: Susan Schwartz
: Perry Rhodan 3194: Haus der Chimären Perry Rhodan-Zyklus 'Chaotarchen'
: Perry Rhodan digital
: 9783845361949
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 2.20
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Mit an Bord ist Anzu Gotjian, die Transmitterspezialistin, Mutantin und Heldin wider Willen. Drei der fünf Quintarchen sind mittlerweile gestorben, der vierte, Farbaud, ist im Gewahrsam der Galaktiker. Nun greift Addanc, der Taucher, als letzter amtierender Quintarch nach der Macht und den tödlichen Möglichkeiten FENERIKS. Aber Perry Rhodan und die Galaktiker holen zum Gegenschlag aus. Unterstützung erhofft sich der Unsterbliche vom HAUS DER CHIMÄREN ...

2.

Atlan

Ruf nach Hilfe

 

Ein Kobraschiff der Yodoren brachte uns am nächsten Tag binnen weniger Stunden nach Tülasy.

Seit wir das Ziel genannt bekommen hatten, ging mit Alschoran eine seltsame Verwandlung vor sich, die ich mir nicht erklären konnte. Aus seiner Unruhe wurde Energiegeladenheit.

Ich würde noch viel weitergehen, sagte der Extrasinn.Ich finde, nachdem Alschoran den ersten Schock überwunden hat und ihm so richtig bewusst geworden ist, welche Konsequenzen auf ihn zukommen, scheint eine große Last von ihm abgefallen zu sein.

Du hast recht.

Ich beobachtete, wie Alschoran sich gut gelaunt durch keine noch so abweisende Haltung davon abbringen ließ, mit den Yodoren Gespräche zu führen. Er gestikulierte, er lachte, er zeigte sich hin und wieder sogar begeistert. Wie es so seine Art war, andere um den Finger zu wickeln. Worum es ging, bekam ich nicht mit. Aber es gelang ihm durch seine freundliche Hartnäckigkeit tatsächlich, dass die spinnenartigen Yodoren sich ihm zuwandten.

Mein Freund Perry Rhodan wusste, dass ihm das nicht so gut gelingen würde, und so überließ er dem Kastellan das Feld und gesellte sich zu mir.

»Fällt dir was an unserem Begleiter auf?«, sagte er leise zu mir.

»Das ist nicht zu übersehen«, erwiderte ich.

»Er wirkt wie befreit«, fuhr Rhodan fort. »Dabei sollte der Schock des Verlustes sich eher noch verstärken, je bewusster ihm wird, dass seine Lebensverlängerung vorbei ist.«

»Vielleicht haben deine Worte in Bezug auf Mu Sargais Unterstützung ihm Mut gemacht«, überlegte ich.

»Glaubst du das wirklich?«

»Offen gestanden, ich weiß es nicht. Mir ist es ebenso ein Rätsel wie dir. Vielleicht ist er in Rekordzeit schon bei der fünften Phase des Sterbens angelangt, indem er die anderen übersprungen hat. Er ist schließlich Ase und kein Terraner.«

Leugnen, Zorn, Verhandlung, Depression und schließlich Annahme – das gab es durchaus, ich hatte es oft erlebt.

Ich wandte ihm den Kopf zu. »Höre ich da ein Zögern heraus?«

»Ich bin nach wie vor von seiner Verlässlichkeit ziemlich überzeugt, wenn du das meinst.«

»Ziemlich?«

»Du magst mir immer wieder vorwerfen, dass ich stets das Gute in anderen sehen will, aber in erster Linie bin ich Realist, Atlan. Ich kann mich täuschen. Und Alschoran ist von zu großer Bedeutung, als dass ich das außer Acht lassen kann.« Er hob die Schultern. »Aber diese Wendung überrascht mich. Du und ich, wir haben schon einige Male unsere Zellaktivatoren verloren, und die folgenden Stunden waren die Hölle. Natürlich haben wir uns gefasst gegeben, aber innerlich sah es anders aus. Alschoran erscheint mir aber nicht bewusst oder unbewusst überdreht, sondern er scheint sich wirklich so zu fühlen, wie er sich gibt.«

»Mein Extrasinn stimmt dir zu, und ich in gewissem Sinne auch. Ich halte es für naheliegend, dass er all seine Kräfte mobilisiert, um seine verbliebene Lebenszeit bestmöglich zu nutzen. Da er von positiver Natur ist, kann das seine Reaktion sein. Vielleicht ist er sogar froh, seine Pflicht dadurch loszuwerden.«

»Oder er hat etwas in der Hinterhand.« Perry runzelte die Stirn. »Wir wissen vor allem nicht, wie viel Lebenszeit ihm bleibt. Das Singular-Physiotron war von ganz anderer Art, als wir diese Maschinen kennen. Vielleicht holt ihn die Zeit ein, vielleicht altert er aber auch ganz normal, sobald die Wirkung nachlässt.«

»Mir ist er so jedenfalls lieber, a