: Platsch Anna
: Gott im Hotel
: Sheema Medien Verlag
: 9783948177966
: 1
: CHF 13.30
:
: Erzählende Literatur
: German
: 252
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der EINEN GROSSEN Erzählung leben wir alle unser Leben. In diesem Geist reist die Autorin zu besonderen Orten, sucht nach Visionen, trifft die unterschiedlichsten Menschen und ist Mystikerinnen und Weisen auf der Spur. Allem begegnet sie mit unverstelltem Blick - erzählt in der stillen Kraft der Liebe, poetisch und mit feinem Humor. Das Hotel wird zum Bild für unser Leben, essenziell getragen und durchdrungen von der Quelle. So wird man beim Lesen geheimnisvoll tief mit hineingenommen in die Weite des eigenen Herzens.

sri lanka


mein heiliger anarchist


DER PAZIFIK IST SEHR BLAU, SCHRIEB Thomas Merton, als im Oktober 1968 sein Flugzeug in San Franzisco Richtung Asien abhob.Der Pazifik ist sehr blau …

Und dass er bei dieser Reise ein tiefes Gefühl von Schicksal hätte, nach den langen Jahren des Wartens und Suchens endlich auf dem richtigen Weg sei und er nicht wiederkommen möge, ohnedas großartige Anliegen vollbracht zu haben.

Er war einer der großen Mystiker des vorigen Jahrhunderts, und er hat mich hierhergeführt, in der Intensität, in der das Verborgene trägt und das Hotel gleich in seinem Geist atmet …

Unser Zimmer ist eine ‚einfache‘ Hütte auf Stelzen, den Cabañas, ins Land des Komfort gefallen. Aus regionalen Hölzern, mit Terrasse und warmem Wasser, sehr ästhetisch. Im reichgestalteten Dschungelgarten, Zuckerpalmen, Kokospalmen, Bananenbäume und Blick auf den Indischen Ozean. Ein Palmen-Paradies-Hotel.

Es war keine langgeplante Reise, Jakob und ich hatten noch zwei Wochen vor Weihnachten Zeit für eine wärmere Region der Welt. Und da wusste ich, wohin ich wollte.

Ich bin Thomas Merton schon vor vielen Jahren in seinen vielen Büchern begegnet und eines davon war sein ‚Asiati- sches Tagebuch‘.

Nach dem frühen Tod seiner Mutter und seines Vaters, Umzügen von Großvätern zu Paten und Internaten, landete er letztlich in New York, um dort nach seinem Studium als Poet, Schriftsteller, Journalist, Karikaturist ein wildes Bohemien-Leben zu führen. Bis etwas in ihm innerlich anstieß, drängte, rief – und er katholisch wurde. Mit fast dreißig Jahren trat er dann als Novize in das Trappistenkloster Gethsemani in Kentucky ein. In seinem ganzen Entwicklungsweg folgte er seiner inneren Wahrheit, immer mit einem Geschmack von Wildheit, auch in seinem weiteren Leben als Mönch.

Er lebte in diesem kontemplativen Orden nicht nur still und schweigend, sondern arbeitete weiter als Schriftsteller, und nachdem er – auf Geheiß seines damaligen Abts – auch seine Biografie schrieb, wurde er ein berühmter Mann. Das Buch wurde ein Bestseller. Eine weltweite Korrespondenz mit Persönlichkeiten seiner Zeit entstand daraus, er hielt Vorträge, wurde eingeladen, unterrichtete die Novizen, hatte einen Sekretär, und schrieb, las und schrieb …

Und suchte und suchte bis auf den Grund allen Seins und hatte ein brennendes Bedürfnis nach Einsamkeit – bis ihm nach zwanzig Jahren sein damaliger Abt erlaubte, sich eine Klause außerhalb des Klosters zu bauen. Ich sehe ihn, wie er morgens seine Hütte verlässt und nach draußen geht, im ersten Schimmer des heraufziehenden Tages, sich öffnend, äußeres Licht, inneres Licht sind eins. Er lauscht dem ersten Hirs