Das Konzept desInneren Teams ist sowohl von Kuhl (2001) als auch von Schulz von Thun (2002) vorgelegt worden. Es postuliert die auf den ersten Blick erschreckende Vorstellung, dass in unserem Kopf mehrere Agenten unabhängig voneinander agieren und dabei Koalitionen untereinander eingehen. Im besten Fall kann dieses Team eine Vielfalt von Kompetenzen zusammenbinden und so ein funktionales motivationales System bilden, das in jeder Phase des Rubikonmodells gut aufgestellt ist. Im schlechtesten Fall jedoch blockieren sich die Agenten gegenseitig oder eines der Subsysteme dominiert über die anderen, bis es alle in den Abgrund reißt. Beide Autoren formulieren ganz klar die Vorstellung, dass psychische Störungen darauf zurückzuführen sind, dass die Balance imInneren Team gestört ist und dadurch Extreme entstehen, die für das Individuum und/oder sein soziales Umfeld schädlich sind.
Eine auf Aristoteles (Deutsche Fassung, 2001) zurückgehende und meiner Erfahrung nach sehr praktische Methode, um die Komplexität motivationaler Systeme zu veranschaulichen, ist das Wertequadrat. Es ist äußerst nützlich auch in der konkreten Praxis, um bspw. Mitarbeitende und Organisationen zu coachen und zu entwickeln (Westermann, 2007). Es soll an vielen Stellen dieses Buches die Dynamik des motivationalen Systems mit seinen antagonistischen Verschaltungen, seinen komplementären Kompetenzen und Übertreibungen greifbarer machen.
Die auf die Nikomachische Ethik von Aristoteles zurückgehende und von Schulz von Thun (2002) wiederentdeckte Idee des Wertequadrates ist die, dass Moti