: Chris Meyer
: Der Zoom-Killer Thriller | In der Videokonferenz wartet der Serienkiller
: Ullstein
: 9783843726771
: Tom-Bachmann-Serie
: 1
: CHF 7.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Er tötet dich. Und alle schauen zu. Video an, Mikrofon aus. Eine weitere Videokonferenz. Doch dann huscht ein Schatten über den Bildschirm. Du zoomst ran - und plötzlich ist überall Blut. Ein Teilnehmer wird mit einem Messer angegriffen. Du hörst seine Schreie, siehst wie er langsam und präzise vor laufender Kamera gequält wird. Und das Schlimmste ist: Du darfst nicht wegschauen... 'Seelenleser' Tom Bachmann und sein Team vom BKA vernehmen mehrere traumatisierte Zeugen, die mitansehen mussten, wie ihr Kollege zu Tode gefoltert wurde. Doch wieso braucht der Killer ein Publikum? Bachmann, der als Profiler mit den schlimmsten Psychopathen zu tun hatte, muss sich mit seinen eigenen Abgründen konfrontieren, um das perfide Spiel des Zoom-Killers zu durchschauen.

Chris Meyer fasziniert die Frage, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Die Thriller mit Tom Bachmann sind eine Annäherung an die Psyche der Killer und der Opfer. Die geschilderten Taten sind erschreckend oft dichter an der Realität, als man hofft. Mit Familie und Hund lebt Chris Meyer in Köln, ein beruhigend schöner Ort, um Abstand zu finden.

2


Mory rückte noch einmal ihre Brüste zurecht und atmete tief durch. Dann stöckelte sie die lange Einfahrt hinauf. Die große Villa, die vor ihr lag, erinnerte sie an eine US-Serie, auf deren Namen sie nicht kam. Insgesamt wirkte das ganze Anwesen recht amerikanisch, wie sie fand. Ein Eindruck, der durch die weißen Säulen im Eingangsbereich noch verstärkt wurde, die dem Haus einen Südstaaten-Look verliehen. Auch die dunkelgrünen Fensterläden, die als einzige Farbtupfer die weiße Fassade unterbrachen, passten zu diesem Bild.

Mory zupfte an ihrem Rock, der nur knapp bis zum Po reichte. Auch das kurze, bauchfreie Oberteil zeigte mehr, als es verdeckte, und auf den zwölf Zentimeter hohen Absätzen konnte sie kaum laufen. In den verdunkelten Fenstern der Limousine, die vor dem Eingang parkte, überprüfte sie kurz ihr Outfit.

Du siehst zumindest schon mal aus wie ein Pornostar, dachte sie. Ihre Brüste waren noch natürlich, aber sobald sie etwas Geld angespart hatte, würde sie sich neue anschaffen. Ein ordentliches D-Körbchen würde sie noch weiter nach oben bringen, das hatte ihr Bode schon gesagt. Und er musste es ja schließlich wissen.

»Du schaffst das schon«, sagte sie leise zu ihrem Spiegelbild.

Bisher hatte sie noch keine Filme gedreht, aber sie ging seit einer Weile anschaffen und wusste, wie es sich anfühlte, wenn ihr Körper benutzt wurde. Die anderen Frauen auf der Straße hatten ihr gratuliert, als Bode sie angesprochen hatte. Einige hatten sie zwar gewarnt, dass er mit seinen Darstellerinnen nicht gerade zimperlich umging, aber natürlich war es besser, einen Porno zu drehen, als sich jeden Abend den Freiern auf der Straße anzubieten,