: Edgar Wallace
: Töchter der Nacht
: Phoemixx Classics Ebooks
: 9783985100927
: 1
: CHF 3.50
:
: Historische Kriminalromane
: German
: 222
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Töchter der Nacht Edgar Wallace - Jim Bartholomew hat sich schon in jungen Jahren zum Direktor einer Band emporgearbeitet. Sein Freund Frank Cameron vertraut ihm ein Schmuckstück seiner Frau zur Aufbewahrung an: eine Kopie des berühmten Rings Die Töchter der Nacht, der aus dem Louvre in Paris entwendet wurde. Da Bartholomew einen Überfall auf die Bank befürchtet, überlässt er seinem Assistenten Stephan Sanderson seine Waffe. Kurz darauf wird Sanderson erschossen, mit Bartholomews Revolver. Inspektor Brown ist ratlos.

Richard Horatio Edgar Wallace (1875-1932) was a prolific British crime writer, journalist and playwright, who wrote 175 novels, 24 plays, and countless articles in newspapers and journals.Over 160 films have been made of his novels, more than any other author. In the 1920s, one of Wallace's publishers claimed that a quarter of all books read in England were written by him.He is most famous today as the co-creator of 'King Kong', writing the early screenplay and story for the movie, as well as a short story 'King Kong' (1933) credited to him and Draycott Dell. He was known for the J. G. Reeder detective stories, The Four Just Men, the Ringer, and for creating the Green Archer character during his lifetime.

2


Frank Cameron war ein großer, hübscher Amerikaner von fünfunddreißig Jahren. Als die beiden näher kamen, kehrte er gerade vom Tennisplatz zurück und grüßte Jim und seine Schwester von weitem.

»Ich hatte Besuch von Ihrem Assistenten«, sagte er, nachdem der Reitknecht die Pferde fortgeführt hatte und Margot ins Haus gegangen war.

»Von Sanderson?« fragte Jim erstaunt. »Zum Teufel, was hat der denn hier gewollt? Haben Sie Ihr Konto überzogen?«

Frank grinste.

»Nein, um so prosaische Dinge handelte es sich nicht. Er kam in einer viel interessanteren Angelegenheit. Übrigens ist er ein Amateurdetektiv, das wissen Sie doch wahrscheinlich?«

Jim seufzte.

»Er ist doch nicht etwa hiergewesen, um irgendein Verbrechen aufzuklären?«

Frank lachte.

»Das gerade nicht, aber vor einem Monat bat er mich, ihm ein Empfehlungsschreiben an einen persönlichen Freund von mir zu geben. Zufällig habe ich nämlich, als ich einmal auf der Bank war, erwähnt, daß ich den berühmten Staatsanwalt John Rogers besonders gut kenne. Er ist als Kriminalist bekannt und hat eine umfangreiche Kenntnis von Verbrechern. Er besitzt auch die beste Bibliothek über Kriminologie in den Vereinigten Staaten. Schließlich gab ich Sanderson ein Empfehlungsschreiben an John Rogers, und heute machte er mir nun einen Besuch. Allem Anschein nach hat John ihm eine Anzahl interessanter Angaben mitgeteilt, und Sanderson ließ sich von mir verschiedenes erklären. Vor allem wollte er über die Stellung der Gouverneure in den einzelnen Bundesstaaten und über ihre Vollmachten orientiert sein, ebenso über ihr Begnadigungsrecht.«

»Wozu braucht er denn das alles?« fragte Jim erstaunt. »Mir erzählt er so etwas nicht, mir schenkt er in dieser Beziehung kein Vertrauen. Ich habe ihn ja auch schon oft genug wegen dieser Liebhaberei aufgezogen, und infolgedessen sind wir nicht gerade die besten Freunde.«

Während sie miteinander sprachen, führte Frank Jim zu seinem Arbeitszimmer, nahm ein Blatt Papier in die Hand und überflog den Inhalt.

»Ich habe mir ein paar Notizen gemacht, nachdem er gegangen war, und ich möchte wirklich sagen, Bartholomew, Ihr Mr. Sanderson ist nicht so verdreht, wie es den Anschein hat. Es handelt sich um folgendes. Hier in England arbeitet augenblicklich eine Verbrecherbande, die den romantischen Namen ›Die vier Großen‹ führt. Drei von ihnen sind Amerikaner, der vierte stammt aus Spanien, gibt sich aber für einen Italiener namens Romano aus. Die Tatsache, daß Romano der Verbrecherwelt angehört, ist bewiesen. Die anderen drei, der Polizei in verschiedenen Ländern bekannt, sind Mr. und Mrs. Trenton und Talbot, ein alter, erfahrener Fälscher. Unter diesen Namen treten sie gewöhnlich auf. In Wirklichkeit können sie ganz anders heißen.«

»Aber was hat denn das mit uns zu tun?«

»Warten Sie einen Augenblick, ich möchte Ihnen die Sache eben etwas genauer erklären. Ich glaube, daß Ihr Assistent auf der rechten Spur ist. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß diese vier Verbrecher sich hier in England aufhalten und auch sehr tätig sind. Die Polizeidirektionen von fast allen europäischen Ländern suchen diese vier, besonders die Behörden in Amerika. Sanderson hat nun mit viel Mühe und Fleiß den Nachweis gef