Kapitel 1
»Das wäre viel leichter, wenn ich Magie benutzen dürfte.« Ich atmete laut aus und entspannte meine Schultern, mit einem Pochen in den Armen. Dennoch waren wir wenigstens endlich in unserem neuen Zweifamilienhaus. Drei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, Böden aus Hartholz und ein Wohnzimmer sorgten dafür, dass ich viel mehr zahlen musste, als ich eigentlich wollte. Aber aufgrund der Tatsache, dass Alexa auf den größeren Räumlichkeiten bestand und die Hälfte bezahlte, war ich diesen Kompromiss eingegangen. Als ich mich in dem relativ modernen, offenen Raum umsah, musste ich zugeben, dass es schön aussah. Selbst wenn all das Zubehör, das ich aus meiner Junggesellenwohnung mitgenommen hatte, kaum unser neues Zuhause füllte.
»Oh, bitte, das ist bloß ein Workout«, meinte Alexa, während sie ungeduldig mit dem Fuß klopfte. Die nordische Blondine war mehr Wonder Woman als Model und hatte mehr Muskeln in ihren Armen als ich, daher war es keine Überraschung, dass sie kaum außer Atem war.
»Magier«, sagte ich und zeigte auf mich, während ich damit zu tun hatte, wieder zu Atem zu kommen. Obwohl ich möglicherweise etwas mehr Bewegung vertragen konnte.
»Die Vollstrecker des Magierkonzils sind genauso berühmt für ihre physischen wie ihre magischen Fähigkeiten«, erwiderte Alexa. Ich grummelte und weigerte mich, ihren Standpunkt anzuerkennen, obwohl ich von der Idee durchtrainierter Magienutzer fasziniert war. Ich vermutete, echte Magier wären eher wie Animehelden und nicht wie Raistlin von der Drachenlanze. In beiden Fällen wusste die Novizin wahrscheinlich besser Bescheid als ich. Die Templer waren seit Jahrhunderten die scharfe Schneide der Kirche gegen die übernatürliche Welt. Über Jahre hinweg waren sie zeitweilig Verbündete als auch Feinde des Magierkonzils gewesen. Und ich? Ich hatte kaum sechs Monate zuvor die übernatürliche Welt betreten. Ich musste immer noch viel aufholen.
»Schön. Ich werde es vielleicht bei der gesamten Übung ein wenig langsamer angehen lassen«, murmelte ich, während ich die Knie beugte und wieder die Kante der Couch ergriff.
»Langsamer angehen lassen impliziert, dass du schon mit der Übung begonnen hast«, meinte Lily hinter mir, in ihren Armen einen Karton mit der Aufschrift »Bücher«. Der olivenhäutige, schlanke und wohlproportionierte Dschinn glitt von der Eingangstür aus mit einem Hüftschwung zu uns, wo wir unseren ersten Durchgang absolviert hatten. »Wohin willst du die haben?«
»Was ist das?«, ächzte ich, als wir mit der Couch manövrierten, um das Sonnenlicht einzufangen und zu sehen, wohin der Fernseher passen würden.
»Referenzmaterial.«
»Hä?«, fragte ich, während ich mich hinhockte und mein Ende der Couch auf den Fußboden setzte.
»Deine Rollenspielbücher.« Lily hielt die schwere Box voller Bücher mit einer Hand, während sie ihre Nase kratzte, offensichtlich ohne sich um Dinge wie das Gewicht der Kiste zu kümmern. Keine Überraschung. Ihr »Körper« war nicht wirklich echt, nur ein magisches Konstrukt, was die Frage aufwarf, warum ich das schwere Tragen übernahm. Allerdings würde die Frage auch ganz andere Probleme bezüglich Lilys wachsender Agoraphobie auftun.
»Okay. Wir we