Ein Sopha lockte sie, wo sehr ernste Gespräche geführt wurden. Eine Maske sprach von der Wirksamkeit der neuen Jesuiten; wie diese jetzt durch den neuen Minister bekämpft werden sollten, nachdem der alte Minister ihnen alles in die Hände gespielt habe, setzte er den Bekannten, wie er glaubte, deutlich auseinander, doch leise. — Der Minister stand heftig auf und sagte zu Eduard: Junger Freund, nehmen sie das Wort eines ehrlichen Mannes an, daß ich von jenen frommen Gesellschaften, noch von jenen Heidenkünstlern, noch von diesen Jesuitenriechern, noch von Jesuiten, Karmelitern, Quäkern, Herrnhutern und Wiedertäufern als Minister je ein Wort hörte, denn alles verschlang der Name: Demagoge. Wo sind diese? ich möchte sie doch einmal unbefangen mit einander reden hören.— Ihre Excellenz, sagte Eduard, hören sie sich und mich an, wir sind die Demagogen, — Leute, die sich ehrlich aussprechen über die Nichtigkeit vieler Dinge und über den Werth mancher herabgewürdigten Heiligthümer, Leute, denen nun schuld gegeben wird, daß sie die Stützen der morschen Gebäude gebrochen haben, während sie nur auf den Wurmfraß aufmerksam machten. — Aber wo sind die Bessern, rief der Minister, die neue Stützen anschaffen, mir ist es nicht gelungen, wo sind die Hochbegabten, denen die Kraft verliehen? — Giebt es eine Gemeinschaft des Heiligen, sagte Eduard, so giebt es auch eine Gemeinschaft des Unheiligen, die jene auf dieser Welt zu trennen, einzeln zu fesseln strebt, und so hat die Erde ihren Lauf zwischen Nacht und Tag. Siegel sind den Menschen aufgedrückt durch ihren Fall, daß sie sich kennen und erkannt werden, und wenn plötzlich ein Bewundern aller Welt über einen Menschen ausbricht, gewiß muß dieser eine Schlechtigkeit in sich tragen, die jetzt erst zu Tage kommt, oder eine Vollkommenheit gehabt haben, die jetzt im Untergange. — Sie sind ein furchtbarer Bußprediger, sagte der alte Minister, und schlenderte mit Eduard fort zu den Spieltischen, wo eben alle Aufmerksamkeit auf ein Piketspiel gerichtet war, das der Fürst mit dem neuen Minister in Vertrauen auf dessen Nachsicht eröffnet hatte, denn dieser war als der beste Piketspieler des Landes bekannt.

Aber nicht diese Geschicklichkeit, sondern eine Folge hoher Wetten auf Gewinn und Verlust, die er mit seinem Neffen Arthur gemacht, der ebenfalls seine Maske abgenommen hatte, beschäftigten den Kreis der Gesellschaft, welcher mit gespannter Aufmerksamkeit beide umgab. Große Summen waren von beiden Seiten gewagt, aber Eduard beachtete wenig den Vorgang, denn seine Augen beschauten Cornelien, die ihrem Vater eine große Schiefertafel halten mußte, auf welche er zur Erfüllung einer literarischen Bitte der Damen alles aufzeichnete, was gesprochen wurde, um daraus einen neuen deutsc