Die Spezielle Kohlenhydrat-Diät und die GAPS-Diät
Die GAPS-Diät basiert auf der SCD. Beide machen ein gestörtes Mikrobiom für die entzündlichen Darmerkrankungen verantwortlich. Die Erfolge, die man mit den Diäten erzielen kann, sind erstaunlich.
Die Spezielle Kohlenhydrat-Diät (SCD)
Elaine Gottschall gelang es, mit der Speziellen Kohlenhydrat-Diät (SCD) ihre Tochter Judy von ihrer Colitis ulcerosa zu heilen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie das Wichtigste über diese Diät.
Das Buch »Breaking the Vicious Cycle«
Die Ernährungswissenschaftlerin und Biologin Elaine Gottschall widmete der Erforschung der SCD mehrere Jahre ihrer wissenschaftlichen Arbeit und veröffentlichte ihre Ergebnisse 1994 in ihrem Buch »Breaking the Vicious Cycle«. Dort stellte sie die SCD vor und erklärte ihre Wirkungsweise. Das Buch wurde in mindestens sieben Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche, wo es 2001 im TRIAS Verlag unter dem Titel »Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Endlich neue Chancen durch reizarme Ernährung. So hilft die ›Spezielle Kohlenhydrat-Diät‘« erschienen ist. Die deutsche Ausgabe ist leider vergriffen und eine Neuauflage nicht möglich. Demnächst werde ich daher zusätzlich zu diesem Buch noch ein Kochbuch zur SCD im TRIAS Verlag veröffentlichen.
Als ich die kanadische Originalausgabe von Elaine Gottschalls Buch zum ersten Mal aufschlug und das darin enthaltene Vorwort las, schöpfte ich daraus neue Hoffnung. Verfasst wurde es von dem ganzheitlichen amerikanischen Mediziner Dr. med. Ronald L. Hoffman, dessen Begeisterung für die SCD auch noch heute, 26 Jahre später, ungebrochen ist. Sein Vorwort war in der deutschen Ausgabe nie enthalten, und ich möchte es in groben Zügen hier für Sie zusammenfassen.
Dr. Hoffman zufolge sollte das Buch zu den grundlegenden Ressourcen eines jeden Gastroenterologen gehören, denn der klinische Wert der SCD stehe völlig außer Frage. Er habe bei Morbus-Crohn-, Colitis-ulcerosa- und Reizdarm-Patienten beeindruckende Ergebnisse mit der SCD erzielt. Auch Patienten mit Muskelschmerzen, steifen Gelenken und selbst mit voll ausgeprägter Arthritis, chronischen Hautausschlägen oder generalisierter Müdigkeit hätten durch die Diät eine Linderung ihrer Symptome erfahren. Möglicherweise liege dies an der Reduzierung der Vergiftungserscheinungen im Darm, die durch die SCD erreicht werde.
Trotzdem schätzte er die Chancen einer weitreichenden Akzeptanz von diätetischen Therapien wie der SCD als sehr gering ein und begründete dies so: »Während viele meiner innovativen, ernährungsorientierten Kollegen »Food and the Gut Reaction« [Titel der Erstausgabe von Gottschalls Buch 1987] nutzbringend einsetzen und ihre Patienten mit diesem Ansatz vertraut machen, ist es bedauerlich, dass die meisten Gastroenterologen noch nicht einmal neugierig sind. Sie erkennen die Rolle, die die Ernährungsweise spielt, so gut wie gar nicht an« [1].
Dies sei selbst dann noch der Fall, wenn alle Versuche, die Symptome medikamentös zu behandeln, fehlgeschlagen wären. Immer mehr Patienten kämen jedoch zu der Erkenntnis, dass sie sich von einer völligen Medikamentenabhängigkeit sowie von einer symptomorientierten medizinischen Versorgung lösen müssten. Viele von ihnen hätten einen jahrelangen Leidensweg – verbunden mit wirtschaftlichen Einbußen und mentalem Stress – hinter sich und seien nun bereit, eine vollwertige Ernährungsweise, die auf medizinischer Forschung beruhe und sinnvoll sei, auszuprobieren. »Die Art und Weise, wie ›Food and the Gut Reaction‹ von den Patienten aufgenommen wurde, hat das Zeug zu einer wahren Basisbewegung. Massenhaft wollen Patienten diese Diät ausprobieren und viele machen die Erfahrung, dass sie ihnen hilft« [2], erklärt Dr. Hoffman. Der Lohn für Elaine Gottschalls selbstlosen Einsatz zum Wohl der Patienten läge in dem sicheren Wissen, dass sie das Leben Tausender Patienten mi