: Angelika Voß, Hartmut Wahrmann
: Scheibchenweise zum Erfolg Praxistipps vom DiscGolf-Weltmeister zum Frisbee®-Einsatz in Gruppen, Schulen und Unternehmen
: ZIEL Verlag
: 9783965570887
: 1
: CHF 15,10
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: Sonstige Sportarten
: German
: 113
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Frisbee®- oder DiscGolf ist ein einfaches Spiel mit komplexen erlebnispädagogischen Möglichkeiten, die für Lehrer, Trainer und Personalverantwortliche interessant sind. Genau diese Möglichkeiten sollen hier aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Dieses Buch stellt den Sport und das Spiel vor und möchte den Blick für Frisbee®Golf zusätzlich weiten, um Grundlagen und Praxisbeispiele für den pädagogischen Einsatz vorzustellen. Die Attraktivität und die vielen Möglichkeiten liegen darin, dass DiscGolf ein Sport für Jedermann ist. Egal ob Vereins-, Schul-, und Firmensport oder Seminar in der Aus- oder Fortbildung, die Teilnehmenden bewegen sich an der frischen Luft und sind mitten in der Natur. Mit zugewandter Kommunikation, persönlichen Kontakten, Small Talk und Emotionen haben sie Gemeinschaftserleben und tanken WIR-Gefühl pur. So wird jede DiscGolf Veranstaltung automatisch zu Balsam für Leib und Seele.

Angelika Voß, 1955 in Berlin in eine sportbegeisterte Familie geboren, hat sie sich in verschiedenen Sportarten ausprobiert. Beruflich kann A. Voß auf 20 Jahre als Beamtin, 20 Jahre als Unternehmerin und 10 Jahre als Unternehmensberaterin, Trainerin und Mediatorin zurückblicken. Als Jungunternehmerin belegte A. Voß viele Seminare, um ihren Führungsaufgaben (sie hatte bis zu 40 Mitarbeiter), noch besser gerecht werden zu können. Der Seminarbereich machte ihr so viel Spaß, dass einige Ausbildungen wie z. B. zum NLP-Practioner, Mediatorin oder Heilpraktikerin für Psychotherapie folgten. Seit 2010 ist sie als Fach und Führungskräftetrainerin sowie Mediatorin tätig. Angelika Voß und Hartmut Wahrmann kennen sich seit 2005 und im Herbst 2013 probierte A. Voß DiscGolf selber bei einem offenen Turnier aus. Der Sport faszinierte sie sofort und schon auf der Rückfahrt nach Hause tauchten erste Ideen auf, wie der Sport in Unternehmen eingesetzt werden könnte. Am 31.12.2013 verabschiedete sie sich endgültig von ihrer Firma, um ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen: mit Menschen arbeiten, sie zu beraten und dafür Altes mit Neuem zu verknüpfen und diese Ideen in die Tat umzusetzen. Die Entwicklung der Frisbee®-Golf Seminare und die Gewinnung von Hartmut Wahrmann für deren Umsetzung sind bis jetzt ihr größter Erfolg.

1. Am Anfang war die Kuchenform

1. Am Anfang war die Kuchenform

Die Geschichte des Frisbee®-Sports bzw. Disc-Spiels

Wie so viele Sportarten der Neuzeit hat auch der Frisbee®-Sport seinen Ursprung in den USA.

Es begann etwa im Jahre 1871 an der Ostküste Amerikas in Bridgeport, Connecticut, wo William Russell Frisbie eine Kuchenfabrik namens „Frisbie Pie Backing Company“ eröffnete. Schnell wuchs die Fabrik und es gab überall in der Nähe Filialen. Die Produktion wuchs auf über 80.000 Apfelkuchen je Tag!

Die Kuchen wurden in Alu-Formen (Spritzgussformen) gebacken und verkauft. Hatte man den Kuchen gegessen, warf man die leere Form weg. Nicht nur die Wegwerfgesellschaft wurde an dieser Stelle geboren. Diese Bleche waren rund und Kinder und Studenten nutzten die weggeworfenen Bleche, um am Badestrand von Milford und an der Universität von Stanford Connecticut, zu spielen. Die Teenies und Studenten warfen sich die Kuchenformen mit der Öffnung nach unten zu und entdeckten so erstmals die Flugeigenschaften solcher Formen. Das beobachtete Frederic Morrison in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Zu einer Zeit, als fliegende Untertassen (= UFOs) die Menschen begeisterten, hatte er die Idee ein Produkt daraus zu machen und arbeitete an der Vervollkommnung der Form.

