: Jörg H. Trauboth
: BONJOUR, SAINT-EX! Eine poetische Begegnung mit Antoine de Saint-Exupéry auf seinem letzten Flug
: ratio-books
: 9783961361373
: 1
: CHF 8.40
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: Erzählende Literatur
: German
: 168
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Am 31. Juli 1944 hebt der physisch und psychisch angeschlagene Kriegspilot Major Antoine de Saint-Exupéry auf dem Flugplatz Bastia-Borgo (Korsika) mit einem Aufklärungsflugzeug ab und kehrt nicht mehr zurück. Ein deutscher Jagdpilot gibt an, ihn abgeschossen zu haben. Jahrzehnte später fliegt Fabian, der Sohn des Jagd­piloten, die Route seines Idols, Major 'Saint-Ex', nach. Am Himmel über Frankreich wird Fabian mit seinem Flugzeug in ein Universum jenseits von Raum und Zeit geschleudert. An seiner Seite erscheint ein mysteriöser Flügelmann und beginnt mit ihm ein sehr persönliches Gespräch ...

Jörg H. Trauboth (geb. 1943) war Generalstabsoffizier in der Luftwaffe und Waffensystem­offizier-Lehrer in Kampfflugzeugen vom Typ PHANTOM und TORNADO. Mit 50 Jahren quittierte er freiwillig den Dienst im Rang eines Obersten. Nach einer Spezialausbildung wurde er mit eigener Firma für die Bewältigung von Erpressungs- und Entführungslagen weltweit eingesetzt. Er war Präsident der Europäischen Krisenmanagement Akademie in Wien und Präsident der internationalen Pilotenvereinigung American Yankee Association. Er hat über fünftausend Stunden Flugerfahrung und überlebte drei kritische Flugunfälle. Er ist Herausgeber und Co-Autor des Standardwerkes 'Krisenmanagement in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen' (2. Auflage 3/2022). Romanautor der Deutschland-Thriller 'Drei Brüder' (2016), 'Operation Jerusalem (2019), 'Omega' (2020) und 'Jakobs Weg' (2021).

KORSIKA


Fabian Braun lenkte den Mietwagen des Flugplatzes Bastia-Poretta vorsichtig durch die engen Straßen zum Cap Corse. Es war genau das Auto, welches er jetzt nicht benötigte. Doch dieser schreckliche Hybrid-SUV war das einzig verfügbare Fahrzeug, um ihn nach Miomo zu bringen. Er suchte das RestaurantLes Sablettes. Dort, so sagten die Quellen, soll sein Idol, der legendäre Pilot und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry, zusammen mit einigen Staffelkameraden, seinen letzten Abend verbracht haben. Miomo war nach Lyon, Biscarrosse und Toulouse der letzte Ort auf Fabians fliegerischer Spurensuche.

Am Ortsschild verlangsamte er die Fahrt. Das Dorf zog sich nach Westen in die steil ansteigende Berglandschaft von Santa-Maria-di-Lota hinein, deren Spitzen von den letzten Sonnenstrahlen erfasst wurden. Doch Fabians Augenmerk war zur Wasserseite gerichtet. Er ließ die Badegäste passieren, die von der Plage de Miomo zu den Bars der vom Verkehr vollgestopften Durchgangsstraße schlenderten. Anders als die Häuser auf Elba und Sardinien gefiel ihm der raue Baustil mit der anspruchslosen Architektur und den schmuck- und blumenlosen Fassaden nicht besonders. Er spähte zwischen den Häusern zum Strand hinunter. Am Ende der Ortschaft hatte er immer noch nicht gefunden, was er suchte und drehte um.

„Pardon, Madame“, fragte er aus dem Autofenster heraus die alte Frau am Kiosk. „Ich suche das RestaurantLes Sablettes.“

Sie sah ihn kopfschüttelnd an: „Les Sablettes? Das gibt es hier nicht.“