Endlich Ferien! – Und ein Urlaub, der ins Wasser fällt
Der letzte Schultag vor den großen Ferien ist vermutlich der längste im ganzen Jahr. Die Zeit, bis mittags endlich der Gong läutet, zieht sich so zäh wie Kaugummi. Doch vor einer Stunde ist es dann doch passiert: die Sommerferien haben begonnen.
Die Sonne steht hoch über dem Holunderweg und das Thermometer zeigt siebenundzwanzig Grad – das perfekte Sommerferienwetter! Ida, Ella, Lennart, Malte und Bruno sitzen im schattigen Gras hinterm Radschuppen. Mümmel und Krümel wuseln durch ihr Sommergehege und knabbern fleißig am Löwenzahn. Dass seit heute Mittag Ferien sind, kümmert die beiden Kaninchen scheinbar nicht.
»Sechs unendliche Wochen keine Schule und alle Zeit der Welt«, schwärmt Ida und streckt sich zufrieden auf der Wiese aus.
»Fünfundvierzig Tage«, sagt Ella, weil es sich so noch viel länger anhört. »Ich hab’s im Kalender gezählt.«
»Über tausend Stunden«, behauptet Bruno, der es wissen muss, weil er in Mathe ein absolutes Supergenie ist.
»Und wie viele Minuten?«, fragt Malte, der als Erstklässler natürlich noch nicht so gut rechnen kann.
»Stopp!«, ruft Lennart und tut so, als würde er sich die Ohren zuhalten. »Das ist für den ersten Ferientag genug Mathe.«
»Der erste Ferientag ist erst morgen«, verbessert ihn Ella.
»Heute«, beharrt Lennart. »Wir haben seit heute Mittag Ferien. Oder nicht?«
Malte und Bruno stimmen ihm zu.
»Morgen«, widerspricht auch Ida. Als Ellas beste Freundin ist sie natürlich auf ihrer Seite. »Einen Ferientag erkennt man daran, dass von morgens bis abends keine Schule ist!«
»Da ist ja die Sommerferienbande«, sagt Hausmeister Kuse. Er legt seinen Gartenschlauch zu den Beeten und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Als Hausmeister bekommt er leider weder hitzefrei noch Ferien. »Vermisst ihr die Schule schon?«
»Kein bisschen«, antwortet Ella und macht ein Gesicht, als hätte er gefragt, ob sie Schmuddelwetter vermisst.
»Ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten«, stöhnt Lennart. Dabei wollte er Frau Kusell, seine Lehrerin, vorhin zum Abschied am liebsten umarmen. Doch vor der ganzen Klasse wäre das natürlich megapeinlich gewesen.
»Und ist es erlaubt, nach den Zeugnissen zu fragen?«, erkundigt sich Herr Kuse grinsend. Das ist nämlich sozusagen Tradition bei ihm, dass er den Kindern aus dem Haus, also den Schulkindern, ein kleines Zeugnisgeld gibt.
»Alles paletti«, meint Bruno und wirft die Arme wie ein Muskelmann in die Höhe. Er muss nämlich kaum lernen, weil er irgendwie von alleine schlau ist.
»Ich soll im Unterricht nicht so viel tuscheln«, kräht Lennart, als wäre er darauf besonders stolz. »In Sport hab ich eine Eins, in Mathe eine Drei und den Rest weiß ich nicht mehr.«
»Mama ist mit meinem Zeugnis zufrieden«, sagt Ella beiläufig. Dass sie fast nur Einser und Zweier hat, sagt sie nicht, weil das vielleicht angeberisch klingt.
»Ich soll ordentlicher schreiben«, seufzt Ida genervt. »Dabei hab ich in Deutsch eine Zwei.«
Malte is