Er begann, die Flugeigenschaften dieser Bleche zu verbessern, indem er zuerst versuchte, sie mit Metallringen zu stabilisieren. Das brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Nach weiteren vergeblichen Versuchen stieß er 1947 auf das ideale Material für die „Frisbee®“-Scheiben, nämlich Kunststoff. Diese konnten nun in jeder beliebigen Form und Farbe hergestellt werden und waren zugleich sehr leicht. Einige Discs wurden mit Lichtquellen versehen und abfotografiert, um die Anwesenheit „Außerirdischer“ zu dokumentieren! Dieser „Hype“ sorgte für eine weltweite Verbreitung der fliegenden Scheiben.

© Dominik Wendland,http://www.dominikwendland.de/

Vier Jahre später entstand ein Nachfolger. Es war die beliebte „Pluto Platte“, die ab dem 13. Januar 1957 kommerziell von der Firma Wham-O vertrieben wurde.

Dieses Modell hatte schon einige wichtige Merkmale, die auch die heutigen Scheiben noch aufweisen, wie zum Beispiel die Riefen im äußeren Drittel auf der Oberseite der Scheibe, die die Flugbahn stabilisierten. 1957 wurde von dem Inhaber der Vertriebsfirma die Bezeichnung „Frisbie“ für die Flugscheiben aufgeschnappt, und ohne Wissen über den historischen Ursprung ließ er sich den gleich klingenden Handelsnamen „Frisbee“ für sein Produkt eintragen.

So ist der Begriff „Frisbee“, der meist als Gattungsname verwendet wird, eine eingetragene Marke des Spielzeugherstellers Wham-O. Aus diesem Grund musste der Sport einen neuen Namen bekommen, damit die warenrechtlichen Ansprüche gewahrt blieben. Da wurden einige Begriffe ausprobiert: Flugscheibe, Segelscheibe, in der früheren DDR sogar Wurfscheibe oder Schwebedeckel. Der Sport stammt aus den USA und so hat sich schließlich der englische Begriff Disc für die Frisbee®-Scheibe durchgesetzt und wir schreiben später in diesem Buch vom Disc-Sport bzw. in unserer Sache vom DiscGolf.

1959 fand in Eagle Harbor, Michigan dann der erste internationale Frisbee®-Wettkampf statt.

Dann kamen die 60er Jahre und die Zeit der Hippies. Der Zeitgeist machte das Disc-Spiel zum Sport der Gegenkultur.

Fünf Jahre später stellte Wham-O das „Official Pro Model“ vor, eine Scheibe, die generell für jeglichen Scheibensport zu verwenden war. 1967 wurde von Ed Headrick die International Frisbee® Association (IFA) gegründet. Die heute wohl populärste Frisbee-Wettkampfform Ultimate Frisbee® tauchte das erste Mal im Jahr 1968 an der New Jersey High School auf.

So waren also die Ursprünge des heutigen Spiels mit den fliegenden Scheiben.

Heute gibt es weltweit ca. 25 Millionen Spieler in 28 Ländern (Welt-, USA-, Asien-, Europa- und Deutschlandweit) – allein bei uns in Deutschland gab es in den letzten 3 Jahren eine Steigerung um fantastische 300 Prozent!

Ca. 100 festinstallierte DiscGolf-Kurse gibt es allein in Deutschland, ca. 600 Kurse in Skandinavien, über 1000 in ganz Europa und ca. 3.500 Kurse in den USA! In Deutschland wird jedes Wochenende ein Turnier gespielt! Tendenz steigend!

1.1 DiscGolf, die Spielidee

Das Spiel mit der Scheibe ist also noch eine recht junge Sportart und davon ist DiscGolf eine von verschiedenen Varianten, um mit der Disc zu spiel