„Ein Tablet für mich allein!“, juble ich und befreie es endgültig vom bunten Geschenkpapier. Dann fällt mein Blick aber auf den Gesichtsausdruck meiner Mutter, der nichts Gutes verheißt, und schon wendet sie sich an meinen Vater. Ihre Augen funkeln zornig.
„Ich habe gemeint, dass wir abgemacht haben, dass Jonas kein Tablet zu seinem zwölften Geburtstag bekommen soll. Wir wollten doch damit bis Weihnachten warten.“
„Du wolltest damit warten“, kontert mein Vater rasch und fügt hinzu, dass es noch acht Monate dauern würde bis Weihnachten.
„Du willst doch bloß Jonas mit diesem Geschenk auf deine Seite ziehen. Und ich bin die Rabenmutter, die ihrem Sohn kein Tablet zum Geburtstag präsentiert“, schimpft meine Mutter ungerührt weiter.
Wie schon so oft in den letzten Wochen artet ein kleines Missverständnis in einen riesigen Streit aus. Denn nun ergreift mein Vater wieder das Wort und verkündet laut, dass ihn die ständigen Anschuldigungen den letzten Nerv kosten würden.
Am liebsten würde ich mir die Ohren mit den Händen zuhalten, um das Wortgefecht meiner Eltern nicht mitanhören zu müssen. Stattdessen ergreife ich mein neues Tablet und verschwinde rasch aus der Gefahrenzone, bevor mir meine Mutter das Geschenk wieder abnimmt und es bis Weihnachten in einem Schrank gefange