: Michael Marcus Thurner
: Perry Rhodan 3174: Die Telepathische Allianz Perry Rhodan-Zyklus 'Chaotarchen'
: Perry Rhodan digital
: 9783845361741
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. Während Rhodan dem Chaoporter nacheilt, versucht er, mehr über dieses Gebilde herauszufinden, und hat über den Quintarchen Farbaud bereits tiefe Einblicke erhalten, die aber noch zusammenhanglos wirken. Nun erfährt er Neues durch DIE TELEPATHISCHE ALLIANZ ...

2.

Adomeit Schott

 

Die Sonne Benwetter ging wie gemalt unter. Rotes Licht ergoss sich über die Wipfel der ausgedehnten Wälder.

Schott hörte das bedächtige Klopfen eines Wickwack-Kuckucks. Er hieb mit seinem Hammerschädel mehrmals gegen Holz, bevor er seine Flügel ausbreitete und hochstieg, um mit mächtigen Flügelschlägen der Sonne zu folgen. Er würde seine Jagd nach dem Dämmerlicht mindestens zwölf weitere Stunden fortsetzen. Immer in diesem kleinen Bereich zwischen Tag und Nacht dahinschwebend.

Kein Bewohner Frenshauns wusste viel über die Wickwack-Kuckucke, die in Erdhöhlen bis zum nächsten Sonnenuntergang ruhten.

»Ich ahne zumindest, was sie antreibt«, sagte Schott leise zu sich selbst.

Wie von selbst ging seine Rechte zu den Pflastern in der Hosentasche. Er war unendlich müde und erschöpft. Er benötigte Hilfe. Umgehend.

Doch er durfte sich nicht auf die medikamentöse Wirkung der Pflaster einlassen, nicht an diesem Tag.

Er befahl der Antigravplattform, zwischen den östlichsten Ausläufern des Frenshaun-Waldes abzusinken. Das rötliche Licht wurde weniger, die dichtwüchsigen Nadelbäume nahmen allmählich Schotts gesamtes Blickfeld ein. Es dauerte wie immer eine Weile, bis er sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatte.

Er stieg von der Plattform und sank zentimetertief in der dicken Schicht abgefallener Nadeln ein. Darunter fühlte er dünne, aber starke Wurzelstränge. Sie schienen einander zu umklammern.

Er schaltete alle Hilfen weg. Er benötigte keinen Kompass, keinen Funk, keine Plattform. Inmitten der Wälder Frenshauns kam es ausschließlich auf seine sechs Sinne an.

Schott schöpfte Wasser aus einem leise gluckernden Bach und spritzte es sich ins Gesicht. Es war eiskalt.

Er ging weiter. Tat einige vorsichtige Schritte in diese Richtung und kehrte wieder um, um es zur anderen Seite hin zu versuchen.

Noch hatte Schott nicht den richtigen Platz gefunden. Wie immer dauerte es eine Weile, bis er sich eingependelt hatte, und er wusste, was ihm der Wald mitteilen wollte. Er musste Geduld haben und die schlechter werdende Sicht ignorieren.

Trotz des unwegsamen Gebietes mit den vielen Bodenspalten, einigen Arten heimtückischer Bodenranken und den wechselnden Wetterbedingungen war Schott sicher. Frenshaun beschützte ihn. Er war ein Freund des Waldes. Gefahr drohte lediglich von den hiesigen Raubtieren.

Illustration: Swen Papenbrock

Er erreichte eine Anhöhe. Zwischen roten, kerzengerade wachsenden Stämmen auf dem kleinen Hügel waren die letzten Strahlen der Sonne zu erahnen. Unter ihm, Richtung Westen, erstreckte sich ein kleines, dicht bewachsenes Plateau.

Dies war der geeignete Ort. Er hatte seinen Warteplatz für diesen Tag gefunden.

Also machte er sich an den Abstieg, durch Kletthecken und Ringelmausern, vorbei an blühenden Watterichen und den dornigen Tiefbutten. Er erreichte sein Ziel, ein kleines Stück kaum bewachsenen Landes. Tierlosung und Bissspuren an Jungbäumen wiesen darauf hin, dass dieser Fleck auch von den friedlichen Bewohnern des Waldes zum Rasten genutzt wurde.

Schott setzte sich auf einen Findling und atmete tief durch. Erneut dachte er an die Pflaster. An die Erschöpfung, die auf ihm lastete und die jeden Schritt zur Mühsal werden ließ.

Er atmete tief durch. Die Luft war würzig und ungewöhnlich trocken. Bald würde die Temperatur auf unter zehn Grad Celsius fallen, doch er hatte sich vorsorglich die Chem-Wärmwäsche angezogen. Ein wenig Bewegung würde reichen,