn im Auge behalten.«

»Ich verstehe«, sagte Thomas.

»Hat er dich endlich überzeugt, dich als Schauspieler zu versuchen?«

Thomas legte sich eine Hand auf die Brust. »Ich erröte schon beim bloßen Gedanken daran.«

Madge lachte ein wenig boshaft. »Wer ist denn dein Begleiter?«

»Madge Shelly, das ist Harry Dresden. Ich habe ihn mitgebracht, weil er geschäftlich mit Arturo sprechen muss. Er ist mein Freund.«

»So weit würde ich nicht gerade gehen.« Höflich lächelnd gab ich ihr die Hand.

Sie hob entschuldigend die Teller und die Becher, lachte wieder und musterte mich prüfend. »Sind Sie Schauspieler oder so?«

»Sein oder nicht sein«, deklamierte ich. »Fischers Fritze und so weiter.«

Madge betrachtete den Hund, der in meiner Armbeuge saß. »Und wer ist der Kleine da?«

»Er ist der Hund ohne Namen. So ähnlich wie Clint Eastwood, nur mit mehr Fell.«

»Ich sehe schon, warum du ihn magst«, sagte sie lachend zu Thomas.

»Manchmal ist er ganz witzig«, stimmte der Vampir zu.

»Außerdem müsste ich längst im Bett sein. Ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber ich würde gern mit Arturo reden, bevor ich im Stehen einschlafe.«

»Schon klar«, sagte Madge. »Im Wohnzimmer ist die Musik ziemlich laut. Ich führe Sie beide ins Arbeitszimmer und sage Arturo, wo Sie sind.«

»Wo steckt Justine denn?«, fragte Thomas. Es klang ein wenig angespannt, was Madge vermutlich nicht bemerkte.

»Sie muss hier irgendwo sein«, antwortete die Gastgeberin. »Ich sage ihr Bescheid, da