: Gotthold Ephraim Lessing
: Emilia Galotti
: Phoemixx Classics Ebooks
: 9783986773687
: 1
: CHF 5.20
:
: Geschichte, Politik
: German
: 111
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Emilia Galotti Gotthold Ephraim Lessing - Emilia Galotti ist ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Gotthold Ephraim Lessing. Das Stück ist ein Drama der Aufklärung, das dem damals vorherrschenden französischen Vorbild widerspricht und sich auch von der durch Johann Christoph Gottsched formulierten Regelpoetik absetzt. Obwohl die Liebe ein Zentralthema dieser Tragödie ist, gilt Emilia Galotti vor allem als politisches Stück. Der willkürliche Herrschaftsstil des Adels steht der neuen aufgeklärten Moral des Bürgertums gegenüber. Alte feudale Vorstellungen von Liebe und Ehe treffen auf das neue bürgerliche Liebesverständnis der Empfindsamkeit. Diese konfliktgeladene Kombination machte das Stück so brisant.Mit dem 1772 erschienenen und uraufgeführten Drama 'Emilia Galotti' schuf Gotthold Ephraim Lessing eines der bedeutendsten Beispiele für die Gattung des bürgerlichen Trauerspiels. Das Stück, das zu den Schlüsselwerken der Aufklärung und Empfindsamkeit gehört sowie als eines der ersten politischen Dramen der deutschen Literatur gilt, übt scharfe Kritik an der Willkürherrschaft des Adels.

Lessing was born in Kamenz, a small town in Saxony, to Johann Gottfried Lessing and Justine Salome Feller. His father was a Lutheran minister and wrote on theology. Young Lessing studied at the Latin School in Kamenz from 1737 to 1741. With a father who wanted his son to follow in his footsteps, Lessing next attended the Fürstenschule St. Afra in Meissen. After completing his education at St. Afra's, he enrolled at the University of Leipzig where he pursued a degree in theology, medicine, philosophy, and philology (17461748).[2]It was here that his relationship with Karoline Neuber, a famous German actress, began. He translated several French plays for her, and his interest in theatre grew. During this time, he wrote his first play, The Young Scholar. Neuber eventually produced the play in 1748.From 1748 to 1760, Lessing lived in Leipzig and Berlin. He began to work as a reviewer and editor for the Vossische Zeitung and other periodicals. Lessing formed a close connection with his cousin, Christlob Mylius, and decided to follow him to Berlin. In 1750, Lessing and Mylius teamed together to begin a periodical publication named Beiträge zur Historie und Aufnahme des Theaters. The publication ran only four issues, but it caught the public's eye and revealed Lessing to be a serious critic and theorist of drama.

PUBLISHER NOTES:


BESUCHEN SIE UNSERE WEBSITE:

LyFreedom.com

 

Personen:

Emilia Galotti
Odoardo und Claudia Galotti, Eltern der Emilia
Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla
Marinelli, Kammerherr des Prinzen
Camillo Rota, einer von des Prinzen Räten
Conti, Maler
Graf Appiani
Gräfin Orsina
Angelo und einige Bediente

Erster Aufzug

Die Szene: ein Kabinett des Prinzen.

Erster Auftritt

Der Prinz (an einem Arbeitstische voller Briefschaften und Papiere, deren einige er durchläuft). Klagen, nichts als Klagen! Bittschriften, nichts als Bittschriften!—Die traurigen Geschäfte; und man beneidet uns noch!—Das glaub ich; wenn wir allen helfen könnten: dann wären wir zu beneiden.—Emilia? (Indem er noch eine von den Bittschriften aufschlägt und nach dem unterschriebenen Namen sieht.) Eine Emilia?—Aber eine Emilia Bruneschi—nicht Galotti. Nicht Emilia Galotti!—Was will sie, diese Emilia Bruneschi? (Er lieset.) Viel gefodert, sehr viel.—Doch sie heißt Emilia. Gewährt! (Er unterschreibt und klingelt, worauf ein Kammerdiener hereintritt.) Es ist wohl noch keiner von den Räten in dem Vorzimmer?

