Wer waren die beiden Reiter, verirrt zwischen den Schluchten und Felsen des Odenwalds, während der Nacht vom 10. Mai 1810, ihre besten Freunde hätten sie aus vier Fuß Entfernung nicht erkannt, so schwarz war die Nacht. Vergebens hätte man am Himmel einen Mondstrahl, das Flimmern der Sterne gesucht: Der Himmel war finsterer als die Erde, und die schweren Wolken, die vorbeizogen, sahen aus wie ein umgestürzter Ozean, der die Welt mit einer neuen Sintflut bedrohte.
Eine verschwommene Masse, die sich an dunklen Hängen entlang bewegte, das war alles, was selbst das geübteste Auge in der Dunkelheit von den beiden Reitern hätte erkennen können. Zuweilen ein ängstliches Wiehern, übertönt vom Pfeifen des Sturms in den Tannen, ein paar Funken von den Hufeisen der stolpernden Pferde, das war alles, was man von den beiden Weggefährten sehen und hören konnte.
Das Gewitter kam immer näher. Große Staubwolken blendeten die Reisenden und ihre Reittiere. Im Herzen des Orkans bogen sich knarrend die Äste; klagendes Geheul jagte durch das Tal, schien dann, von Fels zu Fels springend, den wankenden, wie vor dem Zusammenbruch stehenden Berg hochsteigen zu wollen; – und jedes Mal, wenn sich eine solche Wasserhose von der Erde zum Himmel e