: Layla Frost
: Hyde& Seek: Kase
: Romance Edition Verlag
: 9783903413054
: 1
: CHF 4.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Auch wenn Harlow Cooper auf den ersten Blick wie die süße Rothaarige von nebenan wirkt, hat sie mehr Geheimnisse, als jedes Tagebuch einer ausgeflippten Teenagerin hergeben würde. Neben ihrem Studium, der Stelle als Praktikantin, den Bemühungen, eine gute Freundin und eine noch bessere Tochter zu sein, verdient sie ihre Brötchen längst nicht mehr als Kellnerin, sondern ... sagen wir mal, ihr Arbeitsoutfit besteht aus Mini-Aufklebern für ihre Nippel und jeder Menge Glitzer. Wenn sie bei all der Aufregung für etwas keine Zeit hat, ist es ein gutaussehender Kerl mit übergroßem Ego, der stets einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Dumm nur, dass sich dieser nicht mehr abschütteln lässt ... In Kase Teo steckt mehr, als man auf den ersten Blick erahnt. Unter seinen Tattoos, den Dreads und hinter den kristallblauen Augen verbirgt sich ein intelligenter Mann, der früh gelernt hat, dass man das Leben nicht für selbstverständlich nehmen darf - und man festhalten muss, was für einen bestimmt ist. In seinem Fall ist das die hübsche Rothaarige, die schon länger all seine Gedanken und Fantasien beherrscht. Nun muss er auch sie davon überzeugen, dass sie zu ihm gehört. Komme, was wolle.

Layla Frost war schon immer eine Rebellin. Eine richtige Draufgängerin. In ihrer Kindheit musste sie sich immer mit der Taschenlampe unter der Bettdecke verstecken, um die Sweet Valley High Bücher zu lesen, die sie von ihrer älteren Schwester gemopst hatte. Nicht viel später las sie ständig heimlich Arztromane im Unterricht, was sich schnell zu einer allnächtlichen Sucht von Nur noch ein Kapitel steigerte. Ihre Liebe zum Lesen, speziell von Liebesromanen, wurzelt früh und ist seither ins Unermessliche gewachsen. Zwischen dem Lesen und Schreiben verbringt Layla ihre Freizeit damit, zu guter Musik abzugehen (auf Konzerten, auf der Couch, im Auto ... Jeder Ort kann zur Bühne werden, wenn man sich nur genug darauf einlässt), mit Fernsehserien (je nerdiger desto besser!) und mit Essen. Obwohl sie in New York lebt (dem Staat, nicht der Stadt), ist sie ein glühender Fan der Red Sox.

2. Kapitel


 

Tiny Dancers glitzernde Brüste

 

Harlow

 

Als ich das Separee betrat und sah, wer dort auf mich wartete, wusste ich eines ganz genau. Das Universum hasste mich. Nein, nicht nur das Universum. Karma, Schicksal, Kismet und was es sonst noch gab, hatten es auch alle auf mich abgesehen.

Eine andere Erklärung war nicht möglich.

Es gab Tage, an denen ich morgens gut frisiert und mit perfekt sitzendem Make-up aus dem Bett fiel. Kein verschmierter Kajal, keine verklebten Wimpern, kein Lippenstift auf den Zähnen. Außerdem griff ich in den Schrank und zog das ideale Outfit heraus. Und an Tagen wie diesen lief ich keiner Menschenseele über den Weg. Ich verließ das Haus für Besorgungen und draußen herrschte die post-apokalyptische Einöde.

Dann gab es Zeiten, in denen ich nur für eine Kleinigkeit zu dem Laden an der Ecke musste. Ich trug eine schäbige Yogahose und dieses eine T-Shirt, das ich anhatte, wenn ich putzte, kochte, verkatert oder krank war. Jeder besaß so einShirt. In meinen Hausschuhen schlurfte ich durch die Gänge, hatte zerzauste Haare und dank der Cheetos orangefarbene Fingerspitzen. Außerdem hatte ich in der Regel einen Pickel, der an diesem Tag, ähnlich wie das Herz des Grinch, um drei Größen wuchs. Und wie aus heiterem Himmel warenalleda. Jede einzelne Person, die ich je in meinem Leben getroffen hatte, schien zu diesem Augenblick unterwegs zu sein, und sie wollten alle plaudern.

Selbst das war zu ertragen. Im Erdoben versinken, wollte ich erst, wenn man mich in einer peinlichen Situation erwischte. Das passierte mir leider öfters. So wie damals, als ich in einen speziellen Laden für batteriebetriebene Freunde gegangen war, und dem Vater eines Bekannten begegnete. Ich erfuhr viel mehr über seine Neigung, als ich wollte.

Oder als ich mich bei der Mitternachtspremiere vonHarry Potterals Hermine Granger verkleidet hatte. Eine Gruppe von Mädchen aus der Schule hatte mich gesehen und Fotos gemacht, die sie schneller teilten, als ichleviosasagen konnte.

Und, okay, vielleicht war dasselbe noch einmal mit der Basketballmannschaft passiert, als ich mich für die Premiere vonDer Hobbitals Gandalf verkleidet hatte.

Vermutlich hätte ich bis zu diesem Zeitpunkt meine Lektion lernen sollen. Nur war mir nicht bewusst gewesen, dass sie mich mit dem Bart erkennen würden.

Aber ein Separee imWickedzu betreten und zu sehen, dass Kase dort auf mich wartete? Das war eine neue Form der Hölle, die sich das Universum ausgedacht hatte, um mich zu quälen. Im Vergleich dazu erschienen mir alle anderen demütigenden Erfahrungen angenehm. Ich hätte jede von ihnen gerne noch einmal erlebt und sogar elektronische Einladungen dafür verschickt.

»Kase, was machst du denn hier?« Meine Augen weiteten sich. »Bitte sag mir, dass das keine späte Junggesellenparty für Jake ist.«

Kase schenkte mir ein verdammt attraktives Lächeln. »Als würde er in einen Stripclub kommen.«

Pipers Mann war groß und gutaussehend, aber auch ein bisschen einschüchternd. Diesen Aspekt verdrängte ich, sobald ich ihn zusammen mit Piper erblickte. Wäre er im Club gewesen, hätte er wahrscheinlich an der Bar gesessen und ihr eine Nachricht geschrieben. Oder draußen vor dem Eingang mit ihr telefoniert, um sie besser verstehen zu können. Höchstwahrscheinlich wäre er aber auf seinem Motorrad auf dem Weg zu ihr gewesen.

»Sie sind sowieso noch in den Flitterwochen«, erinnerte mich Kase.

Erleichtert stieß ich den Atem aus. »Ach ja. Und was machst du hier?«

Kase gehörte definitiv nicht zu den Menschen, die für einen Lapdance bezahlen mussten. Vor ein paar Wochen war ich zumHydegefahren, um Piper zu besuchen. Als ich hineinging, trat Kase gerade aus der Werkstatt. Oberkörperfrei. Die Jeans hingen tief auf seinen Hüften und zeigten definierte Muskeln und goldene, tätowierte Haut. Seine dunklen Dreads waren zurückgekämmt, sein getr