Charly – der Hund, der mich zur Tierkommunikation führte
Auch Charly war eines dieser wunderbaren Tiere in meinem Leben, und er war mein erster eigener Hund. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Eine Frau aus einem Tierfachgeschäft hatte ihn mir vermittelt. Ihr Mann war LKW-Fahrer und belieferte gerade einen Bauernhof, als er sah, dass ein Landwirt junge Welpen vor die Wand schlug. Charly konnte er als Einzigen retten. Der Welpe war gut genährt, ohne Parasiten in Fell und Ohren, obwohl er seine ersten Lebenstage in einem Stall verbracht hatte.
Als ich ihn das erste Mal sah, verliebte ich mich sofort in ihn. Doch ich wollte eine Nacht darüber schlafen und der Frau dann erst meine Entscheidung mitteilen.
Am nächsten Tag, als ich sie anrief, um ihr zu sagen, dass wir uns für den kleinen Rüden entschieden hätten, war sie nicht zu erreichen. Immer wieder ging nur der Anrufbeantworter an, und in meinem Kopf lief ein Film ab: Bestimmt bringt sie ihn gerade zu einer anderen Familie. Oh je, jetzt habe ich zu lange gezögert, und nun kommtmein Hund in andere Hände.
Doch irgendwann ging die Frau ans Telefon und beruhigte mich, dass Charly selbstverständlich noch zu haben sei und wir den kleinen Kerl jetzt abholen könnten. Was war das für ein schönes Gefühl!
Da saß er nun,mein Welpe, der mich in den nächsten Jahren begleiten würde. Doch in mir kamen auch Zweifel auf – würde ich alles richtig machen? Ich hatte noch nie die alleinige Verantwortung für einen Hund gehabt. Nun lag es an mir, ihn richtig zu füttern, zu erziehen und dafür zu sorgen, dass er sich bei uns wohlfühlt.
Charly war eine Mischung aus einem American Staffordshire-Terrier und einem Golden Retriever. Er war ein vollkommen unerschrockener, in sich ruhender Hund, dem es nichts ausmachte, durch Menschenmassen zu gehen, den laute Geräusche nicht schockierten – ihn konnte nichts erschüttern.
Wir machten lange Spaziergänge, ich plante richtige Touren, damit Charly ausgiebig laufen und sich bewegen konnte. Auch durch unbekannte Gebiete liefen wir. Als wir einmal unterwegs waren, gingen wir parallel zu einem Bach. Lange Zeit folgten wir dem Wasserlauf. Dann wollten wir umkehren. Doch um zum Auto zurückzukommen, hätten wir den Bach überqueren müssen, aber es gab nirgends eine Brücke. Derselbe Weg zurück wäre viel zu lang gewesen. Ich überlegte hin und her, als ich plötzlich bemerkte, dass Charly verschwunden war. Im nächsten Augenblick hörte ich eine Stimme in meinem Kopf: „Hier bin ich.“ Erschrocken blickte ich mich um und sah Charly, wie er auf der anderen Seite des Baches saß.
„Wie kommst du denn da rüber?“
„Ganz einfach, ich zeig es dir!“
Ich schüttelte mich. Hörte ich da wirklich die Stimme meines Hundes? Ich sah Charly an, und wieder sagte er: „Komm, ich zeig es dir.“ Ich hörte so deutlich, was er sagte. Er hätte nur noch die Schnauze dabei auf- und zumachen müssen.
Ich überquerte den Bach mit Hilfe von Steinen, so, wie Charly es mir gezeigt hatte. Mit wirren Gedanken im Kopf lief ich mit ihm zurück zum Auto. Auf der ganzen Fahrt nach Hause schüttelte ich immer wieder den Kopf.
Endlich kam Klaus von der Arbeit. Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit Charly und war froh, dass mein Mann sich verständnisvoll zeigte und mich nicht für verrückt erklärte. Im Gegenteil. Klaus nahm das alles sehr ernst, und als er kurze Zeit später von einem Seminar nach Hause kam, schenkte er mir ein Buch der Amerikanerin Penelope Smith, „Gespräche mit Tieren – Praxisbuch Tierkommunikation“.
„Das lag da aus und ist mir ins Auge g