: Bruno Giordano
: mehrbuch Verlag
: Austreibung des triumphierenden Tieres
: neobooks Self-Publishing
: 9783754184271
: 1
: CHF 1.80
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: Erzählende Literatur
: German
: 340
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sofia, die Weisheit, berichtet vom Konzil der Götter. Jupiter hat dieses einberufen, weil er glaubt, die Götter müssten sich von ihren Lastern befreien. Als äußeres Zeichen der Umkehr sollen die Sternbilder, die von ihren Missetaten erzählen, umbenannt und fortan den Tugenden zugeordnet werden.

Giordano Bruno war ein italienischer Priester, Dichter, Mönch, Philosoph und Astronom. Er wurde durch die Inquisition der Ketzerei und Magie für schuldig befunden und vom Gouverneur von Rom zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.


Einleitung.



Giordano Bruno ist sowohl in seinen Schicksalen wie in seinen Schriften ein getreues Spiegelbild der unruhigen gärenden Zeit, in die sein Leben fiel: der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts. Er ist einer der Hauptvertreter des Kampfes um die Freiheit der Forschung gegen die absoluten Herrschaftsansprüche der Kirche; durch die Standhaftigkeit, mit der er für seine Überzeugung den Feuertod erlitt, hat er ebensoviel wie durch seine wissenschaftlichen Leistungen zur endgiltigen Überwindung der allen Fortschritt hemmenden hierarchischen Tendenzen beigetragen. Von dem Studium der Pythagoreer, der Eleaten, Platons und der Neuplatoniker ausgehend, gelangte er der im Scholastizismus erstarrten aristotelischen Philosophie gegenüber zu selbstständigen Anschauungen, die sich zunächst in seiner Weiterbildung der kopernikanischen Lehre äußerten. Kopernikus hatte nur umwälzend in betreff der Verhältnisse unseres Sonnensystems gewirkt, aber an der Vorstellung des krystallenen Fixsterngewölbes festgehalten. Hier setzte Bruno ein, indem er lehrte (in seinem Lehrgedicht De immenso et innumerabilibus), daß das Weltall unendlich sei und man sich überall in seinem Mittelpunkte befinde; die Fixsterne seien Sonnen, ebenfalls von Planeten umgeben, die aber ihrer Kleinheit und Lichtschwäche wegen nicht sichtbar seien. So schuf Bruno die kopernikanische Lehre vom Sonnensystem zu der vom allgemeinen Weltsystem um, so daß unsere heutige Anschauung von dem Weltall auf ihn zurückgeht.

Philosophisch bildete Bruno seine Lehre weiter dahin aus, daß er in pantheistischem Sinne das Vorhandensein einer einzigen Substanz annahm, die er mit Gott identifizierte und die nach ihm wohl verschiedene Erscheinungsformen annimmt, aber an sich keiner Veränderung unterworfen ist; die Entwickelung vollzieht sich nur in den Einzeldingen; alle Gegensätze lösen sich auf in der Harmonie des Ganzen. So führt die Entwickelung auf Gott als ihren Endzweck zurück, wie sie von ihm als ihrer ersten Ursache ausgeht. – Mit diesen seinen Anschauungen hat Bruno mächtig auf die Nachwelt eingewirkt: Descartes, Spinoza, Leibniz, Berkeley, Hegel, Schelling erinnern in einzelnen Teilen ihrer Lehrgebäude deutlich an Gedanken Giordano Brunos, namentlich aber knüpft der naturwissenschaftliche »Monismus« unserer Tage, dessen Hauptvertreter Haeckel ist, an Brunos Lehre von der einen Substanz an.

Geboren im Jahre 1548 zu Nola, trat Bruno nach einer an Entbehrungen reichen Kindheit 1563 bei den Dominikanern ein, die damals ebenso wie ihre Nebenbuhler, die Franziskaner, gern junge Leute von Begabung zum Eintritt in ihren Orden veranlaßten. Aber bald sollte er Anstoß bei den frommen Patres erregen; er fing an, die kirchlichen Dogmen zu bezweifeln und anzugreifen. Bruno selbst sagt später über diese Zeit seines Lebens: »Nachdem ich mich lange mit der Literatur, der Poesie beschäftigt hatte, wandte ich mich der Philosophie, der freien For