Der Kammerdiener. Nein.

Der Prinz. Ich habe zu früh Tag gemacht.—Der Morgen ist so schön. Ich will ausfahren. Marchese Marinelli soll mich begleiten. Laßt ihn rufen. (Der Kammerdiener geht ab.)—Ich kann doch nicht mehr arbeiten. —Ich war so ruhig, bild ich mir ein, so ruhig—Auf einmal muß eine arme Bruneschi Emilia heißen:—weg ist meine Ruhe, und alles!—Der Kammerdiener (welcher wieder hereintritt). Nach dem Marchese ist geschickt. Und hier, ein Brief von der Gräfin Orsina.

Der Prinz. Der Orsina? Legt ihn hin.

Der Kammerdiener. Ihr Läufer wartet.

Der Prinz. Ich will die Antwort senden; wenn es einer bedarf.—Wo ist sie? In der Stadt? oder auf ihrer Villa?

Der Kammerdiener. Sie ist gestern in die Stadt gekommen.

Der Prinz. Desto schlimmer—besser, wollt' ich sagen. So braucht der Läufer um so weniger zu warten. (Der Kammerdiener geht ab.) Meine teure Gräfin! (Bitter, indem er den Brief in die Hand nimmt) So gut, als gelesen! (und ihn wieder wegwirft.)—Nun ja; ich habe sie zu lieben geglaubt! Was glaubt man nicht alles? Kann sein, ich habe sie auch wirklich geliebt. Aber—ich habe!

Der Kammerdiener (der nochmals hereintritt). Der Maler Conti will die
Gnade haben-Der Prinz. Conti? Recht wohl; laßt ihn hereinkommen.
—Das wird mir andere Gedanken in den Kopf bringen. (Steht auf.)

Zweiter Auftritt

Conti. Der Prinz.

Der Prinz. Guten Morgen, Conti. Wie leben Sie? Was macht die Kunst?

Conti. Prinz, die Kunst geht nach Brot.

Der Prinz. Das muß sie nicht; das soll sie nicht—in meinem kleinen
Gebiete gewiß nicht.—Aber der Künstler muß auch arbeiten wollen.

Conti. Arbeiten? Das ist seine Lust. Nur zu viel arbeiten müssen kann ihn um den Namen Künstler bringen.

Der Prinz. Ich meine nicht vieles, sondern viel; ein weniges, aber mit Fleiß.—Sie kommen doch nicht leer, Conti?

Conti. Ich bringe das Porträt, welches Sie mir befohlen haben, gnädiger Herr. Und bringe noch eines, welches Sie mir nicht befohlen: aber weil es gesehen zu werden verdient.

Der Prinz. Jenes ist?—Kann ich mich doch kaum erinnern.

Conti. Die Gräfin Orsina.

Der Prinz. Wahr!—Der Auftrag ist nur ein wenig von lange her.

Conti. Unsere schönen Damen sind nicht alle Tage zum Malen. Die Gräfin hat, seit drei Monaten, gerade einmal sich entschließen können zu sitzen.

Der Prinz. Wo sind die Stücke?

Conti. In dem Vorzimmer, ich hole sie.

Dritter Auftritt

Der Prinz. Ihr Bild!—mag!—Ihr Bild, ist sie doch nicht selber.—Und vielleicht find ich in dem Bilde wieder, was ich in der Person nicht mehr erblicke.—Ich will es aber nicht wiederfinden.—Der beschwerliche Maler! Ich glaube gar, sie hat ihn bestochen.—Wär' es auch! Wenn ihr ein anderes Bild, das mit andern Farben, auf einen andern Grund gemalet ist—in meinem Herzen wieder Platz machen will: —Wahrlich, ich glaube, ich wär' es zufrieden. Als ich dort liebte, war ich immer so leicht, so fröhlich, so ausgelassen.—Nun bin ich von allem das Gegenteil.—Doch nein; nein, nein! Behäglicher oder nicht behäglicher: ich b