: Alexandre Dumas
: HALU Heidelberg Alumni Luxemburg
: Das Höllenloch
: Books on Demand
: 9783755788232
: 1
: CHF 6.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
"Das Höllenloch" ist der erste Band eines zweiteiligen Romans von Alexandre DUMAS, dem Älteren, der in den Jahren 1850 und 1851, mit dem Titel"Dieu dispose" (Gott lenkt), zum ersten Mal als Feuilleton-Roman in der Zeitschrift"L'Événe ent" erschienen ist. Der Roman erzählt die äußerst düstere Geschichte zweier ungleicher Brüder in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der deutschen Befreiungskriege. Der vorliegende erste Band spielt integral in Heidelberg und Umgebung. Die Geschichte erfährt gegen Ende des Bandes ein tragisches, wenn auch provisorisches Ende. Im zweiten Band wird sie, fünfzehn Jahre später, in Paris wieder aufgenommen und dort auch zu Ende geführt. Über die eigentliche Intrige hinaus, interessiert im ersten Band besonders Dumas' Beschreibung der Sitten und Gebräuche an der Universität, die er schon in seinen Reiseberichten beschrieben hatte und die er hier voll in den Erzählstrang mit einfließen lässt. Mit der vorliegenden Übersetzung möchten die Herausgeber besonders diesen Aspekt des wenig bekannten Romans, nicht ohne ein gewisses Augenzwinkern, in Erinnerung rufen. Aus diesem Grunde findet der Leser im Anhang zusätzlich zum Roman, die Übersetzung jener Teile aus den Reise-Impressionen Dumas', die das studentische Leben in Heidelberg betreffen.

Alexandre Dumas, der Ältere, lebte von 1802-1870 und zeichnete verantwortlich für unzählige Romane, Theaterstücke und Reiseberichte, deren einige Weltruhm erlangt haben und auch heute noch jedem bekannt sein dürften.

1
Ein Lied im Gewitter

Wer waren die beiden Reiter, verirrt zwischen den Schluchten und Felsen des Odenwalds, während der Nacht vom 10. Mai 1810, ihre besten Freunde hätten sie aus vier Fuß Entfernung nicht erkannt, so schwarz war die Nacht. Vergebens hätte man am Himmel einen Mondstrahl, das Flimmern der Sterne gesucht: Der Himmel war finsterer als die Erde, und die schweren Wolken, die vorbeizogen, sahen aus wie ein umgestürzter Ozean, der die Welt mit einer neuen Sintflut bedrohte.

Eine verschwommene Masse, die sich an dunklen Hängen entlang bewegte, das war alles, was selbst das geübteste Auge in der Dunkelheit von den beiden Reitern hätte erkennen können. Zuweilen ein ängstliches Wiehern, übertönt vom Pfeifen des Sturms in den Tannen, ein paar Funken von den Hufeisen der stolpernden Pferde, das war alles, was man von den beiden Weggefährten sehen und hören konnte.

Das Gewitter kam immer näher. Große Staubwolken blendeten die Reisenden und ihre Reittiere. Im Herzen des Orkans bogen sich knarrend die Äste; klagendes Geheul jagte durch das Tal, schien dann, von Fels zu Fels springend, den wankenden, wie vor dem Zusammenbruch stehenden Berg hochsteigen zu wollen; – und jedes Mal, wenn sich eine solche Wasserhose von der Erde zum Himmel e