: Ilja Grzeskowitz
: Erfolgreich selbstständig als Solopreneur Selbstbestimmt und profitabel zum digitalen Business
: Gabal Verlag
: 9783967401745
: 1
: CHF 22,60
:
: Ausbildung, Beruf, Karriere
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Solopreneure arbeiten AM Unternehmen statt IM Unternehmen Arbeiten wann, wo und wie viel man will. Keine Trennung mehr von Beruf und Leben. Endlich selbstbestimmt und frei sein. Davon träumen immer mehr Menschen, während ihre Realität das genaue Gegenteil ist. Sie sind deprimiert, weil der Job schon lange keinen Spaß mehr macht und die Eintönigkeit der täglichen Aufgaben in zunehmender Frustration mündet. Kennen Sie dieses Gefühl? Und träumen Sie insgeheim auch von der beruflichen Freiheit? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung: Starten Sie durch mit Ihrem Solopreneur-Business. 'Es ist es einfacher als man denkt, wenn man weiß, wie es geht und worauf es ankommt', sagt Ilja Grzeskowitz und begleitet Sie mit diesem Buch auf Ihrem Weg zum Solopreneur. Ein Weg, der bestehende Regeln bricht, die Persönlichkeit des Unternehmers in den Mittelpunkt stellt, sowie ein profitables Business und einen selbstbestimmten Lifestyle gleichsam vereint. Solopreneure nutzen ihre Expertise und Personal Brand, um sich ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen, lassen sich von einem virtuellen Team unterstützen, um ortsunabhängig arbeiten zu können und gestalten die Zukunft nach ihren eigenen Vorstellungen. Damit der Start in die Selbstständigkeit von Anfang an auf einem soliden Fundament steht, werden Sie mit dem notwendigen Wissen, bewährten Strategien und nützlichen Tools, Ideen und Ressourcen versorgt. Anhand praktischer Beispiele, Case Studies und inspirierender Solopreneur-Storys macht das Buch Mut, sich den Traum vom selbstbestimmten Leben und profitablen Business zu erfüllen. Ilja Grzeskowitz zeigt, wie Sie Ihr Business mithilfe von Digitalisierung und Automatisierung nachhaltig erfolgreich führen und nicht in, sondern an Ihrem Unternehmen arbeiten. Damit auch Sie das erfüllende Gefühl kennenlernen, abends nach Hause zu kommen und zu denken: 'Wow! Ich lebe meinen Traum - und dafür bekomme ich auch noch Geld.'

Ilja Grzeskowitz (gesprochen Gresch -ko -witz) ist Wirtschaftswissenschaftler, Autor und globaler Keynote Speaker für Veränderung, Innovation und Transformation. Als jüngster Geschäftsführer Deutschlands bei Karstadt und IKEA war er für insgesamt zehn Standorte in ganz Deutschland verantwortlich, ehe er im Jahr 2009 sein eigenes Beratungsunternehmen gründete. Der Gründer des Solopreneur Clubs und Keynote Speaker war Lehrbeauftragter an der Berlin School of Law and Economics und hat als Autor bereits elf Bücher veröffentlicht (darunter die Bestseller Attitüde, Mach es einfach und Radikal Menschlich). Von seinen Kunden liebevoll 'Mr. Change' genannt, inspiriert er Menschen, die richtige Motivation zur Veränderung zu entwickeln und treibt als Trendscout die Themen Innovation, Transformation und Zukunft voran. Seine große Mission ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, in disruptiven Märkten eine Kultur der Veränderung zu etablieren, die von starken Werten, Diversity und Sinn geprägt ist. Als global gefragter Konferenzredner hat Ilja bereits auf fünf Kontinenten gesprochen und gilt als 'Deutschlands erfolgreichster Experte für Veränderungsprozesse' (OÖ Nachrichten). Zu seinen Kunden gehören große Marken wie Accor, Allianz, Audi, Bayer, BASF, BMW, Cancom, Capri Sun, Continental, Daimler, DPD, Emerson, Lufthansa, Nespresso, Marriott, Puma, RWE, Ritter Sport, Roche, SAP, Schiesser, Swiss, Telekom, T-Mobile, Unitymedia oder Zalando genau so wie traditionsreiche mittelständische Unternehmen. Ilja ist nordisch by nature und lebt mit seiner Familie seit vielen Jahren in seiner Wahlheimat Berlin. Wenn er nicht gerade auf einer Bühne rund um den Globus steht, dann spielt er leidenschaftlich gerne Golf, drückt dem HSV die Daumen oder genießt sein Lieblingsgetränk Kaffee (viel und immer schwarz).

