2. Schwerin
Es gießt in Strömen, als ich im Juli Freitag morgens um 10 Uhr Richtung Schwerin losfahre. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, genau während dieser Tage wird in der Eifel, etwa 100 Kilometer entfernt von meinem Zuhause in Orsoy, Land unter sein. Die Konsequenzen für die Missachtung der Natur und ihrer Kräfte nimmt größere Ausmaße an und rückt näher und näher. In der Eifel sind das Problem vor allem der Weinbau, die Wasserspeicher, Bodenversiegelungen und die Flussbegradigungen. Die Starkregenereignisse hingegen sind Ergebnis des Klimawandels. Das Abschmelzen der Gletscher bringt nicht nur mehr Wasser in den Kreislauf, die Klimazonen verändern sich. Ja sogar die Schiefstellung der Erdachse wird verändert, denn das abschmelzende Eis fließt davon und führt zu einer anderen Gewichtsverteilung. Die Schiefstellung ist bedeutsam, sie beeinflusst unsere Jahreszeiten durch den Winkel zur Sonne. Bereits vor 30 Jahren beim Geographiestudium auf der Universität Duisburg-Essen, bis zurück zu Büchern aus den 70er Jahren waren alle Probleme und Konsequenzen bezüglich des Raubbaus an der Natur bekannt. Doch der Konsumrausch ergriff die westlichen Länder und es war weder politisch noch wirtschaftlich möglich, den drohenden Veränderungen Einhalt zu gebieten. Der Sinn des Daseins wurde vollends über Mobilität und Konsum definiert und alle Länder der Erde bis in die entlegensten Orte mit diesem Virus angesteckt. Mehr Kilometer zurücklegen, mehr PS, mehr Verbrauch, viele Reisen, v