: Anna Katharine Green
: mehrbuch Verlag
: Endlich gefunden
: neobooks Self-Publishing
: 9783754180587
: 1
: CHF 1.80
:
: Erzählende Literatur
: German
: 152
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
mehrbuch-Weltliteratu ! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten. Eine ihrer Hauptfiguren ist der Detektiv Gryce, der auch den vorliegenden Fall souverän löst. Lassen Sie sich in das New York um 1900 entführen. Sie werden äußerst spannende kriminelle Verwicklungen miterleben!

Anna Katharine Rohlfs war eine US-amerikanische Schriftstellerin von viktorianischen Kriminalromanen.

Erstes Kapitel.


Es gibt sehr merkwürdige Beispiele von plötzlichem Verschwinden; ich selbst habe mit mehreren solchen Fällen zu tun gehabt. Den einen möchte ich Ihnen wohl erzählen, wenn Sie mir versprechen, nicht nach den wirklichen Namen der beteiligten Personen zu forschen, denn die Sache soll geheim gehalten werden.

Der junge Q., welcher so sprach, galt unter der ganzen Polizeimannschaft als der klügste und fähigste Detektiv, natürlich Herrn GryceSprich Grais ausgenommen.

Die Neugierde von uns Kameraden ward daher durch seine Aeußerung in hohem Grade erregt. Wir gaben bereitwillig das geforderte Versprechen und rückten näher um den Ofen zusammen, die seltene Mußestunde zu genießen. In dem befriedigenden Bewußtsein, daß bei seiner Geschichte auch mancherlei zu berichten war, was ihm selbst zur Ehre gereichte, lehnte er sich in den Stuhl zurück und begann:

An einem Sonntag-Morgen war ich im Polizeibureau, als eine anständig aussehende Frau mittleren Alters mit aufgeregter Miene zu uns eintrat. Ich ging auf sie zu und fragte, wen sie suche.

Einen Detektiv, erwiderte sie, sich ängstlich unter den Anwesenden umschauend. Letzte Nacht ist ein Mädchen aus unserem Hause verschwunden – die Sache darf nicht öffentlich bekannt werden, aber – sie stockte, die innere Erregung schien ihr den Atem zu benehmen – jemand soll kommen, um sie aufzusuchen, fügte sie eindringlich hinzu.

Ein Mädchen – was für ein Mädchen? Und welches Haus meinen Sie, wenn Sie sagen: unser Haus?

Sie warf mir einen forschenden Blick zu: Sie sind noch sehr jung; ist nicht ein Mann hier, der mehr Erfahrung hat, damit ich mich an den wenden könnte?

Ich zuckte die Achseln und rief Herrn Gryce herbei, der ihr sogleich Vertrauen einzuflößen schien. Sie zog ihn beiseite und flüsterte ihm einige mir unverständliche Worte zu. Anfänglich hörte er sie gleichmütig an, plötzlich machte er jedoch eine Bewegung, welche, das wußte ich, bei ihm ein Zeichen von Erstaunen und Interesse war, obgleich in seinen Mienen – aber Sie kennen ja