: Marietta Brem, Anne Alexander, Marisa Frank, Aliza Korten, Elisabeth Swoboda
: E-Book 11 - 20 Sophienlust Bestseller Staffel 2 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740989088
: Sophienlust Bestseller
: 1
: CHF 27.70
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht. Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. E-Book 11: Komm doch wieder zurück E-Book 12: Ganz ohne Liebe geht es nicht E-Book 13: Verschollen in Peru E-Book 14: Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe E-Book 15: Winkel der Geborgenheit E-Book 16: Es geschah aus Nächstenliebe E-Book 17: Warum hast du geschwiegen? E-Book 18: Auf den Wogen des Glücks E-Book 19: Endlich habe ich dich wieder E-Book 20: Ein Mädchen namens Biggi E-Book 1: Kommt doch wieder zurück E-Book 2: Ganz ohne Liebe geht es nicht E-Book 3: Verschollen in Peru E-Book 4: Ein Waisenkind, ein Hund und die Liebe E-Book 5: Winkel der Geborgenheit E-Book 6: Es geschah aus Nächstenliebe E-Book 7: Warum hast du geschwiegen? E-Book 8: Auf den Wogen des Glücks E-Book 9: Endlich habe ich dich wieder E-Book 10: Ein Mädchen namens Biggi

Marietta Brem Sie gilt zugleich als eine der erfahrensten wie auch erfrischendsten Schriftstellerinnen mit großer Sensibilität beim Verfassen von Romanserien. Im Bereich Sophienlust hat sie über viele Jahrzehnte entscheidende Akzente gesetzt und mit wahrem Herzblut diese so beliebte Serie um ein Kinderheim, in dem die Menschlichkeit großgeschrieben wird, mitgeprägt. Daher kam Marietta Brem auf die wundervolle Idee, die Vorgeschichte zu schildern, die einst zur Errichtung von Sophienlust führte. Zugleich ist sie eine bemerkenswert vielseitige Schriftstellerin, die in den verschiedensten Romangenres erfolgreich tätig wurde. Ihre Fantasy-Serie Mac Lean um zwei rivalisierende schottische Clans ist unvergessen, ihre zahlreichen Veröffentlichungen im Bereich des Romantic Thrillers, die neben atemberaubender Spannung ein besonderes Einfühlungsvermögen verrieten, sind es ebenfalls. Mit Sophienlust. Wie alles begann erreicht Marietta Brem jetzt einen neuen Höhepunkt ihrer erstaunlichen Schriftstellerkarriere.

»Mir ist so kalt, Tante Franzi«, nörgelte die kleine Marion Bölz, ein hübsches Mädchen von fünf Jahren. Vorwitzig lugten ihre schwarzen Locken unter der dunkelblauen Kapuze ihres Regenmantels hervor. Ihre Händchen hatte sie fröstelnd in den Taschen vergraben.

»Sei still, Marion«, wisperte Franziska Bölz zurück. Hastig wischte sie mit der linken Hand die Tränen ab, die ihr über die Wangen liefen. Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr stand die junge Frau am Grabe eines geliebten Menschen, und dieses Mal fiel es ihr besonders schwer, denn es war ihr einziger Bruder, dessen Sarg gerade langsam in die Erde hinabgelassen wurde.

Es waren viele Menschen zu dieser Beerdigung gekommen, denn Ulrich Bölz, der Sprengmeister der Baufirma Hirzel und Sohn, war allseits ziemlich beliebt gewesen, hatte dem örtlichen Gesangsverein als aktives Mitglied angehört, und war im Betrieb sowohl von Kollegen als auch von seinen Vorgesetzten sehr geschätzt worden.

Es war ein Unglücksfall gewesen, der ihn bei einer Sprengung im betriebseigenen Steinbruch das Leben gekostet hatte. Das hatte Manfred Hirzel, der Juniorchef und Franziskas Verlobter, immer wieder versichert.

Aber das war für Franziska kein Trost. Sie hatte ihren Bruder und Marion ihren Vater verloren. Nun war das Mädchen eine Waise. Kaum daß sie den Tod der Mutter vor elf Monaten verkraftet hatte, mußte sie auch schon auf den Vater verzichten, dem ihre ganze kindliche Liebe gegolten hatte.

