: William Boyle
: Brachland Kriminalroman
: Polar Verlag
: 9783948392499
: 1
: CHF 19.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 360
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Gleich zu Anfang geschieht ein Mord. Ein Spieler schuldet dem Mafioso Tony Ficalora Geld. Der Polizisten Donnie Parascandolo soll den Rückstand für ihn eintreiben. Doch Donnies besitzt ein leicht aufbrausendes Temperament, ist vor kurzem durch den Selbstmord seines Sohnes völlig aus der Bahn geraten. Donnie wirft den Spieler von einer Brücke. Angeblich ein Selbstmord. Zwei Jahre später wird er aus dem Polizeidienst entlassen, weil er einen Vorgesetzten geschlagen hat, und arbeitet von da an Vollzeit für Tony Ficalora. Der Sohn des Opfers, Mikey Baldini, hat das College abgebrochen und ist nach Hause zu seiner Mutter zurückgekehrt, die für die Schulden ihres Mannes gerade stehen muss und sie in kleinen Raten abbezahlt. 'Brachland' erzählt von einer Nachbarschaft, die der Willkür ausgesetzt ist. In der ein Mord lange Schatten wirft und das Leben Unschuldiger zerfrisst. Sie alle ringen mit sich, hoffen oder haben längst aufgeben. Zwei Generation gefangen zwischen Sackgassen, die allesamt auf der Flucht sind. Vielleicht Boyles liebevollster Blick auf 'Gravesend' und seine Nachbarstraßen.

William Boyle ist in der Nachbarschaft von Gravesend in Brooklyn aufgewachsen, wo auch seine Romane spielen. Im Polar Verlag sind bislang 'Gravesend', 'Einsame Zeugin' und 'Eine wahre Freundin' erschienen. Er lebt in Oxford, MS.

Prolog


Juli 1991. Südbrooklyn


Donnie Parascandolo


»Ich war bei Suzy, als es passiert ist«, sagt Donnie Parascandolo und tritt mit dem Bier, das in seiner Hand langsam warm wird, von der Küchentheke weg. »Ehrlich. Ich kapier die Frau nicht. Sie mag Boxen. Sie mag Grillkäse. Sie mag Rudolph das Rentier. Und sie ist immer in der Nähe, wenn was Seltsames passiert.«

»Echt, sie mag Rudolph?«, ruft Sottile vom Sofa und tippt sich an die Brust. »Ich mag Rudolph auch.«

»Sag bloß«, sagt Pags und holt sich ein frisches Bud aus dem Kühlschrank.

»Schau ihn dir doch an«, sagt Donnie. »Klar mag er Rudolph. Wahrscheinlich wichst er auf Rudolph. Wichst du auf Rudolph, Sottile?«

»Einmal hab ich’s versucht«, antwortet Sottile, ohne mit der Wimper zu zucken. »Hat mir nichts gegeben.«

Alle lachen.

Sie sind in Donnies Wohnzimmer. Für einen allein ist das Haus ziemlich groß. Er hatte mal Frau und Kind. Seine Frau hieß Donna. Donnie und Donna. Perfekt. Eine Verbindung, die im Meerschweinchenhimmel geschlossen worden war. Sie hatten sich ein großes Schild mit ihren Namen machen lassen. Ihr Sohn hieß Gabe. Der Name war Donnas Idee. Für Donnie klang Gabe nach einem First Baseman, der im Schnitt traurige .232 und praktisch keine Homeruns schlug, pro Saison nur um die vierzig Runs erzi