1. Die persönliche Unabhängigkeitserklärung


Push back the square

Now that you need her, and you throw

Well, there you go

’Cause back in school

We are the leaders of all

Deftones, »Pink Maggit«

Liebe Leserinnen und Leser, glauben Sie an Zufälle? Meine spontane Antwort lautet definitiv »Ja«. Aber von Zeit zu Zeit kommen mir gewisse Zweifel an dieser Überzeugung, denn manche Dinge im Leben passieren genau in Momenten, die besser nicht passen könnten. Vor einigen Monaten stand ich vor einer schwierigen unternehmerischen Entscheidung. Obwohl ich alle möglichen Szenarien bestmöglich durchdacht hatte, drückte ich mich vor dem notwendigen Schritt, so gut es ging. Kein Wunder, denn das Risiko war groß, und obwohl ich rational genau wusste, dass Unsicherheit ein vollkommen normaler Faktor bei harten Entscheidungen ist, lähmte diese mich so sehr, dass ich erstarrte wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange.

Und es wäre wahrscheinlich noch länger so weitergegangen, wenn mir nicht der eben beschriebene Zufall zu Hilfe gekommen wäre. Bei der Recherche für ein YouTube-Video stolperte ich über einen Blogbeitrag zum Thema Stoizismus, in dem zur Visualisierung des Textes eine Münze abgebildet war1. Ich weiß nicht mehr genau, was mich daran so faszinierte, aber wie selbstverständlich zoomte ich heran, damit ich die Gravur besser lesen konnte. Und auf eine fast schon magische Weise fokussierten meine Augen die beiden Worte, die mich umgehend in ihren Bann zogen:Memento mori.

Dieser lateinische Satz lässt sich wohl am besten mit »Sei dir der Sterblichkeit bewusst« übersetzen.2 Und wie es oft im Leben ist, triggerte der Hinweis auf die Endlichkeit des Lebens die Erinnerung an eine Erfahrung, die ich bereits in meinem Buch »Mach es einfach! Warum wir keine Erlaubnis brauchen, um unser Leben zu verändern« geteilt habe.3 Die Geschichte ereignete sich an einem normalen Dienstag im Jahr 1994, als ich gerade meinen Zivildienst in einer integrativen Einrichtung am Universitätsklinikum der Hansestadt Lübeck absolvierte. Neben ambulanten Kindern mit Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten betreuten wir Patienten der unterschiedlichsten Pädiatriestationen, um für sie den Krankenhausalltag ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Eines dieser Kinder hatte ich besonders ins Herz geschlossen. Tommy war ein neunjähriger Junge, der wegen eines Hirntumors auf der Kinderkrebsstation lag. Er hatte schon mehrere Operationen klaglos über sich ergehen lassen und infolgedessen keine Haare mehr auf dem Kopf. Stattdessen zogen sich zwei riesige Narben über seinen kahlen Schädel, äußere Spuren des verzweifelten Kampfes der Ärzte gegen die grausame Krankheit. Doch der Krebs hatte sich bereits so weit in seinem kleinen Körper ausgebreitet, dass Tommy diesen Kampf schlichtweg nicht gewinnen konnte.

Er hätte jeden Grund der Welt gehabt, niedergeschmettert und frustriert zu sein, doch das Gegenteil war der Fall. Trotz der erschütternden Diagnose war dieser tapfere Junge das fröhlichste Kind der gesamten Einrichtung. Mit einer ansteckenden Leidenschaft schnitzte er sich kleine Holzschwerter an der Werkbank, puzzelte vor sich hin oder übte so lange auf der Gitarre, bis er endlichHouse of the Rising Sun spielen konnte. Und wenn er dann irgendwann zu erschöpft war, war es für ihn das Größte überhaupt, wenn ich ihm aus den Comics von Asterix und Obelix vorlas.

Tommys unbändige Lebensfreude faszinierte mich. Er war stets gut gelaunt, lachte viel und steckte die anderen Kinder mit seiner Positivität an. Doch gleichzeitig verschlechterte sich sein körperlicher Zustand rapide, und die Abstände, in denen ich Tommy nicht mehr sah, wurden immer größer. Aber an besagtem Dienstag saß er wieder einmal auf meinem Schoß und ich las ihmAsterix in Spanien vor. Alles war eigentlich wie immer, doch auf einmal sagte Tommy fast schon beiläufig einen Satz zu mir, der sich tief bei mir eingebrannt hat: »Ilja, ich weiß, dass ich bald sterben werde. Aber ich habe keine Angst, weil der liebe Gott auf mich aufpasst. Ich finds übrigens super, dass du mir immer so viel vorliest. Die Pfleger auf der Station haben nie Lust dazu. Als Dankeschön schnitze ich dir morgen an der Werkbank einen Talisman.«

Obwohl mir die Tränen mit voller Wucht in die Augen schossen, versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Mit brüchiger Stimme antwortete ich: »Cool, da freue ich mich drauf.« Weil von Tommy keine Reaktio