: Christian Helge Peters
: Das Soziale des Affekts Eine Sozialtheorie der Modulationen nach Deleuze und Massumi
: Campus Verlag
: 9783593449708
: 1
: CHF 32.60
:
: Soziologische Theorien
: German
: 354
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Affektbegriff hat in den Geistes- und Sozialwissenschaften in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Popularität erlangt. Christian Helge Peters erweitert die Affect Studies maßgeblich um eine sozialtheoretische Perspektive, indem er sich im Anschluss an Arbeiten von Gilles Deleuze und Brian Massumi dem Sozialen des Affekts zuwendet. Ausgehend vom Modulationsbegriff und einer Neukonzeption der deleuzeschen Prozessontologie wird das Soziale als Affektmodulation verstanden. Dadurch können längst überholte Dualismen von Affekt und Emotion, Affekt und Diskurs, Affekt und Repräsentation überwunden werden. Es entsteht eine gänzlich neue Sicht auf das Soziale des Affekts als produktive und positive Kraft.

Christian Helge Peters ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Projekt »Gute Arbeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt« und Koordinator für das Teilinstitut Halle im »Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt«. Er promovierte an der Universität Hamburg über Affektmodulation und arbeitet gegenwärtig schwerpunktmäßig zum Verhältnis von Arbeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt unter besonderer Berücksichtigung von Affekten, Emotionen, Resonanz und Selbstwirksamkeit.

Einleitung


Das Problem des Sozialen in der Affekttheorie


In den gegenwärtigen Diskussionen der Affekttheorien im Anschluss an Gilles Deleuze erhält ein vermeintlich überkommenes Bild des Sozialen eine neue Aktualität. Hier lässt sich die Wiederkehr eines vor allem repressiven Verständnisses des Sozialen beobachten. Das Soziale wird zu einem umfassenden Unterdrückungsmechanismus. Die Diskussionen weisen eine Analogie zu dem negativen und einschränkenden Verständnis des Machtbegriffs auf, welches vor der Intervention Michael Foucaults überwog. Auch in den deleuzeschen Affekttheorien bedarf es eines ähnlichen Wandels im Verständnis des Sozialen. Das vorliegende Buch möchte ihn einleiten.

Das Soziale in den Affekttheorien von Gilles Deleuze und Brian Massumi und insbesondere in den Arbeiten, die an sie anschließen, ist wenig ausgearbeitet, und wenn es charakterisiert wird, dann als vor allemnegativ undreaktiv: Das Soziale schränkt ein, unterdrückt, passt an, ordnet ein, trennt