: Annie Burrows
: Aschenputtels schönstes Weihnachtsfest
: Cora Verlag
: 9783751513418
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein Schneesturm tobt über Blackthorne Hall, als ein Gentleman mit zwei kleinen Kindern um Hilfe bittet. Die einsame Alice nimmt ihn auf - erlebt sie nun ein Winterwunder der Liebe?



<p>Annie Burrows wurde in Suffolk, England, geboren als Tochter von Eltern, die viel lasen und das Haus voller Bücher hatten. Schon als Mädchen dachte sie sich auf ihrem langen Schulweg oder wenn sie krank im Bett lag, Geschichten aus. Ihre Liebe zu Historischem entdeckte sie in den Herrenhäusern, die sie gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer älteren Schwester besichtigte. Weil sie so gern las und sich Geschichten ausdachte, beschloss sie, Literatur zu studieren. An der Universität lernte sie ihren Mann, einen Mathematikstudenten, kennen. Sie heirateten, und Annie zog mit ihm nach Manchester. Sie bekamen zwei Kinder, und so musste sie zunächst ihren Traum von einer Karriere als Schriftstellerin vergessen. Doch ihr Wunsch zu schreiben blieb, und nach mehreren gescheiterten Versuchen wurde ihr Roman"His Cinderella Bride" angenommen und veröffentlicht. Inzwischen sind weitere Regency-Romane von ihr erschienen.</p>

1. KAPITEL

Ich habe das Recht, mir am Weihnachtstag freizunehmen“, sagte Mrs. Hughes, die Hände aufgebracht in die Hüften gestemmt. „Und nichts und niemand wird mich davon abhalten.“

„Das würde ich Ihnen nicht einmal im Traum verbieten“, murmelte Alice betroffen. „Und ich weiß auch gar nicht, wie ich das tun könnte.“ Auf Blackthorne Hall besaß sie nicht die geringste Macht und das würde sich wohl auch niemals ändern.

„Ich weiß, Sie waren krank“, fuhr Mrs. Hughes streng fort. „Aber nicht so krank, wie Sie alle glauben lassen wollen. Zumindest nicht in den letzten paar Tagen.“

Alice wich dem Blick der Haushälterin aus. Mrs. Hughes war der einzige Mensch, der sie regelmäßig hier auf ihrem Zimmer aufgesucht hatte. Und deswegen wusste nur sie, wie krank Alice tatsächlich gewesen war. Weder Tante Minnie noch Onkel Walter waren in ihre Nähe gekommen. Ihre Cousinen waren nur ein- oder zweimal an der Schwelle zu ihrem Zimmer stehengeblieben, und das auch nur, um ihr zu zeigen, wie verärgert sie über sie waren.

„Wenn dir das nicht wieder ähnlich sieht, dir im unpassendsten Moment die Influenza zuzuziehen“, hatte Naomi sich beschwert. „Wir müssen uns ja bei dir anstecken, wenn wir den ganzen Weg bis Caldicott Abbey in derselben Kutsche mit dir eingesperrt sind.“

„Und können am Ende den Earl of Lowton nur anniesen“, hatte Ruth dann noch eingeworfen. „Was uns bestimmt nicht dabei helfen wird, sein Interesse für uns zu erwecken.“

Alice hatte die Bemerkung, dass sowieso nicht die geringste Wahrscheinlichkeit bestand, der Earl könnte sich jemals für eine von ihnen interessieren, besser für sich behalten. Der verwitwete Earl of Lowton konnte unter den schönsten Mädchen der vornehmen Gesellschaft wählen, sollte er sich jemals dazu entschließen, ein zweites Mal zu heiraten – und keine ihrer Cousinen war eine Schönheit.

Was sie allerdings kaum davon abhalten würde, alles zu tun, was in ihrer Macht lag, um den armen Mann in die Ehefalle zu locken. Schließlich erhielten Mädchen wie sie nicht jeden Tag eine Einladung zu einer Hausgesellschaft, auf der auch ein so berühmter Mann als Ehrengast erwartet wurde.

Alice war ein Schauder über den Rücken gelaufen. Teilweise wegen ihres Fiebers, teilweise bei der Vorstellung, dass sie gezwungen sein würde, mit anzusehen, wie ihre Cousinen den Plan ausführten, welchen sie gefasst hatten, kaum dass sie von der Anwesenheit des Earls erfahren hatten. Dabei hatte er lediglich vor, einen alten Freund aus seinen Schultagen zu besuchen, dem Caldicott Abbey jetzt gehörte. Hatte der arme Mann denn nicht schon genug gelitten? Die Gerüchte besagten, dass seine erste Ehe von einem Skandal überschattet gewesen war, der ihn gezwungen hatte, für eine Weile ein unglückliches Leben im Ausland zu führen. Selbst nachdem seine Frau gestorben war, blieb seine Beziehung zu ihrer aristokratischen Familie gespannt. Als er später selbst einen Titel g