: Wiebke M. Litschke
: Erziehen mit Herz& Bauchgefühl Wie Eltern sicher und intuitiv ihren eigenen Weg finden
: Trias
: 9783432114620
: 1
: CHF 8.70
:
: Familie
: German
: 168
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
< p><strong>Vertrauen Sie Ihrer Eltern-Intuition</strong&g ;</p><p>Kinder brauchen Regeln– klar. Aber Eltern auch? Ist es sinnvoll, für jede Phase des Kindes eine Erziehungs-Roadmap abzuspulen wie ein Waschmaschinen-Programm? Das muss nicht sein, meint Wiebke Litschke. Die eigene innere Stimme ist ein verlässlicher Wegweiser, um den Kindern, egal in welchem Alter, und sich selbst gerecht zu werden– und nicht fremden Erziehungs-Programmen.</p& t;<p><strong>Den inneren Kompass aktivieren</strong>< p><p>Dieses Buch bestärkt Sie, Ihren eigenen Weg zu einem entspannten Erziehungsstil zu gehen– so wie es zu Ihrer Familie passt. Erfahren Sie, worauf es ankommt: eigene und die Bedürfnisse des Kindes kennen, Verlässlichkeit und Verständnis, aber auch eine Prise Mut für eigene Erfahrungen.</p><p&g ;<strong>Für mehr Leichtigkeit im Familienleben!</strong> lt;/p>

Wiebke M. Litschke ist studierte Pädagogin und Mutter eines"besonderen' Kindes. Seit der Geburt ihres Sohnes, der einfach in keine Schublade oder Phase passen möchte, verlässt sie sich nicht auf klassische Erziehungsschemen, sondern auf ihr Bauchgefühl. Da dies ihrem Familienalltag trotz zahlreicher Herausforderungen sehr gut tut, ist sie überzeugt, dass etwas mehr Intuition vielen Eltern helfen würde, das Leben mit Kinder entspannter und gelassener anzugehen. Nach Stationen in Seoul und Rom lebt und arbeitet sie als selbständige Journalistin und Texterin mit Mann und Sohn in ihrer Heimatstadt nahe Bremen.

Vorteile einer intuitiven Erziehung


(© drubig-photo/stock.adobe.com)

Alle Eltern kennen Unsicherheit, Sorge und Ängste. Nirgendwo sonst tragen wir so viel Verantwortung wie bei der Erziehung unserer Kinder. Wir können so viel falsch machen – aber auch so vieles richtig. Auf Letzteres dürfen wir häufiger vertrauen – auch wenn die äußeren Einflüsse in unserer Gesellschaft großes Gewicht haben. Oft meinen Freunde und Familie, es besser zu wissen, und geben Tipps, auch wenn man sie nicht darum gebeten hat. Das Internet bietet Antworten auf alles, die Regale in den Buchhandlungen stehen voll mit Erziehungsratgebern und in sozialen Netzwerken hat jeder eine Meinung und tut diese auch kund. Mach dich frei von diesem Gewicht – mit Hilfe deiner Intuition.

Intuition kann in der Elternschaft sehr hilfreich sein. Unser Bauchgefühl ist ein wichtiges Werkzeug im Umgang mit unseren Mitmenschen – insbesondere mit denen, die uns sehr am Herzen liegen. Wo Gefühle im Spiel sind, sollten Gefühlsentscheidungen ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit und Wichtigkeit erhalten, auch wenn diese fälschlicherweise in unserer Gesellschaft nicht so anerkannt sind. Entscheidungen, die wir intuitiv fällen und begründen, sind mindestens genauso wichtig und wertvoll.

Mehr Zuverlässigkeit


Unsere Intuition, insbesondere unsere Eltern-Intuition, ist sehr viel verlässlicher, als wir denken. Sie ist zwar weniger überprüfbar und wiederholbar, aber sie ist keineswegs willkürlich. Sie basiert auf Informationen, Wahrnehmungen und Erfahrungen, die wir aus dem Unterbewusstsein abrufen können. Sie ist tief in uns verankert und kann uns, wenn sie trainiert und ausgeprägt ist, den Alltag erleichtern.

Viele richtige und wertvolle Verhaltensmuster schlummern tief in uns. Zusätzlich haben wir spezielle und sensible Sensoren, zum Beispiel für die Belange unserer Mitmenschen. Besonders ausgeprägt sind diese für unsere eigenen Kinder. So können wir sie bereits wenige Stunden nach der Geburt unter allen anderen Babys heraushören. Ein Talent, das uns auch nicht verloren geht, wenn die Kinder älter werden. Auf einem überfüllten Spielplatz hören und reagieren wir vorrangig auf das Rufen unseres Nachwuchses.

Unser intuitives Elternprogramm


Täglich rufen wir routiniert eine Art Elternprogramm ab, bei dem wir uns oft gar nicht bewusst sind, wie intuitiv – und damit wie wertvoll – es eigentlich ist. Gerade bei Kindern, die noch nicht sprechen können, reagieren wir mit einer hohen Treffsicherheit intuitiv richtig, indem wir Windeln wechseln, stillen oder Fläschchen geben, kuscheln und beruhigen. Wir meinen, Unterschiede im Weinen zu hören und zu erkennen, die uns zu einer bestimmten Reaktion bewegen. Diese Nuancen in der Qualität des Weinens hat uns niemand erklärt, wir handeln rein nach unserem Bauchgefühl. Doch je älter ein Kind wird, desto seltener verlassen wir uns auf unser Gefühl, sondern zerreden und zerdenken unsere Handlungen.

