1. | Zur aktuellen Situation der Erlebnispädagogik |
1. Zur aktuellen Situation der Erlebnispädagogik
Erlebnispädagogik ist in den letzten Jahren zunehmend in das öffentliche Interesse gerückt. Sie hat sich in der Bildungslandschaft etabliert. Im Freizeitbereich, in der Sozial- und Jugendarbeit gehört es inzwischen zum Standard, erlebnispädagogische Programme anzubieten, um sich dadurch zu profilieren.
Die Aktivitäten reichen von Flussbettwanderungen, Höhlenbegehungen, Klettern, Bergtouren, kooperativen Problemlöseaufgaben bis zum Wüstenaufenthalt in der Sahara oder den Aufbruch in den arktischen Winter, schließen im KonzeptCity Bound die unmittelbare Umgebung urbaner Ballungsräume ein.
Drei Szenen aus der Praxis geben Einblick in die Unterschiedlichkeit der Angebote und Zielgruppen:
Auf der Rückfahrt einer Reise nach Mittel- und Südamerika übernimmt der 16-jährige Schülerkapitän Knut Feil im Atlantik das Ruder der Thor Heyerdahl. Er bringt das Segelschiff in Sturm und Nebel gemeinsam mit seinem Team durch den Ärmelkanal sicher in den heimischen Hafen Hamburg (D. Soitzek 2007: 388).
→Segeln als klassisches erlebnispädagogisches Medium
Vorsichtig tasten sich Simone (5 Jahre) und Tom (6 Jahre) durch dichten Wald und sumpfiges Gelände voran, um eine entführte Prinzessin zu befreien. Sie dürfen den schlafenden Riesen nicht aufwecken und haben schwierige Aufgaben zu meistern. Ort des Abenteuers ist eine Turnhalle. Teppichfliesen werden zu Trittsteinen über das Moor, Bänke zu schmalen Burgmauern …
→Indoor-Aktivität aus den Bereichen Abenteuersport, Erlebnisturnen oder erlebnisorientierter Freizeitarrangements
Eine Gruppe von Erwachsenen versucht, mit einfachen Materialien einen möglichst hohen Turm zu bauen. Der Konstruktionsplan droht zu scheitern, der Turm gerät in eine gefährliche Schieflage… Was nun?
→Outdoor-Trainingsübung zur Personalentwicklung im Rahmen betrieblicher Aus- und Weiterbildung (vgl. Bild S. 172)
Die Angebote umfassen Kurzzeitmaßnahmen wie Langzeitprojekte und verfolgen ganz unterschiedliche Intentionen. Sie richten sich an Kinder, Jugendliche, Jungen und Mädchen, Einzelpersonen oder Gruppen, an Suchtgefährdete, Drogenabhängige, Berufstätige, Senioren.
Outdoor-Trainings gelten bei Personalentwicklern als interessantes Instrument beruflicher Qualifizierung. Im Gesundheitswesen werden erlebnispädagogische Module zur Prävention bzw. Rehabilitation eingesetzt, um Patienten über die abstrakte Aufklärung hinaus emotional zu erreichen. Auch Kirchen versuchen, durch erlebnisorientierte Angebote an Attraktivität zu gewinnen (vgl. H. Jansen 20