Franziska konnte die Welt nicht mehr verstehen. Was sollte das noch für einen Sinn haben, wenn eine ganze Familie ausgelöscht wurde und nur ein kleines Mädchen von gerade fünf Jahren übrigblieb?

»Komm, wir gehen heim, Tante Franziska«, quengelte Marion nun schon etwas lauter und riß energisch an der Hand der Tante. »Mir gefällt es hier nicht mehr. Ich will nach Hause zu meinem Papi.«

Die junge Frau preßte voll ohnmächtigem Schmerz die blassen Lippen zusammen, während die Tränen wieder zu fließen anfingen. Sie spürte, wie einige der Trauergäste immer wieder verstohlen zu ihnen herüberschauten. Es war ihr peinlich, und sie senkte rasch den Kopf. Langes dunkles Haar fiel nach vorne und schirmte sie gegen die neugierigen Blicke ab.

Franziska Bölz war eine schöne, blutjunge Frau, die schon viel Leid in ihrem Leben erfahren hatte. Kurz nacheinander waren die geliebten Eltern gestorben, als sie gerade sechzehn Jahre alt gewesen war.

Ulrich, der ältere Bruder, war zu dieser Zeit schon mit Herta verheiratet gewesen. Mit offenen Armen hatte seine Frau die verwaiste Schwägerin in ihrem Haushalt aufgenommen. Dann, kaum zwei Jahre später, war Marion auf die Welt gekommen, und sie hatten schon geglaubt, daß nun die Zeit des Kummers und der Trauer endgültig vorbei sei. Es war jedoch nur eine kurze Atempause, die ihnen das Schicksal gönnte, ehe es erneut und unbarmherzig zuschlug.

Herta begann zu kränkeln. Sie wurde immer blasser und magerer, und bald konnte sie nur noch für wenige Stunden am Tag aufstehen und in einem Stuhl sitzen.

Ulrich wußte, daß seine Frau nur noch kurze Zeit leben würde, denn der Arzt hatte es ihm gesagt. Herta litt an einer unheilbaren Krankheit, die man zu spät erkannt hatte, um sie noch zum Stillstand bringen zu können. Seine Geduld und Beherrschung war bewundernswert gewesen, und erst, als Herta tot war, brach auch er zusammen. Die Monate, die dann folgten, waren die grausamsten in Franziskas Leben gewesen. Ulrich konnte den Schicksalsschlag nicht überwinden. Er hatte keine Freude mehr an seinem Dasein, und auch um sein Töchterchen Marion kümmerte er sich kaum mehr.

Oft fragte die Kleine nach ihrem Papi, aber Franziska konnte dem Kind auch nicht helfen, sondern nur versuchen, es abzulenken.

Irgend etwas riß Franziska aus ihren wehmütigen Gedanken. Jemand hatte sie ziemlich unsanft angerempelt. Wie erwachend schaute sich die junge Frau um und entdeckte, daß die Beerdigung ihrem Ende zuging. Mitleidig hielt der Pfarrer, ein älterer Herr mit schlohweißem Haar, ihre Hand und murmelte ein paar tröstende Worte, die wie nichtssagende Floskeln an ihr vorbeiglitten.

Franziska war wie versteinert. Noch konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, wie es weitergehen sollte.

Ihre Schritte waren müde und schleppend, als sie an das offene Grab trat. Sie schaute hinunter auf den dunklen Sarg, auf dem bunte Blumen lagen. Und plötzlich hatte sie das Gefühl, als schaue ihr Bruder sie mit seinen dunklen Augen bittend an. »Sorge du für meine kleine Marion, wenn ich einmal nicht mehr bin«, hatte er noch wenige Tage vor seinem zu frühen Tod zu ihr gesagt, und sie hatte es ihm ganz fest versprochen, nicht ahnend, daß sie dieses Versprechen schon bald würde einlösen müssen.

Marion war Ulrichs Vermächtnis, das sie zu schützen hatte. Irgendwie würde es schon weitergehen, wenn nur sie und das Kind zusammenbleiben durften.

Lautlos fiel der Strauß weißer Ne