Dabei ist unser Bauchgefühl kein Unsinn, es kommt nicht von irgendwoher. Unser intuitives Elternprogramm fußt auf unserem Erfahrungswissen sowie auf angeborenen und erlernten Mustern. Durch Erfahrungen haben wir viele wertvolle Informationen in uns gespeichert, um vorauszuahnen, was andere Menschen fühlen, denken und tun – auch um zu merken, was gut oder schlecht ist –, ohne dafür die richtigen Worte finden zu können.

Gewohnheit oder Intuition?


Wie wir erziehen, hängt viel mit der eigenen Lebensgeschichte zusammen. Wer positive Vorbilder hatte, wird vieles bis alles genauso machen wie diese. Verhaltensmuster werden unterbewusst übernommen. Wer keine guten Erfahrungen gemacht hat, kann nicht auf dieses Repertoire zurückgreifen. Diese Menschen orientieren sich entweder am Negativbeispiel oder ziehen Ratgeber zu Hilfe.

Gute wie auch schlechte Gewohnheiten, die sich bei jedem ins Leben schleichen können, solltest du immer wieder hinterfragen. Was ist Gewohnheit? Was ist Prägung? Und was ist wirklich deine innere Stimme? Antworten gibt uns unser Bauchgefühl: Fühlt es sich richtig an, ist es richtig. Wenn nicht, sollte es geändert werden.

Hand in Hand mit der Vernunft


Der Chef in unserem Kopf ist nicht unser Verstand, er ist lediglich eine Art Berater. So verrückt es auch klingt: Das Sagen hat das limbische System, unser emotionales Entscheidungszentrum im Gehirn. In der Regel leitet uns die Intuition bei der Erziehung sehr gut, oft sogar besser als der kühle Verstand oder all die Regeln für Kindererziehung.

Wie unser Kopf funktioniert, zeigt aber auch: Das eine geht ohne das andere nicht. Und das sollte es auch nicht. Unsere Vernunft muss (!) bei der Erziehung eingeschaltet bleiben, damit wir unserer Fürsorgepflicht in vollem Umfang gerecht werden können. Sie funktioniert als eine Art Aufseher, damit uns die Intuition nicht in die Irre führt. Denn unsere Intuition ist angreifbar, Ängste und Affekte können sie täuschen. Viele Eltern nutzen deshalb alle ihnen zur Verfügung stehenden Instanzen: eine Kombination aus erworbenem Wissen, Informationen und Bauchgefühl. Manche setzen mehr auf Wissen und Information, andere mehr auf ihre Intuition. Wieder andere nutzen beide nahezu gleichwertig.

Dabei kann man gut zwischen Alltagssituationen und komplexen Problemen unterscheiden. Bei großen Problemen kann eine Strategie notwendig sein. Andererseits hat sich gezeigt, dass auch bedeutende Entscheidungen im Beruf oder im Familienleben am besten aus dem Bauch heraus getroffen werden. Überschlafen erhöht dabei deutlich die Treffsicherheit, denn unbewusste Denkprozesse können in der Nacht regelrecht aufblühen. Wichtig ist, dass wir gezielt Abstand zu dem Problem nehmen, also etwas völlig anderes tun, uns ablenken und nicht mehr über das Thema nachdenken, um die Intuition nicht zu verfälschen (siehe auch Übung▶ »Aufträge an das Unterbewusstsein«, .

Grundsätzlich gilt: In puncto Bauchgefühl gibt es kein Richtig oder Falsch. Auch ein intuitiver Mensch kann sich Ratschläge einholen oder in Ratgebern und im Internet nachlesen. Letztlich entscheidet aber das Bauchgefühl darüber, welchen Informationen oder gut gemeinten Ratschlägen wir vertrauen und welche wir dann annehmen. Viele Eltern nehmen Ratschläge nur an, wenn das Bauchgefühl stimmt. Meldet die innere Stimme Bedenken, haben es auch die besten Argumente schwer. Ein Gefühl des sicheren Handelns entsteht hingegen, wenn das Bauchgefühl durch externe Quellen wissenschaftlich oder argumentativ bestätigt wird.

Mehr Flexibilität


Intuitive Erziehung ist kein starres Konzept, sondern passt sich flexibel und individuell der jeweiligen Situation an. Intuition befreit uns von fremden (Erziehungs-)Dogmen, die zur eigenen Familie nicht passen. Intuitive Erziehung läuft eher nebenbei und ist dadurch viel entspannter. Sie kann immer und überall gelebt werden und passt zu jeder Familie mit Kindern in jedem Alter – egal ob Säugling, Kleinkind, Schulkind oder pubertierender Teenager. Der Fokus liegt auf dem Kind als individuellem Wesen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, kein »Mach dieses oder jenes, dann ...«, sondern das eigene Bauchgefühl diktiert das situationsbezogene Handeln.

Auf das Bauchgefühl vertrauen


Viele Eltern haben das Vertrauen verloren, dass ihr Bauchgefühl sie nicht im Stich lässt. Eingeschüchtert von der Herausforderung, ihre Kinder »richtig« zu begleiten, suchen sie nach Antworten und Lösungen. Doch was ist richtig? Kann jemand anders...