Mittwoch, 17. Juli
Jürgen Winter hatte einen furchtbaren Traum. Er lag schwitzend in voller Metzgermontur auf dem Boden einer Schlachterei und war umzingelt von lauter grunzenden Schweinehälften. Bluttriefende Koteletts flogen durch die Luft und ständig sprangen Eisbeine über ihn hinweg, die wehende Därme hinter sich herzogen.
„Jetzt wirst Du büßen, Du Schweinemörder“, brachten ihm sphärische Stimmen seine Lehrjahre beim Schlachthof immer lauter in Erinnerung. In seiner Not hatte er per Handy seine Kollegen auf der Wache um Verstärkung gebeten. Und tatsächlich mischte sich jetzt in das Rufen der Schweine das ‚Lalü-lalü‘ von Martinshörnern. ‚Ich bin gerettet‘, dachte er.
Doch die Einsatzkräfte rasten an seiner Metzgerei vorbei. Die Martinshörner wurden leiser. Panik ergriff ihn. Denn die ersten Eisbeine traten bereits nach ihm. Da riss ihn sein Handy aus dem Schlaf.
Zunächst konnte Jürgen Traum und Wirklichkeit nicht voneinander unterscheiden. Denn das Handy klingelte tatsächlich und im Hintergrund hörte er noch immer die Einsatzfahrzeuge. Immerhin aber waren die Schweineteile verschwunden. Und das Eisbein entpuppte sich als d